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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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abgehalten, mit ihrem Blick weiter nach unten zu wandern, und unser Bäuchlein bleibt garantiert ziemlich lange unser Geheimnis.
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RICHTIG »SPACHTELN« IN DER SCHWANGERSCHAFT ODER: WIESO UNS UNSER HEIßHUNGER NICHT IMMER DAS RICHTIGE BAUMATERIAL EMPFIEHLT
    Es lag allerdings nicht ausschließlich an meinen kleinen Styling-Tricks, dass viele Leute zu mir sagten: »Mensch, Sonya, man hat ja gar nicht gesehen, dass du schwanger bist. Wie bist du denn so schlank geblieben?« Dass ich nicht über Gebühr aus allen Nähten geplatzt bin, lag vor allem auch daran, dass mein Dottore mir eines Tages einen eindringlichen Vortrag über die Gefahr von Schwangerschaftsdiabetes hielt. Für alle, die noch nie davon gehört haben: Die ganze Flut verschiedener, im schwangeren Zustand ausgeschütteter Hormönchen entpuppt sich als Gegenspieler des Bauchspeicheldrüsenhormons Insulin, das vor allem für die Verdauung von Kohlenhydraten notwendig ist und unseren Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit auspegelt. Unsere arme Bauchspeicheldrüse muss also sowieso schon Schwerstarbeitleisten, um die Hormon-Invasion in etwa auszubalancieren. Wenn dann aber noch die Lust auf zuckrige Kalorienbomben zuschlägt, kann es sein, dass sie vor lauter Überstunden schlappmacht. Und das ist gar nicht gut! Mein Arzt jedenfalls war alarmiert, nachdem ich ihm von meinen – sagen wir – doch sehr massiven Gelüsten erzählt hatte. Worum es sich da handelte? Um die pure Gier!
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    GEBRATENE LEBER AUF MARMELADENTOAST AN EI
    ... so oder ähnlich lauten die kulinarischen Wünsche von Schwangeren. Es muss allerdings nicht immer der saure Hering im Nutella-Glas sein. Eine Freundin stellte ihre Beziehung auf eine harte Probe, indem es sie grundsätzlich nach dem gelüstete, was ihr gerade in der Fernsehwerbung angepriesen wurde. Kaum war ihr armer Freund Daniel an die Tankstelle gerast, um einen ganz speziellen Schokoriegel zu besorgen, klingelte auch schon wieder sein Handy.
    Den Schokoriegel könne er gerne auch mitbringen, aber jetzt müsse sofort eine Tiefkühlpizza der Marke XYZ aufgetrieben werden. Gott sei Dank (oder wie der arme Daniel meinte, »leider«) gibt's in großen deutschen Städten mittlerweile Supermärkte, die 24 Stunden geöffnet sind. Meine Freundin meinte dazu nur, er könne froh sein, dass ihr nicht nach Klosteinen gelüste, die sähen nämlich manchmal im TV-Spot auch ganz appetitlich aus. Einen Werbefernsehen-Entzug lehnte sie strikt ab.
    Aber es geht noch viel doller: Andere Schwangere haben Appetit auf rostige Nägel oder Erde und natürlich auf das Zeug, das strengstens verboten ist, wie Sushi, Carpaccio und Co.
    Meine Gelüste waren dagegen echt langweilig – ich hatte nämlich (bis auf gaaaanz gelegentliche Attacken von Sachertorten-Lust oder Hering-Sehnsucht) keine. Jedenfalls bis Punkt 22 Uhr. Täglich. Als hätte mein Magen höchstpersönlich den Wecker gestellt, ging's los. Wie ein Junkie auf Turkey brauchte ich meinen Stoff: Eis mit Schokoladensoße musste her, und zwar SOFORT!!! Gerne eine ganze Badewanne voll, mit so einem blöden Eis am Stiel brauchte man es bei mir gar nicht zu versuchen, ich rechnete nur noch in Litern. Das Seltsame: Auch nach drei Packungen fühlte ich mich blendend. Dass meine Bauchspeicheldrüse kurz vor einem Burnout stand, war mir bis zu den mahnenden Worten meines Doktors einigermaßen schnuppe. Nur am nächsten Morgen beschlich mich dann regelmäßig ein schlechtes Gewissen: Wie war das noch mal mit der gesunden Ernährung in der Schwangerschaft?
    Und nach dem Arztbesuch stand endgültig fest: Es durfte abends einfach nichts, das in mein Beuteschema passte, zuhause vorrätig sein!
    »Mama, ich weiß, du meinst es gut mit mir, aber bring mir bitte, bitte ab sofort kein Eis mehr mit! Der Doktor hat gesagt, ich muss da aufpassen.«
    Meine Mutter sah mich sehr skeptisch an. Als Frau auf Dauer-Diät mit Faible für Süßes hatte sie ihre berechtigten Zweifel an meinem frommen Wunsch nach gesünderer abendlicher Nahrungsaufnahme. Normalerweise machte es ihr große Freude, mich mit allerlei Leckereien zu versorgen – gelegentlich fiel ja auch noch ein Bröckchen für sie ab. Aber da es ja um die Gesundheit ihres Enkelchens ging, akzeptierte sie widerstandslos meine Entscheidung. Und auch ich umschipperte brav in großem Bogen beim Einkaufen die Kühltruhen mit dem Eis. So gingen schnell und sicher unsere nicht unbeträchtlichen Eisvorräte zur Neige.
    Und dann war es so weit: Als hätte die

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