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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Knochenklumpen zertrümmert. Die Liste seiner Verletzungen las sich wie der Albtraum jedes Chirurgen. Isis hatte Pierce aus einer Liste mit Hunderten von Kandidaten ausgewählt, und sie war es auch gewesen, die Victor den Bericht gebracht hatte. Knie und Schulter zertrümmert. Rechte Hand am Handgelenk abgetrennt. Offenbar war seine Pilotenliege bei einem Sturz aus der Halterung gerissen und hatte den Arm an der Steuerkonsole eingeklemmt. Der Druck der Liege hatte verhindert, dass er verblutete, bevor Hilfe eintraf. Vermutlich war dieses Wunder der Grund gewesen, warum Isis ihn ausgesucht hatte.
    »Hoheit.« Pierce richtete sich zu kerzengerader HabAcht-Stellung auf und salutierte.
Victor erwiderte den Gruß und bemerkte, dass Pierce eine Prothese modernster Fertigung erhalten hatte, die wie eine Hand aus Fleisch und Blut aussah und die verlorene natürliche Hand des Sergeants in vielerlei Hinsicht ersetzen konnte. Trotzdem überraschte es ihn nicht, als Pierce ihm die Linke zum Handschlag reichte. Es gab Dinge, die konnte keine Prothese zurückgeben, und dazu gehörte der Tastsinn. Selbst wenn sie ihre Aufgaben perfekt erfüllte, blieb sie ein kaltes, taubes Gewicht am Ende des Arms. Morgan Kell hatte Victor einmal erklärt, dass dieser Verlust menschlicher Wärme der Grund dafür war, warum er seine Prothese nur selten benutzte.
Das Sonnenbanner war eine schwarze Metallscheibe mit rotem Emaillerand, auf der ein Sonnensymbol je nach Bedeutung der Auszeichnung in Silber, Gold oder Diamant auflag. Isis hatte Gold verlangt, und Victor hatte ihr nicht widersprochen, obwohl die Bedeutung der Schlacht, in der Pierce verwundet worden war, kaum mit den Leistungen anderer Empfänger des Ordens mithalten konnte. Dessen braune Augen strahlten angesichts dieser Ehre vor Stolz und Ehrfucht. »Ich habe eine Frage an Sie«, sagte Victor, als er dem Mann den Orden und die Urkunde zeigte. Seine Stimme war leise genug, so dass nur Pierce und Isis ihn hörten.
»Hoheit?«
»Wie haben Sie den Augenblick erlebt?« Victor spürte, dass hinter diesem Fall mehr steckte, als man ihm gesagt hatte.
Es war nicht nötig zu erklären, welchen Augenblick der Prinz meinte. »Ich denke, ich stand unter Schock, Hoheit. Ich erinnere mich, dass ich dachte, die DenebKavallerie, eigentlich hätte die auf unserer Seite stehen müssen. Eine Davion-Einheit. Ich glaube, in dem Moment war der Schmerz dieses Verrats schlimmer für mich als der Verlust der Hand.«
Victor nickte und warf Isis einen anerkennenden Blick zu. Sie hatte eine gute Wahl getroffen. »Auch schlimmer als der Verlust Ihres Lebens?«
»Ich wusste, dass ich nicht sterben würde.« Pierce sagte es mit solcher Überzeugung, dass der Prinz ihm glaubte.
Er lächelte dünn. »Sie standen unter Schock.« »Nein, Sir. Ich meine, ja, Sir.« Falls es Pierce Probleme bereitete, seinen Prinzen zu verbessern, war das Pflichtgefühl, ihm wahrheitsgemäß zu antworten, stärker. »Was ich sagen wollte war, ich wusste, ich konnte nicht sterben. Ich hätte es nicht zugelassen.«
»Warum hätten Sie es nicht zugelassen?«
»Weil mein Prinz befohlen hatte, dass wir weiter um Tikonov kämpfen, egal, wie hoch der Preis ist.«
Diese Antwort traf Victor wie ein Schlag ins Gesicht und ließ ihn lange schweigen. Er erinnerte sich an die Worte. Er hatte sie unbedacht in der Befehlszentrale geäußert, kurz vor dem erzwungenen Rückzug. Er hätte nie geglaubt, sie hätten den Raum verlassen, geschweige denn, dass sie so weit durch die Ränge hinab weitergegeben worden sein könnten. Was Pierce ihm gerade gesagt hatte, war im Grunde dies, dass Victor oder sein Glaube an Victor - ihn am Leben erhalten hatte. Der Prinz wich dem Blick von Isis Marik aus, als er den Orden an der Brust des Sergeants befestigte.
»Irgendwie scheint das zu wenig zu sein«, bemerkte er.
»Der Orden ist reichlich, Hoheit.« Pierce schaute hinaus auf den Paradeplatz. »Dass Ihr uns nicht vergessen habt - das genügt.« Er trat einen Schritt zurück, salutierte und ließ sich von Isis zurück an seinen Platz bringen. Das hätte die kurze Zeremonie eigentlich beenden sollen. Reinhard Steiner, Lieutenant General Sanchez und Margot Hoi würden sich um die unmittelbar im Anschluss angesetzten Pressekonferenzen kümmern. Victor würde Gelegenheit haben, sich auszuruhen und anschließend das weitere Vorgehen zu planen. Stattdessen drehte er um und trat mit entschlossenem Schritt zurück ans Rednerpult.
»Es gab eine Zeit«, erklärte er, »da war ich

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