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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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spinnst!«, entgegnete ich ihr.
    »Keine Diskussionen! Her mit dem Zeug. Wenn du Hunger hast, trink ein Malzbier. Flüssigkeiten verteilen sich im Korsett einfach besser.« Sie meinte das anscheinend wirklich todernst. Meinen Riegel konnte sie haben, aber was schon im Mund war, gab ich selbst Petra nicht wieder her.
    »Mhm. Na fein, mir soll’s recht sein. Ich muss eh noch mal an dein Dekolleté.« Sprach’s und packte beherzt zu. Wie eine Wilde zerrte sie an der rechten Hälfte des Korsetts und versuchte diese Seite nach oben, weiter über die Brust zu ziehen.
    »Petra, keine Chance, da bewegt sich nix!«
    »Mist! Irgendwie sitzt das Ding schief.« Sie ließ von mir ab und musterte meinen Balkon kritisch. »Kann es sein, dass Ginaschneller wächst als Lisa?«
    »Na ja, Gina ist jedenfalls weitaus produktiver ...«
    »Man sieht’s«, stellte Petra trocken fest. »Leider! Schieb Elti mal ein bisschen hoch.«
    Nach 15 Jahren Zusammenarbeit wusste ich, wovon Petra da so kryptisch sprach. Elti war die gesprochene Version der Abkürzung »l. Ti.«, Petras Codewort für »linke Titte«. Entsprechend bezeichnete Erti – oder »r. Ti.« – die rechte Kollegin von Elti.
    Wie befohlen schob ich also meine kleinere linke Brust Richtung Hals.
    »So passt’s.« Sie kramte kurz in ihrer Umhängetasche und zog schließlich ein BH-Polster heraus.
    »Hier, leg’s drunter!« Meinem Styling-Feldmarschall zu erklären, dass in dieses Mieder garantiert nirgendwo mehr etwas reinging, war aussichtslos. Also quetschte ich mit aller Gewalt das Polster unter die zurückgebliebene linke Lisa. Petra nickte, »Ja, so kannst du wieder los.« Und taterataaaah: Das Scheinwerferlicht hatte mich wieder.
    Das Schöne: Wenn man so lange zusammenarbeitet wie wir, Petra und ich, vertraut man sich blind.
    Das Schlimme: Man kennt den anderen so gut, dass schon ein kleiner Blick genügt, um zu wissen, dass irgendwas nicht stimmt.
    Eine Dreiviertelstunde später entdeckte ich Petras sorgenvollen Blick, starr auf meinen Ausschnitt gerichtet. Kaum war die nächste Werbepause angebrochen, wurde ich von Vaddi und ihr eingekesselt.
    »Oh, Prinzessin!« Vaddi schlug sich theatralisch die Hände ins Gesicht. »Die Dinger werden ja immer größer! Hilfe!«
    »Vor allem dieses Monster ...«, Petra deutete auf meine Gina, »... wächst, da kannste zusehen .«
    »Na ja, ich sollte in der nächsten Werbepause vielleicht mal abpumpen.«
    »ABPUMPEN?« Petra sah mich an, als wäre ich des Wahnsinns fette Beute. »Klar, mal eben das Korsett ausziehen, dich melken, danach wieder alles fein verpacken – und das alles in einer Werbepause?«
    »Ach, lass den Vaddi da mal ran!« Vaddi schubste Petra zur Seite, griff mir beherzt an die Brust und begann, sich mit meinem rechten Busen zu unterhalten: »So, du böses Mädchen! Ab zurück in dein Körbchen!« Seltsamerweise hörte das »böse Mädchen« nicht auf den guten alten Vaddi, obwohl dieser eifrig auf der prallen Gina herumdrückte.
    »Vaddi, wenn du weiter da rumfummelst, dann schlägt das Ding gleich leck.«
    Geschockt zog Vaddi seine Pfoten zurück und betrachtete ehrfürchtig mein Dekolleté. »Ehrlich?«
    »Ehrlich. Hör mal, da sind mindestens 80 Bar Druck drauf. Mach sie weiter heiß, und es gibt 'ne Dusche!«
    Ruckartig waren die Flossen verschwunden, und Vaddi starrte nur noch geschockt auf das Corpus Delicti, als wär’s eine entsicherte Handgranate.
    »Könntet ihr euch bitte mal auf unser Problem hier konzentrieren?« Petra war gereizt. »Also gut, in der nächsten Pause versuchen wir’s!«
    Und damit war diese Werbepause auch schon wieder vorbei, und ich tappte, mit meinen Stöckeln in der Hand, barfuß in Richtung Arbeitsposition. Keine zehn Meter weiter lief ich Elton in die Arme, der mich keines Blickes würdigte. Jedenfalls mein Gesicht nicht. Völlig hypnotisiert starrte er mir ungeniert auf die Möpse. Männer und Titten! Man könnte ganze Bände damit füllen ...
    Doch irgendwie hatte ich den Blick meiner Knutschkugel wohl gründlich fehlinterpretiert. Von Lüsternheit war in seinem Blick keine Spur, mein Dekolleté war wohl im Moment wenig erotisierend, sondern eher schockierend: »Oh, oha, Sonya! Tut das weh?«, kam es besorgt von ihm.
    Verdammt, das war kein gutes Zeichen. »Ja, ja, meine Füße bringen mich um!«
    So lieb ich Elton auch habe, ich verspürte keine Lust, die Nöte einer stillenden Mutter mit ihm zu teilen. Zügig tappte ich weiter durchs Olympiabad, vorbei an Kablern,

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