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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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brodelnden Feuerball auseinander, dessen Pilzkopf schnell zu einer rußig schwarzen Wolke ausbrannte.
    Der zweite Kondor hatte Victor inzwischen im Visier und fraß sich durch die Panzerung des überschweren OmniMechs, während er mit Raumgeschwindigkeit heranbrauste. Ein Wärmetauscher explodierte in Victors linkem Mecharm unter dem grauen Nebel der verdampfenden Kühlflüssigkeit. Zwei von Victors Impulslasern spuckten smaragdgrüne Lichtbolzen in die Frontpartie des Panzers, aber nicht genug, um den Rammangriff abzulenken. Dann, im letzten Moment, kippte der Kondor zur Seite, löste sich vom Boden und hätte sich fast überschlagen. Victor sah das silbrige Zucken, das in die linke Flanke des Fahrzeugs einschlug, doch erst nachdem der Kondor vorbeigerutscht war und sich zum anderen Ende des Tals absetzte, kam ihm der Gedanke, nach seinem Schutzengel zu suchen. Ein Centurion lief etwa fünfhundert Meter entfernt gerade innerhalb des Waldes vorbei. Ein beeindruckender Schuss, wenn man die Entfernung und die Geschwindigkeiten berücksichtigte.
    In der Kanzel der Maschine saß ja auch ein beeindruckender MechKrieger.
Victor umging das blickgesteuerte Kommsystem, mit dem er die Funkverbindungen normalerweise wechselte, und schaltete von Hand auf eine Direktverbindung zu seinem Freund. »Kai! Du solltest den Raumhafen sichern.«
»Schon geschehen«, antwortete Allard-Liao und bremste Yen-lo-wang auf Schrittgeschwindigkeit, um links neben Prometheus zu ziehen. »Die Davion Heavy Guards haben durch unser Operationsgebiet abgekürzt und uns geholfen. Die Auslandslegion hat nur noch ein Bataillon, das sollte aber genügen, das Landefeld abzusperren und einen Rückzug aus dem Palais zu verhindern. Katherine entkommt uns nicht, solange du auch jemanden auf dem Militärhafen hast.« Der Centurion nahm fünf Meter vor Victor Haltung an und salutierte mit dem Gaussgeschütz, seinem rechten Arm. »Außerdem dachte ich mir, dass jemand auf dich aufpassen muss. Du schuldest mir was.«
»Scheint so«, antwortete Victor ungewöhnlich scharf. Die Bemerkung seines Freundes kam zu Victors beträchtlichem Unbehagen der Wahrheit näher, als er ahnte. Doch er kam nicht dazu, noch etwas zu sagen, denn das Gefechtsprogramm des Bordcomputers zeichnete ein blinkendes rotes Angreifersymbol auf die Sichtprojektion. Victor bemerkte eine Bewegung im Dunkel hinter Yen-lo-wang, riss beide Arme des Daishi hoch und stieß Kai beiseite.
Der Ex-Solaris-Champion war nicht der Typ, über die eigenen Füße zu stolpern, nicht in einem Mech, den er wie eine Verlängerung des eigenen Körpers steuerte. Er bewegte sich mit ein paar schnellen Rückwärtsschritten aus der gefährlich unbalancierten Haltung und trat mehrere Meter zurück. Weit genug, um dem blau-roten Miliz-Falkner freies Schussfeld auf Prometheus zu verschaffen und die Gausskugel in die Torsomitte des Daishi zu rammen, die ohne Zweifel für Yen-lo-wangs Rücken bestimmt gewesen war.
Kai wirbelte den Centurion herum und feuerte ebenfalls eine überschallschnelle Kanonenkugel auf den Falkner ab, selbst bei einem unbeholfenen Querschuss schneller am Abzug als Victor es je geschafft hätte. Auch Prometheus ließ sich nicht lumpen. Seine drei Impulslaser fraßen sich mit grün leuchtenden Lichtzähnen in die Seite des Miliz-Mechs, dessen Panzerung in glühenden Sturzbächen zu Boden strömte. Außerdem gab Victor einen besonders langen Feuerstoß aus der Kaliber-12-cm-Autokanone ab, deren mit abgereichertem Uran verstärkte Granaten der Spur des Laserbomardements folgten. Die Salve schlug in den Rumpf des Falkner und trat am Rücken wieder aus, nachdem sie die gesamte linke Torsohälfte ausgeweidet hatte. Der Mech taumelte zurück in die Bäume und außer Sicht, während goldenes Feuer aus dem Rumpf drang. Einen Moment später erschütterte eine Explosion den Boden und eine Feuersäule stieg über die Baumwipfel.
    »Victor, ich zeichne erhöhte Hitzewerte bei Prometheus.«
Die plötzliche Belastung des Reaktors hatte die Temperatur in Victors Cockpit um mehrere Grad in die Höhe getrieben, und er rang um Atem, als er antwortete. »Offenbar hat die Kugel meine Reaktorhülle beschädigt. Aber das halte ich schon aus.«
»Der gehörte mir, Victor. Du hättest mir das überlassen sollen.«
Victor hatte Mühe, den Tonfall locker zu halten. »Es sind mehr als genug für alle da, Kai. Außerdem«, fügte er hinzu, und sein Ton wurde spürbar um eine Note düsterer, »hasse ich es, jemandem etwas zu

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