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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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ich bin's, Sonya. Also ich glaube, so alle acht bis neun Minuten wird's ein bissl schlimmer.«
    »Na, dann bekommen wir wohl ein Sonntagskind!«
    »Was?« Sie meinte doch hoffentlich nächsten Sonntag?!
    »Sonya, falls es dir nicht aufgefallen sein sollte: Du bist schwanger! Und heute bekommst du dein Baby.«
    Oh mein Gott!
    »Sonya? Bist du noch dran?«
    Ich erwachte aus meiner Schockstarre: »Ja. Und jetzt?«
    »Jetzt warten wir, bis die Wehen heftiger werden und so etwa alle fünf Minuten kommen. Dann rufst du mich an, und wir treffen uns im Krankenhaus. Allerdings kann das beim ersten Kind eine kleine Ewigkeit dauern ...«, hörte ich Esther wie durch einen langen Tunnel hindurch erklären.
    Eine kleine Ewigkeit konnte ich gerade gut gebrauchen. Ich musste noch so viel organisieren, bei mir eine anständige Unterbodenwäsche durchführen und dafür sorgen, dass mein Kerl beikam.
    »Wenn irgendwas ist oder dir Sorgen bereitet, Sonya, ruf mich an!«
    »Okay! Danke, Esther.«
    Als Allererstes hatte ich aber das dringende Bedürfnis, jemand anderes anzurufen. Zitternd – oh Hilfe, es ging tatsächlich schon los – wählte ich die Handynummer meines Freundes. Trotz all des Theaters war ich wirklich froh, gleich seine Stimme zu hören. Ich brauchte jetzt dringend jemanden, der mich beruhigte. Ich wartete eine gefühlte Stunde auf ein Geräusch in der Leitung, hörte aber zunächst nur mein eigenes, wild schlagendes Herz. Und dann eine freundliche Stimme, die mir Folgendes mitteilte: »This number is not available right now. Please try again later ... Der angerufene Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar, bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunktnoch einmal ... This number ist not ...« Es dauerte ziemlich lange, bis ich begriff, was mir da ins Ohr gesäuselt wurde. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann ich behaupten, in meinem ganzen Leben noch nicht so doof aus der Wäsche geschaut zu haben. Ich war fassungslos! Wir bekamen unser erstes Kind, und mein Freund war nicht nur allein in Urlaub gefahren, er hatte auch noch das Handy aus? Nein, das konnte nicht sein, selbst er würde so was nicht bringen. Bestimmt hatte er nur gerade keinen Empfang! Ich probierte es erneut ... Danach nochmals ... Nach fünf Minuten wieder. Spätestens jetzt hatte aber auch ich kapiert: Doch, ja – sein Handy war aus! Bevor ich wie eine Cruise Missile in die Luft gehen konnte, holte mich ein Schmerz, den man nur mit viel Schönfärberei noch als »Bauchzwicken« bezeichnen konnte, auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich durfte jetzt keine Energie aufs Aufregen verschwenden. Meine Umstände waren gerade aufregend genug.
    Vielleicht war ihm ja auch das Handy geklaut worden? Die Mordpläne, die mir durch den Kopf gingen, waren eventuell völlig unberechtigt.
    Ich fand die Nummern seiner Geschäftspartner und hinterließ auf diversen Mailboxen lustige Nachrichten, die sich in etwa so anhörten: »Ehm, ja, hallo, Michael! Hier ist die Sonya. Könntest du vielleicht meinem Freund ausrichten, dass wir ein Kind bekommen. Ehm, also ... heute. Wäre schön, wenn er mich mal anrufen könnte ...«
    Die Diebstahl-Theorie konnte ich getrost knicken – und er sich das gemeinsame Sorgerecht! Trotzdem kam ich meiner Informationspflicht nach und unterrichtete meinen zukünftigen Ex-Freund auf äußerst emotionale Weise davon, dass sein Baby heute auf die Welt kommen würde: per SMS. »Julius Trautvetter junior kommt. Heute!«
    Unter das Kapitel »Der Mann an meiner Seite, mein Fels in der Brandung« zog ich gedanklich einen dicken, fetten Strich. Es war nun Zeit, sich mit wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen, etwa: Wohin mit meinen Hunden, wenn meine Mutter gleich mit ins Krankenhaus musste?
    Ich rief meine Freundin Steffi an.
    »Sag, Sonya, tickst du nicht mehr ganz, es ist noch nicht mal neun!« Steffi hörte sich nach Minimum 1,5 Promille Restalkohol an.
    »Sorry, Steffi, kannst du die Hundis nehmen? Ich muss ins Krankenhaus.«
    »Was issen los?«
    »Äh, ich bekomme ein Baby? Ich hatte das mal erwähnt, vielleicht erinnerst du dich …«
    »Ach du Scheiße!«
    Ja, so könnte man's auch bezeichnen. Steffi sprach mir da gerade aus dem Herzen.
    »Bleib, wo du bist! Ich bin in 'ner Viertelstunde bei dir!« Und aufgelegt hatte sie.
    Über Steffis Fahrtüchtigkeit konnte ich mir nicht lange Sorgen machen, denn da stand schon meine Mutter vor mir.
    »Hab's doch gleich gewusst! Es geht los, ne?«
    Mamas kann man auch im

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