BattleTech 60: Operation Risiko
Hand nachdenklich das Kinn. »Diese ganze Rederei bringt uns gar nichts. Wir sind uns alle einig, dass wir den Kampf zu den Jadefalken tragen müssen, vorzugsweise in die Besatzungszone. In Wahrheit brauchen wir nur ein Ziel, un d zwar eines, das sie so aus dem Gleichgewicht bringt, dass sie keine andere Wahl haben, als darauf zu antworten. Möglicherweise gibt es ein solches Ziel gar nicht, aber ich denke schon. Wir müssen es nur finden.«
»Sudeten«, erklärte Generalleutnant Scarlett. »Ich habe es vorhin schon gesagt. Wenn wir ihre Zentralwelt angreifen, müssen sie reagieren.«
»Die Welt ist zu schwer verteidigt, verdammt und zugenäht«, widersprach Kraff. »Wir könnten es unter Umständen schaffen, sie einzunehmen, wenn wir gemeinsam angreifen, aber sie haben genug Truppen in ein oder zwei Sprung Umkreis, um uns zu Staub zu zerblasen.«
»Ich versuche nur, eine Möglichkeit aufzuzeigen«, fauchte Scarlett wütend zurück. Im Verlauf der Diskussion hatte Adam Steiner die feindselige Haltung seiner Offiziere Christiforis Stab gegenüber beinahe ermutigt. Nach fast zwei Jahren der Kämpfe fiel es den beiden Seiten nicht leicht, den Bürgerkrieg auch nur für ein paar Monate zu vergessen.
Archer hob die Hand, und Kraff, der zu einer Entgegnung angesetzt hatte, ließ sich langsam zurück auf seinen Platz sinken. »Vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit«, warf der Major General nachdenklich ein. »Katya, wo hält sich laut den Angaben unseres verehrten Nachrichtenoffiziers die Falkengarde auf?«
Katya schaute auf ihrem Compblock nach. »Sie hatte beim Bieten um die Teilnahme an der Falkenoffensive kein Glück. Momentan ist sie auf mehrere Welten verteilt. Seiduts, Evciler un d Twycross ... Nur für den Fall, dass Clan Wolf auf dumm e Gedanken kommt.«
»Die Falkengarde gilt als die Elite ihres Clans«, stellte Archer fest, während sich in seinem Kopf die Gedanken überschlugen. »Twycross?«
»Ja, Sir«, bestätigte Katya. »Twycross. Viel habe ich nicht an Daten, aber wie es scheint, steht grundsätzlich ein Trinärstern der Falkengarde als eine Art Ehrengarde auf dieser Welt.«
»Twycross«, wiederholte Archer un d fixierte Ada m
Steiner.
»Sie wollen Twycross angreifen? Das ist Selbstmord.
Das System liegt dicht an der Falkengrenze zur Wolfsclan-Besatzungszone.«
Archer spürte, wie sein Blut in Wallung geriet und
neue Energie ihn durchströmte, fast als hätte er gerade
eine ganze Kanne Kaffee getrunken. »Wir brauchen den
Planeten nicht zu halten. Es reicht völlig, die Falkengarde dort zu besiegen.«
»Was ist daran so wichtig?«, fragte Sean Kinneil in
einem Ton, als wäre ihm schon das bloße Konzept zuwider.
»Für uns ist das nicht weiter wild, aber wir haben es
mit den Jadefalken zu tun. Als ich bei der 10. Lyranischen Garde war, haben wir die Falkengarde auf Twycross ausradiert. Sie haben die Einheit wiederaufgebaut - sie war der einzige Grund, waru m die Falken bei
dem Test auf Tukayyid überhaupt etwas gewonnen
haben. Später hat die einzige Falkengarde-Kriegerin, die
unseren Angriff überlebte, auf Twycross Natascha Kerensky besiegt, die Wolfskhanin.«
»Für sie ist es eine Frage der Ehre«, nickte Adam
Steiner.
»Genau. Für uns ist Twycross ein Dreckklumpen ohne
strategischen Wert. Für die Jadefalken ist er ein Glutofen, in dem die Ehre ihres Clans geschmiedet wird.
Wenn wir dort, auf dieser Welt, die Falkengarde besiegen, zwingt das sämtliche Einheiten der Region zu einer
Reaktion. Danach können sie sich nicht weiter auf ihren
Vorstoß in die Innere Sphäre konzentrieren.«
Adam Steiner deutete zur Karte. »Das soll jetzt keine
Beleidigung sein, Christifori, aber es wäre genauso
Selbstmord wie ein Angriff auf Sudeten. Alle, die Sie
dabei mitnehmen, können jetzt schon ihr Testament machen.«
Archer grinste. »Bis die Falken eintreffen, bin ich
längst weg. Ich weiß, Sie hören das nicht gerne, aber das
war bis jetzt das Markenzeichen der Operationen meiner Einheit gegen die Lyranische Allianz. Ich habe nicht
vor, auf Twycross zu warten, bis sie uns umbringen
können.«
Adam stand auf. »Das System zu erreichen, ist möglich, aber ich würde sagen, der eigentliche Schlüssel bei
diesem Unternehmen ist eine Rückzugsbasis. Eine mit
Nachschub un d Verstärkungen. Sonst sind Sie wochenlang auf der Flucht und werden allmählich zerrieben.« »Was schlagen Sie vor?«, fragte Archer.
»Wir greifen in zwei Gruppen an. Sie überfallen Roadside, ich hole mir Schwarzerde. Beide
Weitere Kostenlose Bücher