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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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diplomatisch aus – über den Kindsvater ausge… äh, aufgeregt habe, kann mein Kleiner es vielleicht trotzdem irgendwann bekommen.
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    Da war ich nun also schwanger – und das sollte auch erst einmal mein süßes Geheimnis bleiben. Schließlich steht, statistisch gesehen, die Chance, in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten leider noch bei fifty-fifty, dass sich die ganze Sache von selbst wieder in Luft auflöst.
    Nach der magischen Zwölf-Wochen-Grenze sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt dann plötzlich drastisch: auf nur ein Prozent. Normalerweise ist darum nach Ablauf der ersten drei Monate der ideale Moment, der Mitwelt die frohe Neuigkeit zu verkünden.
    Das galt aber nicht für mich: Ich wollte nach Möglichkeit so lange warten, bis sich mein Zustand partout nicht mehr verheimlichen ließ. Mir stand jetzt wirklich noch nicht der Sinn nach rasenden Reportern, Paparazzi hinterm Gartenzaun und Schlagzeilen in der Yellow Press, auch meine Freunde wollte ich unbedingt davon verschonen. Außerdem standen noch einige Tests aus – schließlich war ich aus medizinischer Sicht bereits eine »späte« werdende Mama –, und diese Ergebnisse wollte ich auf alle Fälle noch abwarten. Sollte nämlich trotz allem noch irgendwas schiefgehen – welch eine Horrorvorstellung! –, dann wollte ich dabei weder die Presse am Bein haben noch meiner vermutlich bereits vorfreudigen näheren Umgebung irgendwelche Erklärungen schulden.
    Einziges Problem bei der Top-Secret-Aktion war mein Balkon. Also nicht der draußen vor meinem Schlafzimmer, sondern der, der vorne an mir dran hing. In einer der ersten Metamorphosen, die mit mir vor sich gingen, schwoll mein Vorbau nämlich plötzlich von einer handlichen Körbchengröße 75 B auf verräterische 85 D – und zwar lange, bevor sonst irgendwas zu sehen war.
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    PARTNERS IN CRIME – MEINE INDISKRETEN DOPPELAGENTEN (AKA BUSEN)
    Es muss ungefähr Anfang des fünften Monats gewesen sein – man sah mir meine Schwangerschaft dank Walla-Walla-Mode immer noch nicht so richtig an –, da klingelte morgens das Telefon. Eine meiner besten Freundinnen meldete sich: Nicky. Daswar nicht weiter ungewöhnlich. Höchst seltsam erschien mir jedoch Nickys Verhalten: Sonst die Quasselstrippe in Person, hielt sie sich heute nicht mit Smalltalk auf. »Bist du am Rechner?«, fragte sie so scharf, dass Romeo und Franky zu meinen Füßen die Ohren spitzten.
    Oh-oh, dieser Tonfall verhieß irgendwas, aber bestimmt nix Gutes! Hatte die Klatschpresse nun doch schon Wind bekommen von meinen anderen Umständen, und die ganze Welt – inklusive Nicky, allen weiteren Freunden und der Familie minus meiner bereits eingeweihten Mama und meinem Freund – hatte es aus der Zeitung erfahren? Dass sie sich mit mir über Computer unterhalten wollte, hielt ich jedenfalls für einigermaßen ausgeschlossen.
    Sicherheitshalber ließ ich mir erst mal nix anmerken: »Nö, wieso?«, flötete ich. »Ich sitze am Frühstückstisch.« Laut schlürfend nahm ich einen Schluck von meinem Bio-Getreidekaffee, der nun bereits seit ein paar Wochen statt der echten Brühe morgens in meiner Tasse landete, und erklärte: »Also, wenn du ein Computerproblem hast, frag lieber Steffi, die hat mehr Ahnung, ich lebe da quasi noch in der Steinzeit …«Sie räusperte sich deutlich vernehmbar.
    »Für wie bekloppt hältst du mich? Wenn ich Computerprobleme hätte, würde ich eher meine Omi anrufen, die ist da fitter als du.« Hey, es ging doch nichts über herzliche Komplimente am frühen Morgen.
    »Mensch, Sonya, jetzt schieb deinen Hintern vor den Bildschirm, los!«, befahl meine Freundin mit dem ihr ganz eigenen unwiderstehlichen Charme. Ich erhob mich und trottete gehorsam zum PC im Arbeitszimmer, gefolgt von meinen neugierigen Vierbeinern, die sich links und rechts neben dem Schreibtisch platzierten. Unendlich langsam und mit gruseligem Rattern in den Eingeweiden fuhr mein altes Notebook hoch, während ichauf weitere Anweisungen aus dem Hörer wartete. Ich musste mir wirklich mal was Neues anschaffen, noch ein Buchmanuskript tippte ich auf dieser Methusalemgurke jedenfalls nicht. Von meinem kleinen Home Office konnte ich mich bei der Gelegenheit dann auch gleich ganz verabschieden, hier würde nämlich in Kürze das Kinderzimmer untergebracht. Bei dem Gedanken schlich sich ein selig-glückliches Grinsen auf mein Gesicht …
    »Und? Bist du in Firefox drin?«, unterbrach Nicky meine vorfreudigen Gedanken.
    »Gemach, gemach.

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