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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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war.
    Sergei sah auf den Bugmonitor. Die Schiffe, die als halb beleuchtete Kugeln zu sehen waren, hatten sich ähnlich den Windungen einer Muschel – mit zwei Schiffen an Backbord – übereinander angeordnet. Dann betrachtete er das Pilotendisplay. Die Zor-Formation war nur noch fünfzehn bis dreißig Sekunden davon entfernt, in Feuerreichweite zu gelangen.
    »Hat es mit ihrer Formation etwas Besonderes auf sich?«, fragte er, ohne den Blick abzuwenden.
    »Es ist ein … hRni’i, Sir. Das Schriftzeichen steht für »Schicksal« aber in einem sehr tiefen Sinn.«
    »Erklärung.«
    »In diesem Zusammenhang, Sir, glaube ich, dass sie sich ergeben wollen. Aber sie erwarten, dass wir dieses Muster erkennen.«
    »Anne, was übertragen die Zor an uns?«
    »Der Translator hat Schwierigkeiten damit, Sir. Ich glaube, es ist so etwas wie ein Gedicht. Über einen Gefangenen, einen Helden und … die »Nachtberge«.«
    Marais hatte den Wortwechsel schweigend mitverfolgt, jetzt aber betrachtete er den Bugmonitor. »Mr Boyd, wie lautet der Name des Schriftzeichens, das die Formation bildet?«
    »esHu’eyen, Sir. Wenn ich den Admiral auf etwas aufmerksam machen darf – die Zor haben exakt elf Schiffe in Formation geschickt. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Lieutenant«, erklärte Marais. »Senden Sie Folgendes: Die Schwinge von esHu’ur ist von esHu’eyen berührt worden und fordert nun die sofortige Kapitulation dieser Basis und aller Schiffe in diesem System. Wer sich widersetzt, wird in die Acht Winde verstreut werden.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien Anne DaNapoli verwirrt zu sein, doch nach einem kurzen Blick zu Sergei, der mit einem knappen Nicken reagierte, übertrug sie diese Nachricht.
    Fast sofort drehte sie sich wieder um. »Captain, der Zor-Kommandant bittet um Erlaubnis, mit dem … esHu’ur zu. sprechen.«
    Sergei betrachtete das Pilotendisplay. »Fast alle unsere Schiffe sind im System angekommen, Admiral. Das Zor-Kontingent vor uns ist uns unterlegen. Falls es eine Falle sein sollte, können wir mühelos Vergeltung üben.«
    »Sehr gut.« Marais konzentrierte sich auf den Bildschirm. »Lieutenant, setzen Sie den Zor-Kommandanten bitte davon in Kenntnis, dass der esHu’ur mit ihm sprechen will.«
    »Vordere Schiffe: kein Feuer eröffnen«, befahl Sergei sofort. »Captain Bell, rufen Sie Ihre Fighter auf meinen Befehl zurück.«
    Ein 3-V eines Zor entstand auf der Brücke der Lancaster. Seine Uniform war reich verziert, um die Taille trug er eine blaue Schärpe. Ein Teil seiner Umgebung wurde ebenfalls abgebildet, die wie ein geisterhaftes Bild wirkte.
    »Mylord esHu’ur, ich bin Hyos m’Har vom Nest HeYen«, sagte der Zor. Da die Lancaster ein Bild der eigenen Brücke übertrug, gingen seine Blicke von einem zum anderen, konzentrierten sich aber schnell auf Marais. Seine Worte wurden vom Schiffscomputer übersetzt und in Standard wiedergegeben, wobei seine eigene Stimme weitgehend beibehalten blieb. »Im Namen des Hohen Nestes bin ich der Befehlshaber über diese Basis.«
    »Ich bin Ivan Hector Charles Marais, Lord Marais«, erwiderte der Admiral prompt. »Diese Flotte untersteht meinem Kommando.«
    »Mahrees.« Der Zor versuchte, den Namen nachzusprechen, ging dann aber wieder zum formellen Titel über. »Lord esHu’ur, ich bin vom Hohen Lord davon in Kenntnis gesetzt worden, dass Sie mit ihm reden wollen.«
    Marais ließ seinen Blick nicht schweifen, sagte aber: »Lieutenant, überprüfen Sie bitte die Übersetzung der Bemerkung, die der Zor-Kommandant zuletzt gemacht hat.«
    Anne betätigte einige Tasten an ihrer Konsole. »Die Übersetzung war korrekt, Mylord.«
    »Ich habe mit dem Hohen Nest keinen Kontakt aufgenommen, se Hyos.« Einen Moment lang hielt er inne, dachte nach und fuhr dann fort: »Auf jeden Fall habe ich von dieser Basis eine völlige, bedingungslose Kapitulation gefordert, und ich fordere sie noch einmal. Deshalb bin ich hier. Gespräche mit dem Hohen Lord können warten.« Sergei sah zu ihm, doch nur in Marais’ Augen war eine Spur von Verwirrung zu erkennen. »Sie werden uns diese Station übergeben, sonst werde ich sie zerstören.«
    Der Zor-Kommandant sagte etwas zu jemandem, der im Holo nicht zu sehen war. Marais und Boyd tauschten einen Blick aus, dann sagte der Marine: »Sie diskutieren darüber, ob Sie wirklich die Dunkle Schwinge sind, Mylord.«
    Der Admiral nickte und sah, wie der Kommandant die Position seiner Flügel veränderte.
    »Wenn das der Fall ist,

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