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Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Titel: Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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Lichter erloschen. Nervosität machte sich in ihm breit, und er richtete sich vorsichtig auf. Das Tor zur Halle stand weit auf, wirkte aber wie der Eingang des Tunnels in die Unterwelt. Er schlich heran und horchte erneut. Die Männer des SEKs schienen sich am Ende des Lagers aufzuhalten. Ihre leisen Befehle drangen wie ein Flüstern herüber. Schleichend wie eine Katze huschte er hinein und versank in der Dunkelheit, als eine Faust ihn auf seiner Brust traf und zurückstieß. Explosionsartiger Schmerz und Panik durchzuckten ihn. Er schrie auf, doch ehe er reagieren konnte, riss ihn ein wuchtiger Tritt von den Füßen. Ungebremst landete er auf dem rauen Beton und wusste, dass er in Lebensgefahr schwebte.
    Die Waffe im Anschlag drehte er sich auf den Rücken, war jedoch zu langsam. Eine massige Gestalt trat gegen sein Handgelenk, wodurch die Walther klappernd über den Rand der Rampe ins Nichts hüpfte. Er schlug hart zu, traf ein Bein, schlug wieder zu, diesmal gezielter auf die Wade. Der Angreifer keuchte schmerzgeplagt auf, kniete sich dann aber schwer auf seine Arme und nahm ihm so den Aktionsradius. Der Kerl hatte Kraft. Wild bäumte er sich auf und erkannte in der dämmrigen Beleuchtung der Straßenlaternen das gehetzt wirkende Gesicht von Rashit Hoxhaj, der böse funkelnd auf ihn hinabschaute. Der Albaner hob die Pistole, und Sirans Augen klebten am dunklen Loch des Laufs, der auf seinen Kopf zuwanderte. Er wand sich wie ein Aal, um dem eisernen Griff zu entkommen, nur war da kein Raum mehr für Hoffnung.
    Ein Licht durchzuckte die Dunkelheit und traf grell auf seine Netzhaut.

    *

    Sie blinzelte und schaute verwirrt in den schwach beleuchteten Kellerraum. Alte Möbel standen herum wie verirrte Schafe, es roch nach Staub und leichtem Moder, doch das nahm sie kaum wahr. Nur das Tropfen des Blutes, das langsam aus ihr herausrann, drang zu ihrem sich weiter vernebelnden Bewusstsein vor.
    Nachdem sie aus ihrer Ohnmacht erwacht war, hatte er sie gepeinigt. Mit einem Schlagstock oder so etwas geprügelt und traktiert, hatte ihr mit ruhiger fast analytischer Stimme verkündet, Gerechtigkeit müsse nun mal hergestellt werden und er habe somit ein Recht auf seine Rache. Zuletzt hatte er sie so auf diesem Stuhl festgebunden, dass sie sich nicht mehr rühren konnte. Sie hatte aufgeschrien, als sich die Fesseln hart in ihr malträtiertes Fleisch gegraben hatten.
    Nach alledem hatte sie den Schnitt, den er in ihren Arm gemacht hatte, nicht als sonderlich schmerzhaft empfunden. Er war auch nicht groß, doch er reichte aus, damit die Wunde sich nicht mehr schloss, reichte aus, um langsam zu verbluten. Stetig tropfte es aus ihr heraus, und jede kleine Träne aus Blut, die ihren Arm hinunterlief und sich in die Tiefe stürzte, nahm ein wenig Leben mit sich. Sie solle merken, wie es ist, wenn man ohne Chance auf eine Zukunft in einem Meer aus Leid sterbe und niemand auf der Welt das noch aufhalten könne. Anschließend war er gegangen.
    Die Müdigkeit kam und ersetzte die Schmerzen. Sie merkte, wie sie sich einnässte, warm wurde es im Schritt, später unangenehm kühl. Die Bilder vor ihren Augen flirrten wie ein Kolibri, und sie wusste, was nun anstand. Bewusstlosigkeit und dann der Tod. Das Ende von allem. Hilflos war sie, chancenlos obendrein.
    Sie begann, leise zu weinen.

    *

    Er hätte nie geglaubt, dass der BMW mit solch rasender Geschwindigkeit um die Kurven kommen würde, doch das Fahrwerk trug ihn, auch wenn das Heck zweimal ausbrach. Die ersten Minuten brüllte er nur in Panik vor sich hin, dann riss er sich zusammen, atmete tief in den Bauch, zwang sich zur Ruhe, denn nur so konnte er den kleinen Rest Hoffnung, der ihn vorantrieb, zur Realität machen. Wie hatte er bloß so blind sein können? Bläske hatte ihm von Görgens Freundin erzählt und somit auf die Untiefen in der Familie hingewiesen. Beim zweiten Gespräch hatte er Anspielungen auf die Betrügereien mit Fleisch gemacht und damit den Nagel in Rolands Kreuz geschlagen, während er von sich abgelenkt hatte. Sein Hinken, natürlich, der Biss von Oberbilligs Hund. Alles fügte sich. Die Bemerkung über seine kranke Frau war ein Test, den Lichthaus bestanden hatte. Bläske hatte gewusst, dass er nichtsahnend zu ihm ins Haus gestolpert war, und ihn auf Roland und seine Komplizen angesetzt. Irgendwie musste er die Zusammenhänge herausgefunden haben, und Lichthaus vermutete, der alte Görgen hatte viel mehr ausgeplaudert, als Bläske ihn hatte wissen lassen.
    Er

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