Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
der Lyranischen Allianz und des sie umgebenden Weltraums. Die Systeme der ClanBesatzungszonen waren in leuchtenden Farben hervorgehoben: Grün für Clan Jadefalke, Rotbraun für die Wölfe und Blau für die Geisterbären. Die lyranischen Sterne strahlten in einfachem Weiß, bis auf einen kleinen, etwa pyramidenfömigen Raumbereich, der wie ein Geschwür in die Allianz ragte. Diese roten Systeme formten den Arc-Royal-Defensivkordon, das Territorium unter dem Befehl von Morgan Kell.
    »Ich schlage dir vor, durch das Jadefalken-Territorium einen Angriff auf diesen so genannten Defensivkordon zu unternehmen. Mein Ziel werden dabei die abgeschworenen ClanKrieger sein, die dort unter Khan Phelan im Exil leben.« Er legte so viel Spott und Verachtung in die Betonung von Phelan Keils Titel, dass in Katrina der Neid erwachte. »Ich erwarte, dass die Kell Hounds sich mit in Phelans Verteidigung stellen, und obwohl sie Söldner sind, haben sie sich als dem Wolfsclan würdige Gegner erwiesen, so dass mir auch dies willkommen wäre.«
    Er wartete, während die Kamera ihn wieder in Großaufnahme erfasste. Katrina vergewisserte sich währenddessen noch einmal, dass die Tür fest verschlossen war. Das Abspielen dieser Nachricht war hart am Rande des Hochverrats. Es belustigte sie, dass Victors Feldzug zur Beendigung der Invasion unter Umständen eine offene Allianz zwischen ihrem Reich und Clan Wolf irgendwann in der Zukunft ermöglicht haben könnte.
    »Der Test wäre mir willkommen«, fuhr Vlad fort, »aber ich werde ihn nicht ohne deine Erlaubnis beginnen. Dieser Bürgerkrieg ist dein Kampf, den du zu gewinnen oder zu verlieren hast.« Er betonte den Begriff mit noch offensichtlicherem Widerwillen, als er ihn selbst für Phelans Titel gezeigt hatte. »Und bei den Clans mischen wir uns nicht in die Kämpfe anderer. Falls du entscheidest, dass der Defensivkordon keinen direkten Anteil am Kampf zwischen dir und deinem Bruder hat, kann ich ihn angreifen, wie es mir beliebt. Beanspruchst du ihn jedoch zum Gegner, verpflichtet mich meine Ehre, auf jeden Angriff zu verzichten, es sei denn, ich werde meinerseits angegriffen.« Er nickte einmal kurz und entschieden. »So will es das Wesen der Clans.«
    Die Nachricht endete abrupt. Keine Symbolschirme oder Fanfaren. Keine Zurschaustellung der eigenen Wichtigkeit.
Katrina nahm den Datenkristall aus dem Gerät. Sollte sie Vlads Angebot annehmen? Das war die Frage, die ihr momentan unter den Nägeln brannte. Vlad gewährte ihr den Status einer Gleichberechtigten, eine Ehre, von der sie sicher glaubte, dass sie unter den Khanen der Clans keineswegs üblich war und niemals einer Nicht-Kriegerin zugestanden wurde. Er bot ihr Hilfe an, und zwar ohne Katrinas Ehre oder Ruhm zu schmälern, als hätte ihr dies etwas bedeutet.
    Sie wünschte sich, sie hätte den Rat Richard Dehavers einholen können, oder wenigstens den Simon Gallaghers, ihres Champions, aber das war unmöglich. Ihre Beziehung zu Vlad musste vor fremden Augen noch verborgen bleiben, und schon die Andeutung ihrer Existenz hätte ihrem Ansehen bei den übrigen Fürsten der Inneren Sphäre schweren Schaden zugefügt. So weit durfte es nicht kommen. In Gedanken verfluchte sie ihren Bruder. Hätte Victor nicht schon wieder ihren Aufstieg zur Ersten Lady des Sternenbundes verhindert, hätte die Möglichkeit einer missgünstigen Interpretation keine Rolle gespielt. Im Gegenteil, sie hätte die Verbindung zu einer wunderbaren neuen Allianz stilisieren können, die den Frieden in der Inneren Sphäre sicherte.
    Also, was wollte sie? Darauf lief es letztlich hinaus, und Katrina wollte Vlad - als ebenbürtigen Partner, als Verbündeten und mehr.
    »Falls ich seine Hilfe annehme«, überlegte sie laut, doch nicht zu laut, an ihrem Platz in der Mitte der leeren Zentrale, »sind wir nicht mehr ebenbürtig. Das legt den Schluss nahe, dass ich seine Hilfe brauche und meine Feinde nicht selbst besiegen kann.«
    Ihre Kenntnisse der Clangesellschaft waren nicht umfassend, doch in ihren Augen ergab diese Argumentation einen Sinn. Es war etwas völlig anderes als die Forderung nach Unterstützung von Gavin Dow, den sie niemals als ebenbürtig oder als einen vollwertigen Verbündeten betrachtet hätte. Vlads Angebot war vermutlich ein weiterer Test, ein Versuch, ihren Wert zu ergründen. Katrina dachte nicht daran, ihn zu verpatzen. Sie wollte ihre Siege allein erringen. Das würde Vlad zeigen, dass er sie ebensowenig beherrschen konnte wie sie ihn.
Sie

Weitere Kostenlose Bücher