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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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fabrikneu wirkender Destruktor bewegte sich stromaufwärts und drohte, ihn vom gegenüberliegenden Ufer abzudrängen. »Lieutenant General McBride«, flüsterte er, als er die Maschine des gegnerischen Kommandeurs erkannte. »Haben Sie sich doch noch entschieden mitzuspielen?«
Wie zur Antwort griff der Destruktor aus maximaler Entfernung mit Extremreichweiten-PPKs an. Ein bläulich weißer Blitzschlag prallte vom Wasser ab und brach in Dutzend kleine Lichtbögen auf, die über den Fluss hüpften und tanzten wie Wasser auf einer heißen Herdplatte, bevor sie zerplatzten. Tancred sandte eine Gausskugel in die Brustpartie der Maschine und brachte dem Mech McBrides damit den ersten erkennbaren Schaden in diesem Gefecht bei. Während er darauf wartete, dass die Magnetspulen der Kanone wieder aufgeladen wurden und der Lademechanismus eine neue Kugel in die Kammer beförderte, spürte er den Verlust des Gaussgeschützes im linken Mecharm deutlicher als je zuvor. Er hielt den Feuerknopf so krampfhaft durchgedrückt, dass der Finger schmerzte.
Endlich fiel die frische Nickeleisenkugel aus der Zuführung, die Kondensatoren entluden sich in die Spulen entlang des Geschützlaufs und beschleunigten die massive Metallkugel auf Überschallgeschwindigkeit. Sie schoss als silberner Schemen aus der Mündung, und Tancred feuerte augenblicklich die PPK hinterher, deren künstlicher Blitzschlag der Kugel gleißend nachsetzte. Beide schlugen mit vernichtender Gewalt ins Ziel ein, zertrümmerten Metallkeramikpanzerung zu nutzlosen Scherben und schnitten eine tiefe, glühende Kerbe in eine Rumpfseite.
Ein harter Schlag, doch das Antwortfeuer des Destruktor war mehr, als der angeschlagene Nachtstern aushalten konnte. Partikelströme tanzten über den linken Mechrumpf, brannten die wenigen Kilogramm noch verbliebenen Schutzpanzers weg und zerkochten Myomer in halb zerschmolzene Seilstränge. Dann durchschlug eine Gausskugel das zertrümmerte Kniegelenk und brach das Bein wie einen morschen Ast entzwei. Eine zweite traf die untere Rumpfmitte, schlug in das bereits beschädigte Gyroskopgehäuse und verwandelte den Kreiselstabilisator in einen Schrotthaufen.
Für den überschweren Kampfkoloss gab es nur noch einen Weg: abwärts. Tancred gab die Steuerung frei und hielt sich an den Armstützen der Pilotenliege fest. Der Nachtstern krachte erst auf den ruinierten Stumpf des rechten Beins, was ihm half, die Wucht des Sturzes teilweise abzufangen, während er in den Fluss kippte und sich auf die rechte Seite drehte, das Cockpit halb im schmutzigbraunen Wasser. Tancreds Sicherheitsgurte hielten ihn auf dem Platz.
»Der Duke!«, rief jemand über die Hauptfrequenz. »Der Duke liegt am Boden!«
Auf der Sichtprojektion sah Tancred, wie sich mehrere Piloten aus dem Kampf lösten, um ihm zu Hilfe zu kommen, dann brach mit lautem Knallen ein Funkenregen unter einer Abdeckung hervor, und sämtliche Außensensoren fielen aus. Mit einem an der Unterseite der Liege befestigten Feuerlöscher erstickte er das Feuer in der Elektrik. Er hörte Wasser plätschern, erkannte, dass das Cockpit undicht war, und sah gleich darauf an der unteren rechten Kanzelwand den Wasserspiegel steigen. Doch all das war nicht so bedrohlich wie der heranmarschierende Destruktor. Durch den aus dem Wasser ragenden Teil des Kanzeldachs sah Tancred Jason McBride auf sich zustampfen, am Flussufer entlangwuchten und Ausschau nach Lebenszeichen des Nachtstern halten. Der Kommandeur der 3. Robinson Rangers wartete mit Gaussgeschützen, die auf Tancred gerichtet waren. Gab er ihm eine Chance oder rief er einen Artillerieangriff herab?
»Mikul«, befahl er ruhig. »Halten Sie die Leute im Griff. Machen Sie es ihnen nicht zu leicht, unsere Flanke aufzurollen.«
Unerklärlicherweise geriet der Angriff der 3. Rangers plötzlich ins Stocken. Der Destruktor zog sich zurück, erst im Rückwärtsgang, dann drehte er um und verschwand aus Tancreds Sichtfeld. Der Duke of Robinson runzelte die Stirn. Hatte der Pilot sich von dem konzentrierten Aufmarsch der 2. Rangers einschüchtern lassen? Oder machte er das Gelände für den nächsten Artillerieschlag frei, der inzwischen überfällig war. Die Antwort auf diese Fragen erhielt er Sekunden später.
»Mechs auf dem Kamm«, meldete Hershen warnend. »Zwei Lanzen ... Eine Kompanie ... Davion Light Guards!« Die Stimme des Majors hatte noch nie so wundervoll geklungen. »Es sind unsere Leute. Da kommen sie!«
Auch ohne Sichtschirm brauchte Tancred keine

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