BAUhERrNOPFER

die Baustelle aus gesundheitlichen Gründen nicht fertig stellen kann.'
                Leider hinderte ihn seine Gesundheit nicht daran unser Geld einzustecken, die bestellten Armaturen nicht zu liefern und auf der Baustelle alles mitzunehmen was nicht niet- und nagelfest war. Zum Glück hatte er nie den Schlüssel zu unserem Baucontainer, sonst hätten wir nun auch kein Werkzeug mehr.
                Aber Ramosers Arbeiter sind im Haus und bereiten die Wände für den Innenputz vor. Gleichzeitig ist ein Trockenbau-Team da, das den kompletten Dachgeschoßausbau innerhalb einer Woche zu schaffen glaubt. Weil die Burschen täglich um sieben in der Früh beginnen, wollen sie in der Nähe übernachten. Und weil es schwierig ist kompetente und flotte Arbeiter zu bekommen, bemühen wir uns, ein Hotelzimmer in einem nahegelegenen Hotel zu bekommen, das wir ihnen bezahlen. Dafür belohnen sie uns gleich am ersten Tag mit einer komplett montierten Lüftungsanlage und der Fertigstellung unserer Trockenbauversuche.
                In der Zwischenzeit kümmern sich die Ramosers um den Innenputz im Obergeschoß, damit sich die Arbeiter nicht im Weg stehen. Als sie oben fertig sind, wechseln die Trockenbauer hinauf und die Putzteufel machen sich im Erdgeschoß breit. Wenn wir jetzt noch einen Installateur hätten, dann könnten bis Ende der Woche die meisten Arbeiten erledigt sein.
                So enden die Trockenbauarbeiten jedoch mit offenen Badezimmerwänden, da dort noch Einiges zu erledigen ist bevor diese geschlossen werden können. Alle Heizungsbauer bei denen ich bislang anfragte, lehnten dankend und bestimmt ab in unserem Haus auch nur einen Handgriff zu machen. Schließlich haben sie Angst die Haftung für den Pfusch eines Anderen übernehmen zu müssen. In zwei Wochen ist schon wieder Weihnachten und ich wünsche mir diesmal vom Christkind einen kompetenten Sanitär- und Heizungsspezialisten der bereit ist unser Chaos zu beseitigen.
                Da ich mir seitens des Christkindes jedoch keine wirklich große Hilfe erwarte, nehme ich das Angebot meiner Mutter gerne wahr, den Kontakt ihres Installateurs zu bekommen. Dieser sei kein so engstirniger Kleingeist und würde uns schon helfen.
                Und tatsächlich kommt er noch in der Woche vor Weihnachten, um sich die Misere anzusehen. »Des is alles a Schmarrn und muss raus. Des rostet ihnen weg. Do wurden vollkommen foische Materialien verwendet. Des Rohr kömma überhaupt ned brauchen do.«
                Na sehr fein, falls mir Roland, der Ex-Sanitärheini einmal vors Auto läuft, dann kann ich nicht sagen ob ich das Bremspedal rechtzeitig finden werde. Die knapp zehntausend Euro hätte ich genauso gut anzünden können. Der Effekt wäre wohl derselbe gewesen.
                Nach Weihnachten wird sich Herr Sandberger um unsere Anlage kümmern.

Das letzte Weihnachtsfest – jetzt aber wirklich!
                Kaum zu glauben, dass schon wieder ein ganzes Jahr vergangen ist. Mir ist als wäre es gestern gewesen, als ich mit verschwollenem Gesicht unter einem Mammutbaum Weihnachten feierte.
                Wahrscheinlich ist es eben diese lebhafte Erinnerung an letztes Jahr, die mir diesmal bei der Baumwahl zu einem regelrechten Bäumchen verhilft. Der diesjährige Baum ist nur rund halb so groß wie der vom letzten Weihnachtsfest und passt problemlos in den Kofferraum unseres Golf Kombi.
                Auch beim Weihnachtsmenü gehen wir diesmal einen konventionellen Weg und werden nach einer Maronisuppe eine Weihnachtsgans auftischen. Die Tatsache, dass wir zuvor noch niemals eine Gans brieten, beschäftigt mich zwar ein Wenig sollte aber nicht zum Problem hochgespielt werden. Als Nachspeise wird es wieder die obligaten Weihnachtskekse geben. Bei den geladenen Gästen versuchen wir wieder den letztjährigen Mix, bestehend aus meinen Eltern und Babsis Schwester mit Familie.
                Auf der Baustelle ist selbst am dreiundzwanzigsten Dezember noch keine Ruhe, da heute noch die Bodenplatte geflämmt wird. Danach können wir ohne weitere Verzögerungen gleich zu den Vorbereitungsarbeiten für den Estrich kommen, sobald die Weihnachtsfeiertage vorbei sind natürlich. Auch der Spediteur, der die fehlenden Sanitärobjekte, die wir vor einigen Monaten bereits bei unserem letzten Installateur bezahlten aber nie erhielten und daher erneut bestellen und