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BAUhERrNOPFER

BAUhERrNOPFER

Titel: BAUhERrNOPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian H. Geyer
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sein Handschlag nur dann zu haben ist, wenn er die Hand nicht gerade verwendet um seinen Sack zu richten. Er verabschiedet sich mit dem Versprechen, bald von sich hören zu lassen.
                Und das macht er auch wirklich, schneller als wir zu hoffen wagten, denn eben ist, nach nur einem Tag, der erste Planentwurf kurz vor Mitternacht in meiner Mailbox eingelangt. Während ich mir die Stammdaten des Einreichplanes, die Topologie und die Wandaufbauten ansehe, kontrolliert Babsi die Geschoßpläne auf deren Vollständigkeit. Ein paar Kleinigkeiten fallen uns beim ersten Durchsehen auf, sodass wir beschließen gleich ein Mail mit den Änderungswünschen zu verfassen. Punkt für Punkt listen wir die geänderten Anforderungen auf und senden es kurz vor ein Uhr nachts ab.
                Schon am nächsten Morgen liegt ein geänderter Plan in meiner Mailbox bereit und wir finden alle gewünschten Anpassungen erledigt. Dieser Traun ist wirklich schnell, außerdem dürfte er komplett auf Schlaf verzichten. Bei unserem Treffen auf dem Baugrund erzählte er etwas von zwei Kindern die etwa im Alter unserer Kinder sein müssten. Dadurch lässt sich die Schlaflosigkeit und  Nachtaktivität erklären.
                Nachdem die Dateien von uns geprüft wurden, bitten wir Herrn Traun die Plandateien gleich an das Bauunternehmen weiterzuleiten damit diese die Energiekennzahlenberechnung in Auftrag geben können.
                Auf die Fertigstellung des Energieausweises warten wir dann noch mal eine knappe Woche, bevor wir alles gedruckt und gebunden im Büro des Bauunternehmers abholen. Nach weniger als zwei Wochen halten wir einen Einreichplan und den Energieausweis in Händen, und müssen dafür nur knapp die Hälfte von dem, bis vor kurzem, günstigsten Angebot bezahlen.
                Babsi versucht noch am letzten Amtstag der Woche unseren Einreichplan bei der zuständigen Baubehörde abzugeben, und schnappt sich neben unserer Tochter und dem Einreichplan in vierfacher Ausfertigung auch noch den Energieausweis, um sich damit auf den Weg zum Rathaus zu machen. Dort angekommen erfährt sie, dass für eine Einreichung auch der Energieausweis viermal vorliegen müsste und zudem ein aktueller Grundbuchauszug des zehn Kilometer entfernten Bezirksgerichts benötigt würde.
                »Ich fahre jetzt zum Bezirksgericht hinüber. Kannst du bei denen anrufen und den Grundbuchauszug bestellen, damit der schon fertig ist wenn ich komme?« fragt sie telefonisch bei mir an, um am Gericht nicht zu lange warten zu müssen. »Ja kann ich machen. Und die fehlenden Energieausweise drucke ich in der Firma gleich noch aus und binde die Exemplare, damit du sie dir nach dem Gerichtsbesuch bei mir abholen kannst.«
                Glücklicherweise habe ich diesen Energieschmarren gestern noch durch den Scanner laufen lassen, um eine Sicherungskopie zu haben, und die Datei dann auf meinem USB-Stick gespeichert, so kann ich jetzt die Ausdrucke machen. »Wir sehen uns in fünfzehn Minuten.«
                Vor dem Gebäudekomplex meines Arbeitgebers fährt Barbara vor und ich öffne die Beifahrertüre. Dort liegen bereits Formulare die ich noch unterzeichnen muss, damit der Antrag bearbeitet werden kann. Nachdem ich die Unterschriften geleistet und die frisch gedruckten Unterlagen übergeben habe, gibt Babsi Gas, als ob sie auf der Flucht vor der Mafia wäre. So kommt sie zehn Minuten vor Amtsschluss im Rathaus an, um die Einreichunterlagen am Bauamt der Gemeinde abzugeben. Sie schafft es damit noch im August und hält die Möglichkeit offen, schon Mitte Oktober eine Baubewilligung zu erhalten. »Jawohl! Wir fangen noch dieses Jahr zu bauen an.« Meine Begeisterung kennt keine Grenzen, vor allem weil wir noch ganz am Anfang stehen und die Masse an noch kommenden Problemen im Moment noch in weiter Ferne liegen. In den nächsten sechs Wochen werden wir mit all dem Bauzeugs in Ruhe gelassen werden.
                Das ist gut so, denn in wenigen Tagen gehen die Sommerferien zu Ende und die Einschulung kommt auf Alex zu. Mittlerweile hat er von einigen Seiten gehört, dass mit dem Beginn der Schulzeit das schöne Leben vorbei sei, er die letzten Tage davor noch richtig genießen solle und er ohnehin keinen Spaß mehr am Leben haben werde, wenn er mal in der Schule ist. Dementsprechend lässt sich seine Begeisterung über den großen Tag mühelos verbergen. Er selbst

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