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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition)
Autoren: Sonya Kraus
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Teile anzulegen.
    Und noch eine ganz persönliche Anmerkung: Es ist ein unbeschreiblich weibliches Gefühl, ein Schnürkorsett zu tragen. Die Körperhaltung wird automatisch stolz und aufrecht!
    Ach, fast hätte ich's vergessen: Korsetts haben neben dem Speck-weg-Effekt noch einen zweiten: Sie betonen den Balkon. Und das kann in der Stillphase schon mal ganz besondere Nebenwirkungen haben, wie das folgende Geschichtchen beweist:
    ----

    THE RETURN OF THE POWERTITTE – GEHEN SIE BITTE WEITER, ES GIBT HIER NICHTS ZU SEHEN!
    Wie eine Besessene klammerte ich mich an der Türklinke fest, hielt den Atem an und versuchte, den Fuß, der sich gegen mein Gesäß stemmte, zu ignorieren.
    »Vaddi, zieh!«, hörte ich meine Styling-Perle Petra den ProSieben-Chefmaskenbildner anbrüllen. Der Druck auf meinenHintern nahm an Intensität zu, und Vaddi, der eigentlich Michael heißt, zog.
    Ich sah Sternchen.
    »Prinzessin, geht's noch?«, raunte mir Vaddi angestrengt stöhnend zu. »Ja«, keuchte ich zurück, zu mehr hatte ich definitiv keine Luft mehr. (Ich würde gern wissen, was die zufällig an der Garderobe vorbeiflanierenden Gäste unserer Sendung angesichts dieser interessanten Geräuschkulisse gedacht haben ...) Mein zartes »Ja« war für »Tupf & Zupf«, wie ich mein Verschönerungsteam liebevoll nannte, das Go, noch mal alles zu geben.
    Vaddi drückte mich mit einem kräftigen Tritt gegen die Garderobentür, umklammerte fest die Schnüre meines Korsetts, stieß einen kurzen Kampfschrei aus und ließ sich mit seinem ganzen Körpergewicht nach hinten fallen. Ich war mir sicher, es hatte gerade irgendwo in meinem Brustkorb geknackt. Aber wer braucht schon Rippen? Der Weg zur Model-Taille war bei mir eben im Moment etwas »speckig«.
    Benommen, wie durch dichten Nebel, hörte ich Foltermeisterin Petra brüllen: »Verdammt, Vaddi, halt die Spannung! Die geht uns sonst wieder auseinander! Ich muss noch die Bänder fixieren!«
    Mit DIE war wohl ich gemeint.
    »Auf! Beeil dich!«, zischte es hinter mir zwischen zusammengebissenen Zähnen zurück. Petras flinke Finger fummelten an meinem Rücken herum, und ich spürte, wie das Korsett um einen Hauch nachgab. Mir kam's vor, als hätten meine Lungen plötzlich die Weiten einer ganzen Galaxie zum Atmen. Wenn die eigenen Eingeweide zu Mousse verarbeitet werden, wird man plötzlich sehr bescheiden. »Okay, fertig!«, verkündete meine Domina. »Vaddi, entspann dich. Sonya, es ist dir wieder erlaubt zu atmen.« Glücklich ließ ich die Klinke los, und mein Körper versuchte wieder auf eine normale Sauerstoffsättigung zu kommen.Fehlanzeige! Flaches Hecheln war die einzige Art von Atmung, die dieses Oberteil zuließ.
    »Petra? Es ist vielleicht ein bisschen zu eng ...«, beschwerte ich mich leise.
    »Ach, Schmarrn! Jetzt dreh dich erst mal um!«
    Mein Körper protestierte noch gegen sein Gefängnis, aber irgendwie konnte ich ihn wankend zu einem U-Turn bewegen.
    »Holla! Prinzessin, das nenn ich mal einen Body. Da könnte sogar ich fast hetero werden.«
    Vaddi war ganz rot im Gesicht von so viel ungewohntem Körpereinsatz, sprühte aber jetzt vor echter Begeisterung.
    Petra nickte nur in Richtung Garderobenspiegel. »Motz nicht rum, schau dich an!«
    Die vier Meter bis zum Spiegel erschienen mir endlos, und ich bezweifelte, dass ich in diesem Ding moderieren, geschweige denn auf Sprungtürme kraxeln könnte.
    In nicht mal einer halben Stunde würde das TV-Total -Turmspringen im Olympiabad München beginnen. Über die Vorlieben meiner Zuschauer, was meine Outfits anbelangt, war ich mir vollkommen im Klaren: Kurz, knapp und knalleng sollten sie sein, eben megasexy bis leicht porno. Normalerweise kein Problem für mich. Allerdings war im Augenblick meine schlanke Linie aus bekannten Gründen etwas, nun ja, gestretcht worden. Von meinen Idealmaßen war ich so weit entfernt wie Tine Wittler vom stringtangatauglichen Knackpopo.
    Eine Hardcore-Diät à la Heidi Klum war für mich allerdings völlig ausgeschlossen: Ich schaufelte hemmungslos und wie ferngesteuert Unmassen an Nahrungsmitteln in mich hinein, diese wurden dann in meinem vom Milchhormon Prolaktin völlig aufgeweichten Körper unmittelbar in Babynahrung umgewandelt.
    Einer stillenden Frau das Essen verbieten? Achtung Lebensgefahr!
    Aber wie schaffte es diese blöde Klum-Kuh, nur sechs Wochen nach der Entbindung von Kind Nummer vier perfekt in Shape über den Laufsteg zu schweben? Wusste die liebe Heidi eigentlich, was sie uns
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