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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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esHu’ur, dann bin ich hier, um diese Kapitulation zu erklären.«
    Es ging fast zu schnell, um wahr zu sein, doch einen Moment später brach auf der Brücke der Lancaster Jubel aus. Mit einer Geste sorgte Marais dafür, dass sofort wieder Ruhe einkehrte. »Wenn Sie dazu ermächtigt sind, se Hyos, dann werden wir unverzüglich alle Einrichtungen in diesem System unter unsere Kontrolle stellen. Das gilt auch für Ihre Schiffe.«
    »Einverstanden.«
    »Die Bedingungen Ihrer Kapitulation werden Sie mit meinem Flottenkommandeur Commodore Torrijos besprechen.« Mit einem Mal schien sich Marais sehr unbehaglich zu fühlen. Nach einem knappen »Sie können übernehmen« an Sergei verließ er die Brücke.
    Eine der herausragenden Tugenden eines guten Kommandanten ist seine Fähigkeit, sich sofort auf eine veränderte Situation einzustellen. Von verschiedenen Frontschiffen wechselten Mannschaften in Begleitung von Marines auf die Schiffe der Zor, um dort das Kommando zu übernehmen. Nach weniger als einer Stunde kam von der Brücke jedes dieser elf Schiffe die Meldung, man habe die Kontrolle über sie.
    Diese vereinte Flotte machte sich dann auf den Weg in die inneren Regionen des Systems, während ein Dutzend Schiffe am Sprungpunkt zurückblieben, um sicherzustellen, dass niemand sich als Verräter entpuppte. Vor der Flotte lag eine dreistündige Reise zur Basis, von der die elf Schiffe gekommen waren. Der Admiral ließ wissen, er wolle nicht gestört werden, was auf der Brücke zu einiger Konfusion führte.
    Als sich die imperiale Flotte mitsamt den erbeuteten Zor-Schiffen der Station näherte, kam ihnen ein kleines, unbewaffnetes Raumfahrzeug entgegen, das die Lancaster rief.
    »Hier ist die Lancaster « , sagte Sergei, als das Bild von Captain Hyos zu materialisieren begann. »Sprechen Sie.«
    Der Zor-Kommandant sah ihn mit unbewegter Miene vom Bildschirm aus an. Die Flügel hatte er auf dem Rücken zusammengelegt, was Boyd nur mit einem Schulterzucken quittieren konnte, da die Schwingen keine zusätzlichen Informationen vermittelten.
    »Captain«, begann der Zor. »Ich bin mir nicht sicher, wie ich vorgehen soll. Es gibt keinen Präzedenzfall für das, was wir zu tun im Begriff sind, aber der Hohe Lord hat mir zu verstehen gegeben, dass esHu ’ur nicht beleidigt werden darf, wenn er sich zeigt. Ich befinde mich an Bord der Barkasse, die sich in diesem Augenblick Ihrem Schiff nähert, und ich möchte Ihnen anbieten, Sie hier zu empfangen und die Gastfreundschaft des Hohen Nestes anzunehmen, während wir über die Bedingungen unserer … Kapitulation … reden.«
    Der Translator hatte Schwierigkeiten mit dem Wort Kapitulation, offenbar wegen einiger Assoziationen, die er nicht verstand. »Wäre das für Sie annehmbar?«
    »Ich werde Ihren Vorschlag dem Admiral unterbreiten. Ich bin mir nicht sicher, was er für annehmbar hält und was nicht. Ich muss gestehen, dass wir so etwas nicht erwartet haben.«
    »Die Acht Winde haben uns hierher geweht, Captain. Der Hohe Lord hat geträumt, und wir werden das tun, was esLi wünscht.«
    Marais nahm das Angebot an, ohne irgendwelche Fragen zu stellen. Schon seit Stones Verschwinden war er wortkarg und distanziert gewesen, doch die jüngsten Ereignisse hatten ihn fast sprachlos werden lassen, als sei ihm die Fähigkeit genommen worden, die Dinge zu verstehen, die sich um ihn herum abspielten.
    Auf Sergeis Vorschlag hin war eine Ehrengarde der Marines und eine Eskorte aus fünf Senioroffizieren – Sergei selbst eingeschlossen – zusammengestellt worden, um den Admiral auf die Barkasse zu begleiten. Zunächst war ein Trupp Marines vorausgeschickt worden, um das Schiff zu sichern und darauf zu achten, dass sie nicht in eine Falle liefen. Der Zor-Kommandant hatte diesen Affront ohne Widerworte hingenommen, und als die Gruppe die Luftschleuse erreichte, war die potenzielle Gefahr eines Hinterhalts nur noch minimal. Die Seabees hatten besondere Sorgfalt walten lassen, um die Verbindung zu sichern, die in aller Eile geschaffen worden war und nun die beiden Luftschleusen miteinander verband. Sie trieben im All zwischen beiden Schiffen, bereit zum sofortigen Eingreifen, sollte es mit dieser Verbindung Schwierigkeiten geben.
    Schweigend schritten die Offiziere die Ehrengarde der Marines ab, die wieder dem Kommando von Sergeant Boyd unterstand, dann gab Marais dem Bootsmann ein Signal, die Schleuse mit Luft zu füllen.
    Über das Interkom ertönte ein Militärmarsch, gleichzeitig nahmen die

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