BattleTech 61: Finale
Möglichkeit zu einem effektiven Gegenangriff auf Tikonov besaß. »Sie bestätigen, dass Katherine die 15. Deneb und das 1. Republikanische Heer nach Marlette zurückgezogen hat.«
»Ein Gegenfeuer.« Warner Doles war zusammen mit Schakow an den Tisch gekommen und hatte Berichte seines Stabs mitgebracht. Jetzt sorgte sein Zwischenruf dafür, dass sich alle zu ihm umdrehten. »Verzeihung«, entschuldigte er sich für die Unterbrechung, bevor er eine Erklärung nachschob. »Es ist ein alter capellanischer Trick. Katherine bremst Ihren Vormarsch mit einer Gegenfeuerstrategie. Es wird weit schwieriger werden, New Avalon geradewegs von Tikonov zu erreichen, und wenn es ihr gelingt, uns auszubremsen, kann sie weitere Verteidiger heranholen.«
»Oder sich in dieser Zeit um Tancred kümmern«, setzte Yvonne besorgt hinzu. »Victor, Katherine wird im nächsten Monat zwei weitere Regimenter auf New Avalon landen. Wir müssen Tancred zu Hilfe kommen.«
Ihr Bruder nickte. »Oberst Doles, wie würden Sie auf ein Gegenfeuer reagieren?«
»Entweder man beachtet es nicht und hofft, dass es keine ernsthafte Wirkung zeigt, oder man erstickt es so schnell wie möglich.«
Victor blickte sich unter seinen Offizieren um und versuchte zu entscheiden, welche Einheit sich für eine derartige Aufgabe am besten eignete. Dabei war er sich nur zu bewusst, dass er mit jedem Soldaten, den er vom Hauptangriff abzog, Katherine auf New Avalon einen entsprechenden Vorteil zugestand. »Rudolf«, erklärte er schließlich und nickte dem neuen Präzentor der 244. zu. »Du musst nach Marlette. Ich weiß, es ist viel verlangt von deinen Leuten ...«
»Des Prinzen Mannen fliegen in vierundzwanzig Stunden ab, Hoheit«, erwiderte Schakow auf der Stelle. »Wen könnt Ihr uns noch mitgeben?«
»Ich kann ein Regiment aus unserer Angriffsstreitmacht entbehren.«
Schakow dachte nach. »Das reicht nicht, um Marlette einzunehmen«, stellte er dann fest. »Nicht einmal mit den zwei Regimentern der Crucis-Lanciers, die schon dort sind.«
»Ich weiß, aber es ist genug, um Katherines Truppen zu binden. Und um nicht um den heißen Brei zu reden, Rudolf, Des Prinzen Mannen haben so hohe Verluste erlitten, dass ich euch in die Auslandslegion eingliedern müsste, falls ihr mit nach New Avalon kämt.«
Schakow nickte nur, als er diese unverblümte Einschätzung hörte, denn er wusste, wie zutreffend sie war. »Wen schickt Ihr mit uns los?«
Victor wartete einen Moment auf Freiwillige, doch niemand wollte den Sturm auf New Avalon verpassen. Nicht, dass er ihnen das hätte zum Vorwurf machen können. So viele hatten so viel geopfert, um es bis hierher zu schaffen. Sie wollten auch das Finale erleben. Wen immer er auswählte, würde gehorchen, allerdings ohne rechte Begeisterung. Abgesehen von der einen Einheit, die die einzig logische Wahl war.
»Meine Blackwind-Lanciers fühlen sich geehrt, Präzentor Schakow auf Marlette zu unterstützen«, erklärte Warner Doles. Er reichte Schakow die Hand. »Falls Sie uns dabei haben wollen.«
Ein Bote trat an den Tisch, nachdem Tiaret ihn durchsucht hatte. Sein Flüstern drang mit warmem Atem an Victors Ohr, als er gerade den Handschlag zwischen Schakow und Doles beobachtete.
»Sieht aus, als hätten wir Pläne zu besprechen«, sagte Schakow zu Doles. »Kommen Sie mit Ihren Leuten an meinen Tisch. Wir wollen sie miteinander bekannt machen und uns die Karten von Marlette ansehen.«
»Gebt die Befehle an eure Leute weiter«, erklärte Victor. »Danach muss ich Oberst Doles für einen Moment ausleihen. Wir treffen uns auf dem Flur.« Dann nickte er ein paar anderen am Tisch zu, ihn zu begleiten. »Kai, Yvonne.«
Er schaute sich um. »Jemand sollte auch Captain Harsch holen.« Harsch befehligte das auf Tikonov stehende Kontingent der Valexa-MCM. Die Truppen der Mark-Capella-Miliz waren derzeit in Sanchez' Kader eingegliedert und unterstanden dessen direktem Befehl. Yvonne war als Victors Schwester beteiligt, doch die drei anderen hatten nur eines gemeinsam, vorausgesetzt, man erinnerte sich daran, wie nahe an der capellanischen Grenze Valexa lag.
Reinhard Steiner zog als Erster den logischen Schluss und fragte: »Alles in Ordnung?«
»Ich weiß es noch nicht«, antwortete Victor. »Das wollen wir gerade herausfinden.«
Ein paar weitere Gesichter erhellten sich in plötzlichem Erkennen und Interesse. Lieutenant General Sanchez knurrte nur verärgert über die Unterbrechung, als Victor mit seiner kleinen Gruppe die Halle verließ. »Was, zur
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