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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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wieder.
    MITGLIED SALEH: Ich verstehe.
    ERSTER LORD: Massekonzentrationen stellen eine Gefahr für interstellare Reisen dar, aber ohne Massekonzentrationen wäre ein Sprung unmöglich. Der Grund dafür ist der, dass Springen an sich von Natur aus grundsätzlich probabilistisch ist: Es besteht eine an hundert Prozent grenzende Wahrscheinlichkeit, dass das Ziel erreicht wird – aber nur, wenn das Muir-Limit des Ziels innerhalb eines eng definierten Rahmens liegt.
    Liegt es zu hoch – also zu tief in einem Schwerkraftfeld, innerhalb eines Sonnensystems oder zu nahe an einer Sonne -oder zu niedrig, zu tief im Raum oder in der Nähe eines kleinen, schwachen Sterns, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Sprungs. Aus diesem Grund ist die Erforschung eines neuen Sonnensystems auch sehr riskant, da die exakten Masseverhältnisse nicht bekannt sind und die Gefahr eines Fehlsprungs wächst.
    Auf der Grundlage unserer Berechnungen muss sich in der Nähe unserer vermuteten Basis Masse befinden. Das Fehlen leuchtender Sterne und das Vorhandensein von dunkler Materie ist das, was die Antares-Verwerfung ausmacht. Unsere Suche war auf dunkle Sonnen beschränkt – kollabierte Sonnen und Planeten von Sonnengröße, die ihre Energie aufgebraucht haben.
    MITGLIED SIR EDOUARD KANEV (St. Catherine): Sie meinen so etwas wie ein Schwarzes Loch oder einen Neutronenstern?
    ERSTER LORD: Nicht exakt, Sir. Schwarze Löcher und Neutronensterne bringen Probleme mit sich. Ein Schwarzes Loch bringt Relativitätsprobleme mit sich, und ein Neutronenstern besitzt eine extrem hohe Schwerkraft. Was wir suchen, ist ein großer Planet oder ein kleiner sterbender Stern mit einer absoluten Größe höher als zehn – von der Helligkeit her etwas, das sich im Tausendstelbereich unserer Sonne bewegt. Wir haben sieben mögliche Kandidaten entdeckt, die über genügend Masse verfügen, um einen Sprung möglich zu machen …
    MITGLIED SALEH: Eine Basis in der Verwerfung zu errichten, wäre eine sehr aufwändige Angelegenheit, nicht wahr? Wenn Ihre Schätzungen zutreffen … dann kamen fast einhundert Zor-Schiffe von der angeblichen Basis nach Pergamum. Eine Basis, die so viele Schiffe versorgen kann – wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum –, müsste ausgesprochen groß sein.
    ERSTER LORD: Wir haben einige Schätzungen vorbereitet [s. Video-Anhang 2311-PCI4291-19], die Sie auf Ihren Displayssehen können.
    MITGLIED SUNG LIN (Morgaine): Es wäre auch vor Ort wenig Material vorhanden, das man für den Bau verwenden könnte, richtig?
    MITGLIED PRAMURJIAN: In diesem Fall würde der Aufwand noch erheblicher sein, da sämtliches Material an diesen Standort transportiert werden müsste.
    ERSTER LORD: Nicht zu vergessen der zeitliche Aufwand, Abgeordneter. Unsere vorsichtige Schätzung geht davon aus, dass mindestens zehn bis elf Standardjahre notwendig wären, um die Station fertig zu stellen.
    MITGLIED KANEV: Das liegt um mehrere Jahre vor dem Vertrag von Efal.
    ERSTER LORD: Abgeordneter, der Baubeginn muss auch vor dem Vertrag von Las Duhr gelegen haben. Es lässt die Vermutung zu, dass der Angriff auf Pergamum vor Jahren geplant worden sein muss – lange bevor der momentane Krieg überhaupt ein Thema sein konnte.
    Der Lift summte leise, als er sich nach oben bewegte, und Sergei widmete sich dem Ritual, das er immer durchging, bevor er auf die Brücke kam.
    Es war wichtig für ihn, ruhig und beherrscht, aber nicht entspannt zu sein. Jahre als Kommandant hatten ihn gelehrt, wie gefährlich es sein konnte, wenn man sich entspannte. So kamen Fehler zustande – und Menschen ums Leben.
    Er atmete mehrmals tief durch und dachte an den Abschnitt der Flottenvorschriften, den er fünfzehn Jahre zuvor extra für diesen Zweck auswendig gelernt hatte. Nachdem er sich konzentriert und seinen Geist von allem Überflüssigem befreit hatte, zog er an den Manschetten seiner Uniformjacke und wischte eine Fluse von seinem rechten Stiefel.
    Die Lifttür ging auf, dann betrat er die Brücke der Lancaster. Admiral Marais trug eine weitere Variante der Galauniform und stand an der Station des XO, wo er eine Anzeige betrachtete. Chan Wells hatte den Pilotensitz inne, stand aber auf, als er Sergei sah.
    »Captain auf der Brücke.« Die Offiziere unterbrachen ihre Arbeit und salutierten, blieben dabei aber sitzen. Chan kam ihm entgegen und übergab ihm den Bericht seiner Wache. »Alle Systeme arbeiten bei hundert Prozent, Sir.«
    »Wie lange noch bis zum

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