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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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verteilen.
    Ihr Gastgeber kam durch eine schmale Tür auf der rechten Seite herein, sah seine Besucher und legte ein Nachrichten-Pad, das er in der Hand gehalten hatte, auf einen reich verzierten Tisch gleich an der Tür.
    »esHu’ur«, sagte er. »Ich fühle mich … geehrt. Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten?« Er redete behutsam, doch es war deutlich zu hören, dass er die Sprache der Menschen weitaus besser beherrschte als Kasu’u, der sie hierher eskortiert hatte. Seine Entscheidung, den Feind in dessen Sprache anzureden, unterstrich die versöhnliche Atmosphäre, von der die gesamten Geschehnisse seit der Ankunft in diesem System geprägt gewesen waren.
    Er deutete auf die Kissen und nahm selbst auf einer Sitzstange Platz. Vorsichtig schenkte er eine bläuliche Flüssigkeit in edle Kelche, die er dann der Gruppe anbot.
    »Auf den Erfolg unserer Diskussion«, sagte er. »Dies ist h ’geRu, ein leicht alkoholisches Getränk, das aus einer speziellen, nur auf Zor’a zu findenden Nussart gewonnen wird. Für Menschen besteht keine Gefahr.«
    Sergei sah zu Marais und dann zu Boyd, der in der Nähe der Tür stand. Boyd nickte, woraufhin Sergei einen kleinen Schluck nahm. Das Getränk schmeckte angenehm nach Mandeln und wies nur einen Hauch von Alkohol auf. Die Karaffe war so gearbeitet, dass sie ihren Inhalt sehr kalt halten konnte, was den Geschmack noch zu verstärken schien.
    Marais stellte den Kelch auf einem der flachen Tische ab und legte die Hände gefaltet in den Schoß, »se Hyos, es gibt vieles, worüber wir reden müssen. Um die Etikette bei unseren Unterhandlungen zu wahren, muss ich Sie fragen, auf welcher Ebene Sie sich innerhalb der Hierarchie Ihres Volkes befinden. Mit anderen Worten, Sir: Müssen die Unterhandlungen auch noch einmal mit dem Hohen Nest geführt werden?«
    »Lord esHu’ur, ich bin vom Nest HeYen, dem Hohen Nest. Lord Sse’e HeYen ist der Nachkomme des älteren Bruders meines Nestvaters, was ihn zu meinem Cousin macht. Mit mir zu verhandeln bedeutet, mit dem Hohen Nest zu verhandeln. Meine Autorität beschränkt sich sonst nur auf diese Basis, doch was den Hohen Lord angeht, hat er mir die Befugnis gegeben, für ihn den Flug zu bestimmen. Unsere Vereinbarungen sind« – er deutete auf den Tonis hinter ihm – »vor esLi bindend.«
    Marais holte tief Luft; er schien erleichtert zu sein. Von seinem Eintreffen bis gerade eben hatte der Zor Hyos im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestanden. Nun jedoch galt alles Interesse dem Admiral.
    »se Hyos«, begann er. »Ich bin bereit, die vollständige Kapitulation aller Einrichtungen dieser Basis anzunehmen. Auch wenn ich nicht dazu verpflichtet bin, die Sicherheit von Personen oder Einrichtung zu garantieren, werde ich genau diese Garantie geben, wenn ich bekomme, was ich will.
    In gleicher Weise erwarte ich von Ihnen, dass Sie den weiteren Flug bestimmen, um eine ähnliche Kapitulation mit den Innersten Sternen der Zor auszuhandeln. Ich will in dieser Angelegenheit nicht Ihre Ehre beflecken. Ich wünsche lediglich Ihren Beistand, um diesen Krieg auf die Weise beizulegen, auf die wir uns hier einigen werden. Die Alternative für Ihr Volk ist die totale Auslöschung. Es wird dazwischen keinen Kompromiss geben.«
    Der Zor streckte seine Klauenhand aus, nahm den Kelch vom Tisch und trank einen Schluck, ohne dabei den Blick von Marais zu nehmen. Dann stellte er das Gefäß zurück.
    »se esHu’ur, es ist schwierig für das Volk, mit dieser Situation umzugehen, als Individuum ebenso wie als Gruppe. Wir sind … unsere ganze Kultur basiert auf dem Gedanken, dass unser Lord und Schöpfer esLi das Universum für uns schuf – ausschließlich für uns, für niemanden sonst. Unsere Religion lehrt uns, dass jede andere Intelligenz – sollten wir überhaupt auf sie stoßen – dem Lord der Ausgestoßenen, esGa ’u Yal, dient …« Er hielt inne, als Marais nickte und damit andeutete, dass er das Wort und dessen Bedeutung kannte. »Es wäre unsere Pflicht und unser gutes Recht, sie als unwürdig für esLis Kreis des Perfekten Lichts zu betrachten und zu vernichten. Wir wären sogar nichts weiter als die Handlanger von Lord esGa’u, dem Täuscher, wenn wir das nicht tun würden. Niemals hätten wir uns vorstellen können, diese Haltung sei verkehrt. Wir sind in gewisser Weise von esLi Selbst geblendet worden.«
    Hyos hielt einen Moment lang inne, dann fuhr er fort. »Der Kampf zwischen Ihrem und unserem Volk war stets ein Heiliger Krieg, Lord

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