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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Verbesserungsvorschlag erwartet hatte. Das ließ ihn noch einen Moment über den hastig gestrickten Plan nachdenken, bevor er alle verbliebenen Zweifel verdrängte. Es gab eine Menge Dinge, die man sich im Cockpit eines Mechs einfach nicht leisten konnte.
Vor allem Unsicherheit.
* * *
    Victor hatte den Neurohelm und die schweißnasse MechKriegermontur längst ausgezogen und gegen eine halbwegs frische Felduniform getauscht. Sein einziges Zugeständnis an die Notwendigkeit der Nahrungsaufnahme waren ein Schokoriegel und ein isotonischer Sportdrink mit schalem Orangengeschmack - trotz des Einspruchs von einem MedTech der Untoten und kurz darauf von Kai und seiner eigenen Schwester.
    Er hatte gerade eine Inspektion des von der 345. Mobilen Donegal-Infanterie aufgebauten Wachkordons um das Lager beendet, als die letzte Kompanie der 2. Robinson Rangers aus den Daring-Flutebenen eintraf. Tancreds Templer war die letzte Maschine. Der hochmoderne Kampfkoloss kam schwerfällig in einem provisorischen Sammelraum zum Halt, der im Grunde nur ein markierter dreieckiger Bodenbereich zwischen einem Felsvorsprung und zwei Reihen abgestellter Fahrzeuge war. Es überraschte Victor nicht, dass Tancred seine Kompanie bis zuletzt im Feld gehalten hatte. In einer ähnlichen Lage, nachdem er seinen Leuten in einem langen, verzweifelten Feldzug so viel abverlangt hatte, hätte Victor es genauso gehalten.
    Er packte Tancred, der die Kettenleiter vom Cockpit herabstieg. Er zog ihn mehrere Stufen über dem Boden von der Leiter und drehte ihn mit einer Umarmung, die von heftigem Schulterklopfen begleitet war. Das war die erste Gelegenheit, die er seit der Sternenbundkonferenz vor zwei Jahren hatte, sich persönlich bei dem Freund für all die selbstlose Unterstützung zu bedanken. Kai und Yvonne warteten derweil, auch wenn Yvonne ungeduldig von einem Fuß auf den anderen hüpfte.
    »Du siehst furchtbar aus«, bemerkte Victor, als er Tancred mit ausgestreckten Armen festhielt und musterte.
    Tancred hatte mehrere Pfund abgenommen, das stimmte, die fahle Haut jedoch war typisch für einen Sandoval. Außerdem hatte er gerade achtundzwanzig Stunden fast ohne Schlaf hinter sich und war von eingetrocknetem Schweiß bedeckt. Kühlweste und Shorts waren fleckig, und Tancred kratzte sich das Salz aus den Augenwinkeln.
    »Aber du siehst großartig aus, Victor. Verdammt gut, verglichen mit den Berichten, die uns im letzten Jahr erreicht haben.« Fast jedem anderen hätte er das übel genommen, doch in Tancreds gelben Augen stand nichts als Respekt vor seinem Freund und früheren Herrscher.
    »Ich weiß. Es geht mir auch besser.« Er deutete mit dem Kopf hinüber zu Kai. »Er hat mir ein paar dringend benötigte Ohrfeigen verpasst, genau wie Isis.«
    »Isis Marik ist hier?« Tancred schaute sich um. Es fiel ihm sichtlich schwer, den Blick von Yvonne loszureißen, sobald er sie entdeckt hatte. Abgesehen von ein paar MechKriegern der 2. Rangers, die den Adel aus respektvoller Entfernung beobachteten, sah er aber nur Ardan Sortek aus dessen eigenem Templer steigen, etwas langsamer als der jüngere Duke.
    Kai schüttelte den Kopf. »Sie ist in Brunswick«, teilte er Tancred mit, dem sich Yvonne gerade in die Arme warf.
    Falls Tancreds wenig eleganter Aufzug Yvonne etwas ausmachte, war ihr das zumindest nicht anzumerken. Sie klammerte sich mit einer verzweifelten Erleichterung an ihn, die Victor von seinen Wiedersehen mit Omi noch kannte. Sein Lächeln verblasste einen Moment, doch er konnte seiner Schwester die Wahl nicht übelnehmen, und ganz sicher neidete er beiden nicht den Augenblick der Freude. Er tauschte ein trauriges Lächeln mit Kai, der sicher auch Frau und Kinder vermisste.
    »Isle de Mograyn«, nahm der Freund den Faden auf, wo er ihn abgebrochen hatte. »In den Mechfabriken dort. Sie versucht, etwas von dem Schaden zu reparieren, den Katherine mit ihrem Aufruf zum zivilen Ungehorsam angerichtet hat.«
    »Wir wären schon im vorigen Monat hier gewesen, wenn der nicht so erfolgreich gewesen wäre«, erklärte Victor. »Es sind zwar nur zwanzig Prozent der brunswickschen Bevölkerung ihrem Aufruf gefolgt, sich unserer Besetzung des Kontinents zu widersetzen, aber dass jeder fünfte Arbeiter in den wichtigen Industrien plötzlich die Arbeit niedergelegt hat, war schon genug. Es war ein schwerer Schlag. Er hat uns die 23. Arkturusgarde gekostet, bevor wir uns davon erholen konnten.«
    »Wie schwer ist die 23. beschädigt?«, fragte Tancred über

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