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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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wieder an meine Mutter, »... Sie müssen mal rüberkommen und dieses Gerät ausprobieren. Ist wirklich recht angenehm!«
    Meine Mutter blickte kurz von ihren Fingerspitzen auf und stammelte dann: »Oh, äh, ja! Gern!«
    »So, jetzt muss ich mich aber um den Saustall kümmern, den mein Victor zu Hause angerichtet hat. Man kann Männer einfach nicht alleinlassen!« Mit diesen Worten erhob sich Frau Fädler und war Sekunden später aus dem Haus.
    Immer noch etwas blass blickte mich meine Mutter kritisch an.
    »Nein, Mama! Ich hab so lang dran gearbeitet, ich geb ihn nicht zurück – auf gar keinen Fall!«, quengelte ich, bevor sie lospredigen konnte.
    »Okay«, verkündete meine Mama todernst. »Ich weiß auch nicht, aus welcher Altkleidersammlung wir noch mal so einen schönen Bezug herbekommen würden.« Sie grinste ...
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    Kurz zu meiner Verteidigung: Mit ihrer Hightech-Massageliege ist Frau Fädler sehr glücklich und wirkt rundum viel entspannter als früher. Auch in unserem Kinderzimmer war sie mittlerweileschon ein gutes Dutzend Mal, um den Nachwuchs zu knuddeln. Das weiß-pastellige Sitzmöbel, auf dem sie ihren Hintern geparkt hatte, ist ihr – bis dato – glücklicherweise aber nicht bekannt vorgekommen.

DIE ABSICHERUNG DES BAUOBJEKTS – EIN BISSCHEN ORGANISATION, DAMIT DER EINZUG REIBUNGSLOS KLAPPT
    Für jeden Hausbesitzer ist es selbstverständlich, sein Eigenheim ordentlich gegen alle Eventualitäten abzusichern – der nächste Wasserschaden kommt bestimmt. Und natürlich soll unser Baby auch vor Unbill aller Art so gut wie möglich geschützt sein. Um ein bisschen Bürokratie und Papierkram kommen wir da leider auch mit einem Minimenschen, der noch lange nicht lesen und schreiben kann, nicht herum. Gerade weil dieser Minimensch uns nach seiner Ankunft garantiert effektiv von jeglichem Lesen, Schreiben und ziemlich sicher auch Denken abhalten wird (also auch davon, Anträge und Formulare auszufüllen oder Informationsschriften zu begreifen), ist es eine ziemlich gute Idee, wenn wir rechtzeitig vor der Geburt unser Birnchen anwerfen. Und zum Beispiel über die folgenden Punkte nachdenken …
• Was passiert mit meinem Kind, wenn … ich über den Jordan hüpfe?
    Okay, okay, ich gebe es zu, das ist jetzt vielleicht auf den ersten Blick so gar nicht die Sonya Kraus, die Sie in meinen vorherigen Büchern kennengelernt haben. Die Sonya, der die Sonne aus dem A… strahlt und deren »Religionen« Good Vibrations und Think Pink sind. Aber eben weil ich gern positiv denke, habe ich mir diese zum Glück vollkommen theoretische Frage gestellt. Um die Sache nämlich abhaken zu können und mir in Zukunft keine unnötigen Sorgen mehr zu machen! Die beruhigende Antwort lautet in meinem Fall: Wenn ich den Löffel abgebe, kommt mein Kleiner automatisch zum Kindsvater (was für mich absolut okayist, im Unterschied zu einer alleinerziehenden Mama, die aus gutem Grund alleinerziehend ist). Dann fiel mir allerdings plötzlich die noch etwas unschönere Frage ein: Wohin kommt mein Kind, wenn uns beiden gleichzeitig was passiert? Ist unwahrscheinlich, aber trotzdem möglich: Da braucht es bloß einen schweren Autounfall, bei dem wir – Gott bewahre! – beide im Wagen sitzen. Und ich will jetzt gar keine weiteren Worst Case Scenarios ausmalen. Aber es ist einfach wichtig zu wissen: Gibt es in so einem Fall wohlgesonnene nahe Verwandte, die sich kümmern könnten (und wollten)? Und: Würde unser Spross tatsächlich automatisch bei denen landen oder bei jemand ganz anderem? Oder wäre die nächste Station gar das Kinderheim, weil wir die letzten Mohikaner unserer Sippe sind?
    Damit hier nichts schiefläuft, sollten wir mit potenziellen Kümmerern unseres Vertrauens sprechen – etwa Patentanten, Omas und Opas oder, falls es keine in Frage kommende Verwandtschaft gibt, auch guten Freunden. Denn die sollten natürlich einverstanden und vor allem auch in der Lage sein, so einer Verantwortung nachzukommen. Anschließend folgt der wichtigste Schritt:
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    ! Wir hinterlegen unseren Wunsch unbedingt mit Brief und Siegel beim Notar – denn so ein Schrieb darf auf keinen Fall in der Schreibtischschublade verstauben.
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    Diverse Ausfertigungen in der Verwandtschaft zu verteilen, um das Notar-Honorar zu sparen, bringt leider nüscht – der Jurist muss sein. Im Ernstfall (der nie eintreten möge) entscheidet dann zwar trotzdem das Jugendamt im Sinne des »Kindeswohls«, wohin die Waise kommt – aber offiziell geäußerte und

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