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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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begann.
    Das war Victors Zeichen, ans Rednerpult zu treten und zu den viertausend MechKriegern, Panzerfahrern, Infanteristen, Techs und Hilfsmannschaften zu sprechen, die in fünfzig Reihen tiefer Formation aufmarschiert waren. Ein Meer von Gesichtern hob sich vertrauensvoll dem Mann entgegen, der sie in diesen Bürgerkrieg geführt hatte. Victor zögerte und wägte ihre Entschlossenheit ab, während er daran dachte, wie viel er ihnen schon abverlangt hatte und wie viel noch vor ihnen lag.
    Reinhard Steiner stand neben ihm und stieß ihn kurz mit dem Ellbogen an. »Victor«, murmelte er. Das reichte, ihn aus den Gedanken zu reißen und in Bewegung zu setzen. Er löste sich aus der Reihe der hohen Offiziere und machte sich mit ein paar Sekunden Verspätung auf den Weg zum Pult. Dort angekommen, stieg er auf das zehn Zentimeter hohe Podest, ein Zugeständnis an die Holokameras, die das Ereignis aufzeichneten. Da Victor nur 1,60 m groß war, wäre die Alternative dazu gewesen, das Rednerpult abzusenken, um seine Uniform deutlich sichtbar werden zu lassen. Er trug die alte Ausgehuniform der Armee der Vereinigten Sonnen, dunkelgrüne Hose und Jacke mit radlosen Sporen an den Stiefeln. Auf der einzelnen Schulterklappe an der rechten Schulter prangte das silberne Sonnenschwert eines Field Marshals. Von der rechten Schulter zog sich die Sonnenweste über die Brust, eine golden metallische Halbweste, deren Ausläufer sich wie Sonnenstrahlen über seinen Brustkorb zogen. Er trug keine Mütze, und die leichte Brise, die über das offene Gelände wehte, blies ihm durch das sandblonde Haar.
    »Heute Morgen«, setzte er an, »haben kämpfende Truppen in der Nähe der Erdwerk-Fabrikanlagen auf Tikonov gegen die ungesetzliche Herrschaft meiner Schwester einen Angriff gestartet. Wir hatten die Hoffnung, unseren Gegnern weitere logistische Unterstützung zu verwehren und ihre Position auf diesem Planeten dadurch unhaltbar zu machen. Wir hatten einen weit über unsere anfänglichen Erwartngen hinausgehenden Erfolg und haben die bedingungslose Kapitulation des 3. Republikanischen Heers angenommen. Seit dieser Übergabe haben unsere Truppen den Abzug des 1. Republikanischen Heers und der 15. Leichten Deneb-Kavallerie sowie den Abflug von siebzehn Landungsschiffen beobachtet. Ich schätze, wir haben endlich die Gewissheit, dass Katherines Loyalisten Tikonov aufgegeben haben.«
    Er wartete, während gut gemeinter, jedoch matter Applaus über den Platz brandete. Es war kein leichter Sieg gewesen. Mehrere Einheiten kämpften seit über drei Jahren auf dieser Welt. Selbst nachdem Victor mit massiver Verstärkung gelandet war, hatte der Widerstand der Loyalisten zwei Monate brutaler Kampfhandlungen gewährt.
    »Dieser Sieg wäre nicht möglich gewesen, ohne den Mut und die Opferbereitschaft Tausender tapferer Männer und Frauen in Militär und Zivilbevölkerung. Ich wünschte, ich könnte sie Ihnen alle vorstellen und die zahllosen Orden und Ehren verteilen, die sie sich verdient haben. Männer wie Lieutenant General Jonathan Sanchez vom 1. NAIW-Kader«, Victor deutete mit offener Hand zu der Reihe von Offizieren hinter sich, »das hier auf Tikonov geblieben ist, als wir ins All gedrängt wurden, und die Stellung gegen Katherines Truppen gehalten hat, bis wir zurückkehren konnten. Frauen wie Margot Hoi, Direktorin der hiesigen Niederlassung von Ceres-Metall, die sich der Bewegung Freies Tikonov widersetzt und geholfen hat, die Aranobucht-Anlagen an unsere Kräfte zu übergeben. Wir schulden ihnen viel, und ich hoffe mitzuerleben, dass diese Schuld bezahlt wird. An ihrer Stelle und der von Hunderten anderer, die ich persönlich nennen könnte, werde ich heute einen einzigen Orden verleihen. An einen Mann, der gezwungen ist zurückzubleiben, und dafür die Ehre aller Veteranen Tikonovs symbolisieren soll.«
    Victor hob die Schachtel mit dem Orden auf, die vor ihm auf dem Pult lag, und las die dazugehörige Urkunde vor. »Für seine Standhaftigkeit im Angesicht überwältigender feindlicher Übermacht, sein Pflichtgefühl den Kameraden im Feld gegenüber und die Opfer, die er gebracht hat, um das Leben anderer zu schützen, ist es mir eine Ehre, Sergeant Christoffer Pierce von den 3. Crucis-Lanciers das Sonnenbanner in Gold zu überreichen.«
    Pierce wartete am Ende der Offiziersreihe, der einzige einfache Soldat auf der Bühne. Er humpelte nach vorne, begleitet von Isis Marik. Er zog das rechte Bein leicht nach, das Knie war zu einem steifen

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