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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Yvonnes Schulter.
Ein betretenes Schweigen antwortete ihm. Es gab keine 23. Arkturusgarde mehr. »Das waren nicht die einzigen Verluste«, erwiderte Victor nach einem Augenblick. »Aber sie hat es am schlimmsten erwischt. Sie und die Assault Guards, die einen zwei Wochen dauernden Gegenangriff abgefangen haben, der uns fast aus Brunswick vertrieben hätte.« Er schüttelte den Kopf. »Ich will mir gar nicht vorstellen, wie groß der Schaden wäre, wenn es Katherine gelungen wäre, mit ihrem Aufruf zum Widerstand ein Viertel oder sogar ein Drittel der Bevölkerung gegen uns zu mobilisieren.«
»Ich glaube nicht, dass sie hier auf New Avalon je einen derartigen Zuspruch hatte«, antwortete Tancred. Er gab Yvonne frei und kratzte sich das öligschwarze Haar, massierte sich die Kopfhaut. Normalerweise rasierte er sich den Schädel bis auf einen breiten Dutt, wie es auf Robinson für Männer üblich war. Die längeren Haare waren nach Stunden im Neurohelm verfilzt, und die kürzeren juckten ohne Zweifel enorm.
»Soweit ich höre, hat sie sich mit ihrem Plan in Albion selbst ein Bein gestellt«, mischte sich Ardan Sortek in das Gespräch ein. Der Zeitgenosse Hanse Davions hatte einen gut trainierten Körper, dem auch das Alter kaum Spannkraft geraubt hatte. Das schlohweiße Haar war ein sichtbares Zeichen des Alters, seine Augen waren jedoch noch so hell wie zu den Zeiten, als er unter Victors Vater gedient hatte. »Ohne es zu beabsichtigen, hat sie einen ansehnlichen Prozentsatz der Bürger Avalon Citys inspiriert, aus Protest gegen ihren Thronraub die Arbeit niederzulegen.«
»Und das schon nach nur sechs Jahren«, kommentierte Tancred trocken.
Victor nickte langsam, dann winkte er die kleine Gruppe zum hastig aufgebauten Messezelt. »Ich schätze, wir haben alle in letzter Zeit harte Lehren erhalten. Katherine hatte auch ein paar nötig.«
»Falls es eine Quote dafür gibt, dürftest du deine erfüllt haben.« In Yvonnes Bemerkung lag mehr Hoffnung als Gewissheit.
Victor verspürte nicht einmal das. Im Gegenteil, er hatte erst heute die nächste Lektion erhalten, während er darauf wartete, dass in der Schlacht etwas schief lief und auch darauf wartete - erwartete -, dass seine Freunde ihn korrigierten. Es war ein hastig unter dem Druck der Umstände gefasster Plan gewesen, doch das hatte nicht zu schlechteren Entscheidungen geführt, wie er sie zwei oder zehn Jahre früher gefällt hätte. Wenn überhaupt, nutzte er die Erfahrung der zusätzlichen Jahre. Victor wusste: Er musste sich damit abfinden, dass nur er selbst noch an sich zweifelte. Aber das zu verstehen und es zu wissen - es ohne Vorbehalt und Einwände anzunehmen - war zweierlei. Daran hatte er noch zu arbeiten.
Er musste wohl lernen, seine Zweifel zu übergehen, bevor er Katherines letzte Verteidigungslinie um Avalon City durchbrechen konnte.
    Nächstes Jahr New Avalon. Das war unser Schlachtruf. Tatsächlich war 3067 auf vielen Welten der Anfang vom Ende.
- Aus Ursache und Wirkung, Avalon Press. New Avalon, 3067

25
Nagelring, Tharkad
Provinz Donegal, Lyranische Allianz
     
19. Januar 3067
    Die Militärakademie Nagelring verfügte dank hochrangiger Gönner und eines hohen Militärbudgets über die beste Ausrüstung, die sich mit Kronen kaufen ließ. Zutritt zu den Anlagen zu erhalten war nicht das Problem gewesen, als Peter Steiner-Davion die Akademie in der Anfangsphase des Angriffs auf die lyranische Zentralwelt zum Ziel bestimmt hatte, aber jetzt profitierte er davon, als er im Hauptnachbesprechungsraum ein Treffen seiner höchsten Offiziere und Berater einberief. Die Anlage, auch als >Gefechtszentrale< bekannt, war berüchtigt für die Möglichkeit, ein Übungsgefecht zu analysieren und mit Holowiedergabe in Zeitlupe oder Standbild jeden Fehler eines Kadetten in unübersehbarer Deutlichkeit aufzuzeigen. Unter den Kadetten trug der Raum den weniger gefälligen Namen Schlachtbank, denn solchen Nachbesprechungen folgten regelmäßig Degradierungen.
    Der Hologrammtisch wimmelte von miniaturisierter Bewegung und führte den hier versammelten Offizieren eine Schlacht vor, die sich kurz zuvor auf der anderen Seite des Globus zugetragen hatte. Panzer erschienen wie wuselnde Insekten, die über ein windgepeitschtes Raumhafenfeld sausten und den Blick von der langsameren Infanterie ablenkten, deren Soldaten kaum größer als Ameisen wirkten. BattleMechs ragten in diesem Maßstab höchstens sechs Zentimeter hoch auf, gerade groß genug, um die

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