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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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an. »Was ist, wenn in fünfzig Jahren ein anderer Hoher Lord beschließt, dass wieder die Zeit gekommen ist, um Krieg gegen die Menschheit zu führen?«
    »Warum sollten wir das wieder versuchen, Admiral? Der Gedanke ist müßig. Zweifellos werden die Menschen dieser Zeit uns dann nicht verschonen. Wir glaubten immer, die Menschheit sei nicht zu dem fähig, was Sie getan haben. Diesen Fehler werden wir niemals wiederholen. Um das sicherzustellen, habe ich beschlossen, Ihnen etwas zu überreichen, das Ihre Position jedem im Volk klar macht.«
    Der Hohe Lord stand auf und ging dorthin, wo Sergei und Marc Hudson schweigend standen. Hinter ihnen auf einer erhöhten Plattform stand ein schmales, langes Metallbehältnis, das mit hRni’i überzogen war. Sse’e nahm die Kiste und brachte sie zu Marais. Weder Rrith noch Chris Boyd konnten verhindern, hörbar nach Luft zu schnappen. Beide mussten wissen, was nun kam.
    Marais öffnete den komplizierten Verschluss und klappte das Behältnis auf. In ihm lag ein Schwert, das in einer kunstvoll verzierten Scheide steckte und unübersehbar eine größere Bedeutung besaß als das chya des Hohen Lords. Die Menschen im Garten konnten die Macht spüren, die dieses Schwert ausstrahlte, da die Atmosphäre mit einem Mal wie elektrisch aufgeladen war.
    Rrith stand wie angewurzelt da, unfähig, den Blick vom Schwert abzuwenden.
    »Dies ist das gyaryu, das Reichsschwert«, sagte der Hohe Lord und bedeutete Marais, es aus dem Behältnis zu nehmen. »Eine Tradition des Volks besagt, dass Lord esLi in der Zeit der sich Bekriegenden Nester den großen Helden Qu’u in die Ebene der Schmach schickte, damit er das Schwert aus der Feste von esGa ’u, dem Täuscher, zurückholte. Nach Qu’us Tod wurde das Schwert dem Krieger anvertraut, den esLi als seinen neuen Träger auserkoren hatte - nicht dem Größten, nicht dem Stärksten, auch niemandem, der es falsch führen würde.
    Der Krieger, der es führt, wird Gyaryu ’har genannt, und er ist derjenige, der das Versprechen der Hellen Schwinge personifiziert - der Erlöser des Volkes. Sie werden der Gyaryu ’har sein, Admiral, denn esLi hat Sie auserkoren.«
    »Ich … ich muss erst darüber nachdenken …«
    »Dann soll es so sein«, antwortete Sse’e. »Aber wenn Sie diese Rolle annehmen, diese wundervolle Last, dann wird der Krieg zwischen Ihrem Volk und meinem für alle Zeit vorüber sein.« Der Hohe Lord hielt Marais eine Klauenhand hin.
    Marais ergriff die Klaue des Hohen Lords.
    »Kommen Sie, Admiral«, sagte Sse’e He Yen. »Ihr Volk wartet.«
    Als Reaktion auf die Türglocke hörte Sergei die Stimme des Admirals. »Herein.«
    Die Tür öffnete sich, und er trat ein. Admiral Marais saß auf einem Behelfsstuhl, der versuchte, sich an ihn anzupassen. Neben ihm auf einem kunstvollen Gestell lag das gyaryu, das Reichsschwert der Zor. Stuhl und Gestell befanden sich auf der obersten Stufe einer breiten Treppe, die nach nirgendwo führte, was auf gewisse Weise für den ganzen Raum zutraf, den die Zor ihnen zur Verfügung gestellt hatten. Er setzte sich aus einer Vielzahl von Plattformen zusammen, die alle so angeordnet waren, dass sie im Raum mal nach oben, mal nach unten führten. Auf einigen von ihnen standen Möbel, zum Beispiel breite Sitzstangen und Hocker, während andere völlig leer waren.
    An einer Wand hing eine steinerne Scheibe mitten in der Luft, die Platz genug bot, damit ein Zor dort aufrecht stehen konnte. Die Wand dahinter wies einen schwachen Orangeton auf, womöglich um die Morgenröte von Antares anzudeuten.
    »Sie wollten mich sprechen, Sir.«
    »Ja.« Marais deutete auf einen Platz ihm gegenüber, woraufhin sich Sergei einen Weg durch den Raum bahnte, um zum Admiral zu gelangen. Als er saß, legte er seine Uniformmütze auf einen Tisch gleich neben sich.
    »Etwas zu trinken?«
    »Nein, danke, Sir.«
    »Commodore«, begann er dann. »Ich brauche dringend einen Rat.«
    »Ich werde gerne tun, was ich kann, Sir.«
    »Der Hohe Lord hat mich vor ein Dilemma gestellt.« Marais sah Sergei mit einer Mischung aus Sorge und Überraschung an. »Als wir hierher nach Zor’a kamen, da war das Kriegsende eine Selbstverständlichkeit. Die Zor sahen sich einer überlegenen Streitmacht gegenüber, und sie hatten der Flotte und vor allem mir mythische Bedeutung zugeschrieben. Wir standen kurz davor, die Zor auszulöschen oder sie dazu zu bringen, sich selbst zu vernichten. Doch aus dieser bemerkenswerten Entwicklung entstand auf einmal

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