BattleTech 61: Finale
Katrina sie sicher in der Hand hatte, würde ihr niemand je wieder gefährlich werden können. Und was Vlad betraf ...
Falls er nicht bereit war, ihr zu helfen, kam sie eben ohne ihn aus. Später, wenn er wieder dazu bereit war, sie als ebenbürtig anzuerkennen, wollte sie ihn dafür bezahlen lassen, dass er sie hier im Stich gelassen hatte. Früher oder später musste es dazu kommen. Das war sicher. Etwas, gegen das sie beide machtlos waren, zwang sie zueinander, und Katrina konnte warten.
Wenn es sein musste.
November und Dezember 3066, das war die Härteprobe, in der Katherines Aufruf zum Widerstand uns einige verzweifelte Verteidigungsschlachten aufzwang. Keine RKG, kein Regiment entkam unbeschadet, und wir verloren zwei Einheiten ganz, auch wenn ich zugebe, dass die Davion Light Guards schon auf New Syrtis so gut wie aufgerieben worden waren.
Es war keine fröhliche Weihnacht.
- Aus Ursache und Wirkung, Avalon Press. New Avalon, 3067
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Daring-Flutebenen, New Avalon
Gefechtsregion New Avalon, Mark Crucis,
Vereinigte Sonnen
28. Dezember 3066
Victors Daishi hinterließ staubige Fußabdrücke im orangeroten Lehm, als er über die trockene Ebene stampfte, Spuren, die von den zwölf BattleMechs, die ihm folgten, schnell zu einem breiten Pfad ausgetreten wurden. Die langen, brütend heißen Sommer des innerrostockschen Festlandes hatten die Daring-Flutebenen schließlich doch noch austrocknen und alle flachen Seen verdunstet lassen, die durch die Frühjahrsfluten entstanden waren. Hartes, durch die Hitze aufgeplatztes Flachland erstreckte sich über Hunderte von Kilometern, von Horizont zu Horizont. Bei diesem Anblick glaubte man kaum, dass es auf New Avalon Leben gab. Victor wusste, dass dieser Schein trog und der größte Teil des Planeten grün und einladend war, aber hier und jetzt auf dem Sichtschirm wirkte er tot und leblos. Eine fremde Welt. Trostlos. Lebensfeindlich.
Und trotzdem möglicherweise der wichtigste Planet der Inneren Sphäre.
Die 10. Lyranische Garde marschierte in kurzen Kolonnen über das Land. Jede Kompanie wurde von zwei Lanzen Panzerfahrzeugen begleitet. Die Kolonnen bewegten sich nördlich und südlich von Victors Position in Bögen vorwärts. Der Prinz versuchte, die Flanken einzuschwenken und die sich zurückziehenden 17. Avalon-Husaren einzuschließen. Reinhard Steiner kommandierte den nördlichen Flügel des Manövers, Kai Allard-Liao verstärkte den kürzeren Südflügel mit den Resten der Auslandslegion. Der Flügel war deshalb kürzer, weil Victor zwei Kompanien unter dem Befehl von Reinhards Stellvertreter, Generaloberst Cale Eidt, zurückgelassen hatte, damit sie Yvonne beschützten, die ihnen mit einem der Mobilen Infanterieregimenter der Untoten und einem halben Tag Abstand folgte.
Die weit ausgezogenen Flanken der Formation bekamen wenig ab, während sie auf die Gelegenheit warteten, einwärts zu schwenken und sich auf die Hauptstreitmacht der Loyalisten zu stürzen. Bis jetzt waren die Husaren der Zange geschickt ausgewichen, mit der Victor sie fassen wollte. Immer wieder schob Victor seine Truppen vor, und dann wurde eine Kolonne aus der Deckung einer Gruppe von der Flut zurückgelassener Felsen mit hämmernden Salven leichten Autokanonenfeuers oder konzentrierten PPKBlitzen angegriffen. Die Attacke übersäte die Ebene mit Panzerscherben oder Pfützen glühender, flüssiger Metallkeramik, die schnell zu einem brüchigen, qualmenden, schwarzen Belag abkühlte. Jedes Mal, wenn das geschah, schwenkte Victor zum Kampf auf die Angreifer ein und jagte sie erneut in die Flucht, doch jedes dieser Scharmützel kostete ihn wertvolle Zeit.
Die Nachhut der Husaren verstand ihr Geschäft und bot seinen Leuten eine bewegliche und schlagkräftige Gegenwehr. Es reichte ihnen, Victor und seine Untoten zu bremsen, und das machten sie so gut, dass sie inzwischen sechs Stunden hinter dem Zeitplan für die Begegnung mit Tancred Sandoval zurückhingen. Es reichte jedoch nicht aus, um sie ganz aufzuhalten. Staubwolken am östlichen Horizont zeigten dem Prinzen, dass die Hauptstreitmacht der Avalon-Husaren nicht mehr weit war und er seine Leute fast in Stellung hatte. Er schnitt bei dem Gedanken eine Grimasse, dass es nicht zum ersten Mal danach aussah.
In den letzten sechzehn Stunden hatte das Verbundwaffenregiment der 17. Husaren sich von einer Verteidigungslinie zur nächsten zurückgezogen, nach einem Fluchtweg Ausschau gehalten und nur ausgetrocknete Bodenwellen und steile Felssäulen
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