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Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Titel: Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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weiter. Ich werde mich auch bald nach Trier auf den Weg machen.«
    Er unterbrach die Verbindung und rief Steinrausch an. Es war mittlerweile kurz nach halb sechs, und auf dem Betriebsgelände von Schneider & Jost herrschte noch lähmende Ruhe. Ressler und Roland waren bereits im Büro und warteten, ebenso die Albaner. Görgen hatte seinen Transporter mitgebracht und Gregor Billen, den vorbestraften Metzger. Steinrausch fragte, wann er komme, und Lichthaus wusste, es war an der Zeit, aufzubrechen und den Einsatz zu leiten.

    Karl Bentheim schaute fragend. »Alles in Ordnung?«
    Lichthaus zuckte die Schultern. »Wir verhaften Schuldige, aber ob das die Richtigen sind, steht in den Sternen Können wir es kurz machen? Ich habe noch einen Einsatz.«
    »Natürlich. Also hier«, sein Schwiegervater legte einige Kopien auf den Tisch, »ich habe damals die Unterlagen kopiert, um mich abzusichern. Die Idee ist wohl nicht schlecht gewesen, wenn ich mir ansehe, was in deiner Akte überhaupt noch enthalten ist. Also wie gesagt, die feedstuffPRO war, als ich das erste Mal von ihr gehört habe, bereits aus dem Handelsregister gelöscht. Die Gesellschafter hatten per Mehrheitsbeschluss die Auflösung angeschoben und einen Liquidator bestellt.«
    »Rechtsanwalt Elm.«
    »Genau dieser. Ein Widerling. Elm hat die Affäre schnörkellos erledigt und schon vor Anlauf des Sperrjahres die Firma beerdigt.«
    »Was heißt Sperrjahr?«
    »Um eine Firma nach der Pleite auflösen zu können, muss ein Jahr gewartet werden. Das ist quasi eine Frist, in der man noch Forderungen geltend machen kann. Wenn in Hamburg ein Unternehmen in die Insolvenz geht, muss das ja nicht sofort in München bekannt werden.«
    »Wieso konnte Elm dann feedstuffPRO eher löschen?«
    »Er konnte offensichtlich zeigen, dass weder neue Gläubiger, noch nennenswertes Vermögen bestanden haben. In dem Fall geht die Löschung schneller.« Karl war in seinem Element. Geschäftig sortierte er die Kopien und breitete sie vor Lichthaus aus, doch der kam ihm zuvor: »Wer hat das genehmigt?«
    »Das weiß ich nicht, da ich den Beleg nicht hier habe.«
    »In der Akte fehlt er auch.«
    »Da hast du keine Chance mehr, jemand hat sich den Rücken freigehalten. Mir ist kurze Zeit nach der Löschung eine Bodenprobe des Geländes vorgelegt worden, die gezeigt hat, dass ein Teil der Anlage in erheblichem Maße mit Dioxin kontaminiert ist.«
    »Gift im Boden.«
    »Ja, aber nicht irgendein Gift. Es handelte sich um das«, er schaute über die Brille hinweg auf das Blatt, »Seveso-Gift 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-1,4-dioxin. Diese Form ist extrem giftig und wirkt in starker Dosierung tödlich. Bereits in kleinen Mengen ist es krebserregend und schädigt das Immunsystem. Ich habe damals einige Fachartikel gelesen. Da das Zeug im Körper nicht abbaubar ist, lagert es sich ein. Ein schleichender Prozess. Die Belastung einer Bodenprobe hat um das Achtfache jenseits der damaligen Obergrenze gelegen.«
    »Was hast du dann getan?«
    »Ich habe die Fakten zu einem Bericht verdichtet und dem Amtsleiter vorgestellt. Ich wollte den Boden sanieren lassen und hierzu die Umweltschadenversicherung von feedstuffPRO in Anspruch nehmen. Dazu hätte eine Nachtragsliquidation eröffnet werden müssen.«
    »Wieso ist das nicht passiert?«
    »Mein damaliger Vorgesetzter, so ein Idiot mit Parteibuch, hat zuerst einmal einen Freund angerufen, der wiederum über Mainz Druck auf den Direktor des Amtsgerichts ausgeübt hat. Wie dem auch sei. Mit einem Mal wurde ich zum Chef zitiert, der mir auf den Kopf zugesagt hat, dass er die Nachtragsliquidation nicht empfehlen wird, um diese Mittel einzufordern und die Sanierung durchzuführen. Ich bin ziemlich deutlich geworden, habe alle Informationen und Argumente auf den Tisch gelegt. Als ich schließlich gefragt habe, ob die politische Kaste versuche, eine Umweltsauerei unter den Teppich zu kehren, ist er richtig pampig geworden, hat mich angebrüllt, ob ich ihm Rechtsbeugung vorwerfen wolle. Ich gab’s dran und dachte wie Götz von Berlichingen. Die Akte ist geschlossen worden, doch ich habe noch ein bisschen weitergestochert. Die Amis haben nach dem Krieg da oben eine Mülldeponie unterhalten, und kein Mensch kann sagen, was die da abgekippt haben. Das Sickerwasser, das dort ausgetreten ist, hat anscheinend das Dioxin gelöst und dann auf dem Gelände verteilt.«
    »Aktuell wird dort in einer Biomühle Speiseöl gepresst.«
    Karl Bentheim erwiderte nichts, zuckte nur die

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