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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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von Victor und Katherine hatte sich in das Kloster zurückgezogen, nachdem er durch überhastete, egoistische Aktionen fast einen Krieg ausgelöst hatte. Seither hatte niemand mehr etwas von ihm gehört, die Innere Sphäre hatte ihn so gut wie vergessen.
Bis auf Morgan, der gekommen war, um ihn zurückzuholen.
Es war nur ein kurzer Fußmarsch zum Gessettischrein. Morgans Uniform war schweißnass und der graue Bart verklebt, bis er schließlich die richtige Klippenwand gefunden hatte. Das gleißende Sonnenlicht tat in den Augen weh. Sein Mund war ausgedörrt. Er beachtete diese körperlichen Unbequemlichkeiten nicht, so weit das ging, obwohl er sich langsam wünschte, er hätte zur Sicherheit eine Wasserflasche mitgenommen.
Der Schrein war mitten in den Fels gehauen. Die Wände waren verwittert, aber es waren noch genügend der Details erkennbar, die Manrett Gessetti in den letzten zwanzig Jahren seines Lebens aus dem Stein geschnitten hatte. Peter kniete, auf den Waden sitzend, vor dem Schrein auf dem Boden, und war nur mit dem einfachen Lendenschurz bekleidet, den die meisten Mönche an der Oberfläche trugen. Seine Haut war zu einem dunklen, sommersprossigen Bronzeton gebräunt und die Sonne hatte ihm das rötliche Haar zu einem Blondton gebleicht. Er war schlank, doch nicht abgemagert - und muskulös durch die körperliche Arbeit, die in dem von der Außenwelt unabhängigen Kloster notwendig war.
»Ich gehe nicht, Morgan Kell«, erklärte Peter, ohne sich umzudrehen.
Morgan wusste, dass er keinen Laut erzeugt hatte. Er hatte nicht einen Kiesel wegrutschen lassen. Kein Schritt hatte auf dem Sand geknirscht. Sein Schatten fiel ein paar Schritte weit links neben ihn. Peter musste eine Veränderung im Geräusch des Windes bemerkt oder seine Annäherung auf die eher mystische Weise gespürt haben, die man erreichte, wenn man ganz in der Umgebung aufging.
»Ich werde nicht versuchen, dich zu zwingen, Peter. Ich bin nur hier, um dich darum zu bitten. Du wirst gebraucht.«
Peter schüttelte den Kopf und drehte Morgan noch immer den Rücken zu. Sein langes Haar war mit einem Lederband zurückgebunden, nur einzelne freie Strähnen wehten ihm um das tief gebräunte Gesicht. »Niemand wird so gebraucht, wie du es meinst. Das zu glauben, hat mich fast ins Unglück gestürzt und schließlich hierher geführt.« Er stand mit einer flüssigen Bewegung auf, drehte sich aber immer noch nicht um. »Wer hat mich verraten?«, fragte er.
»Dich verraten?«
»Ich habe Yvonne und Arthur geschrieben, dass ich mich aus freien Stücken von der Welt zurückziehe, aber ich habe ihnen niemals verraten, wohin. Nur Kai und Omi wussten, dass ich nach Zaniah wollte.« Peter glaubte offenbar, einer der beiden hätte sein Versprechen gebrochen, dies für sich zu behalten.
»Sie waren vielleicht die Einzigen, die wussten, dass du hierher wolltest, doch es gab andere, die wussten, dass du angekommen bist. Nicht alle im St.-MarinusHaus bleiben ihr ganzes Leben. Ich habe es gehört, Peter, und ich habe es für mich behalten. Kai hätte es mir vermutlich gesagt«, gab Morgan zu, »und nur mir, hätte ich denn daran gedacht, ihn nach dir zu fragen.« Er zögerte, dann sagte er: »Omi hat dein Geheimnis mit ins Grab genommen.«
Das drang durch seinen Panzer, Peter zuckte zusammen. »Ich habe von ihrem Tod und der Wirkung auf Victor gehört.« Eine lange Zeit sagte er nichts weiter und Morgan wartete. Er spürte, dass Peter noch nicht fertig war.
»Victor und ich waren uns nie sehr nahe«, stellte er fest, aber es war eben mehr eine Feststellung als ein Eingeständnis. »Wir waren nicht gerade Rivalen, aber auch nicht Brüder. Ich habe es nicht zugelassen.« Wieder eine lange Pause, in der die beiden Männer dem heißen Wind zuhörten, wie er über die Hochebene fegte. »Allerdings habe ich Victor nie - nicht ein einziges Mal - um irgendetwas beneidet, bis ich Kai und Omi kennen lernte. Ihre Treue zu Victor und ihr Respekt vor ihm haben mir geholfen zu erkennen, dass ich meinen eigenen Bruder nicht kannte.«
Morgan nickte. Er verstand zumindest einen Teil von dem, was Peter ihm sagen wollte. »Dein Bruder könnte deine Hilfe jetzt gebrauchen, Peter.« Er machte eine Pause und dachte darüber nach, was er sagen wollte. Er zählte die Schweißbäche, die über seinen Rücken liefen. »Du irrst dich, wenn du meinst, Menschen würden nicht gebraucht. Sie werden gebraucht. Problematisch wird es nur, wenn sie glauben, sie würden gebraucht, weil es für sie

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