BAUhERrNOPFER
wir einem anderen Nachbarn mit dem wir ins Gespräch kommen. Von ihm erfahren wir, dass er den Brief, unser Bauprojekt betreffend, vor knapp drei Wochen erhalten habe. Es kann also nicht mehr lange dauern bis wir unseren Bescheid erhalten würden.
Es hat dann doch noch ein paar Tage gedauert, aber heute Abend liegt eine Verständigung im Postfach, dass ein amtliches Schriftstück der Gemeinde am Postamt abzuholen sei, da wir nicht persönlich angetroffen wurden. Am kommenden Montag könnten wir es bereits übernehmen.
Das kann eigentlich nur die Baugenehmigung sein, also verständigen wir alle Freunde und Verwandten um ihnen die frohe Botschaft zu verkünden. Das Wochenende dazwischen verläuft ohne Zwischenfälle und der Montag naht.
Es ist soweit, wir halten das große Kuvert in Händen und sind kurz davor es zu öffnen. Trommelwirbel? Nein lieber nicht, da es beim letzten Mal ziemlich in die Hose ging. Barbara hat die Ehre und öffnet den Umschlag. Sie zieht einen Pack Papier aus dem Kuvert und beim ersten Überfliegen des Bescheides bleibt mir fast das Hirn stehen.
‚...müssen wir aus folgenden Gründen Ihren Antrag abweisen...‘ ist in Mitten des Schreibens zu lesen. »Ein Negativbescheid, auf Was hinauf wird unser Antrag abgelehnt?«
Ich lese weiter ' ….bla, bla, eine Südfassade mit einer Höhe von 547cm und daher eine Überschreitung der in Bauklasse 1 festgelegten Traufenhöhe um 47cm.....bla, bla, Amtsdeutsch, etc. ' Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, da unser Haus in der mittleren Gebäudehöhe, das ist die Gesamthöhe aller vier Fassadenteile addiert und dividiert durch vier, nur 4,95 Meter hoch ist. Scheinbar teilt unsere Gemeinde die Auffassung unseres Planers, die mittlere Gebäudehöhe betreffend, nicht. Da der Plan bei den Außenmaßen allerdings sehr nahe an der, von Traumraum Haus , zuvor geplanten Variante liegt, wäre im Übrigen auch die Fertighausvariante abgelehnt worden.
Außerdem wollen sie wissen wo wir den Schutzbunker hin bauen falls ein Atomkraftwerk explodiert oder die Russen ihre Nuklearsprengköpfe auf das höchst wichtige Österreich richten. Der Schutzbunker wird wohlgemerkt nur eingeplant. Gebaut muss er nicht werden! Das macht echt Sinn. Wie der Zaun aussehen wird und das Carport eingedeckt werden soll, sollten wir ebenso angeben wie die von uns angewandte Berechnungsmethode, mit der sich die Höhe der Südfassade laut unseren Berechnungen ausgehen würde. Na ganz toll. Dafür habt ihr jetzt sechs Wochen gebraucht?
Ein interessanter Aspekt an der Geschichte ist, dass unser Plan am Bauamt offensichtlich ohne Probleme durch gewunken worden wäre, da ja bereits ein Schreiben an die Nachbarn gesandt wurde. Es muss also jemand aus unserer zukünftigen Nachbarschaft einen Einspruch gegen das Bauprojekt erhoben haben, aufgrund dessen dann der ablehnende Bescheid erstellt wurde. 'Auf gute Nachbarschaft!' kann man da nur sagen.
Also gut, rufen wir mal bei der Bauunternehmung an, die uns den Plan erstellt hat. »Alles kein Problem, sagen sie uns einfach was geändert gehört und wir machen das dann schnell.« ist die sehr beruhigende Aussage des Assistenten dort. Wenn die Änderungen in einem ähnlichen Tempo erledigt werden wie die Erstellung des eigentlichen Planes, dann sollte eine Neueinreichung in zwei Wochen möglich sein.
Schon nach einigen Tagen zeigt sich allerdings, dass nach dem Begleichen einer Rechnung nichts mehr so recht schnell geht. Für die Änderung des Planes ist es außerdem notwendig Auskünfte über die Besonderheiten der lokalen Bauordnung einzuholen. Dazu müssten wir mit der zuständigen Referentin der Baubehörde sprechen, aber »Frau Diplom Ingenieur Berner ist die nächsten zwei Wochen nicht im Amt. Sie wird ab dem sechsten November wieder erreichbar sein.«
»Gibt es denn sonst irgendjemanden der uns Auskunft über die Problematik mit der Bauhöhe unseres Projektes geben kann?« möchte ich von der Sekretärin des Bauamtes wissen. »Nein, die Bauanträge werden nur vom jeweiligen Referenten bearbeitet.«
Zwei Wochen Zwangspause in der Babsi und ich uns überlegen können, wie wir die Höhenproblematik des Hauses und Alex' hartnäckiges Bestreben ein Haustier zu erhalten in den Griff
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