Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
Vom Netzwerk:
bereit, im Fall Imperiale Navy gegen Ivan Hector Charles Marais, Lord Marais, Admiral, der hier im Saal anwesend ist, das Verfahren zu führen«, begann er. »In einer vorgerichtlichen Zusammenkunft mit Captain Russ wurde über die Zusammensetzung des Gerichts, die Anwälte und Schriftführer Einigkeit darüber erzielt, dass die Interessen des Imperiums und der Anklage zur beiderseitigen Zufriedenheit gewahrt sind.«
    »Das Gericht ist zusammengetreten«, verkündete McMasters. »Alle Mitglieder des Gerichts werden nun vereidigt.«
    Die Anwälte, Marais und die Reporter sowie das Tribunal standen auf.
    McMasters hob die rechte Hand, Aronoff tat es ihm nach. »Commander Sir Joseph Aronoff, schwören Sie, Ihre Aufgaben als Mitglied dieses Gerichts gewissenhaft zu erfüllen und in allen Punkten, die mit diesem Fall in Zusammenhang stehen, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit ergründen werden?«
    »Ich schwöre, Sir«, erwiderte Aronoff ernst.
    McMasters ließ auch Captain Russ und die beiden anderen Mitglieder des Tribunals vereidigen. Dann trat Aronoff vor das Tribunal und hob seine Hand.
    »Admiral McMasters«, sagte er. »Schwören Sie, dass Sie Ihre Aufgaben als Mitglied dieses Gerichts gewissenhaft erfüllen werden? Dass Sie unparteiisch verhandeln auf der Grundlage der Beweise, Ihres Gewissens und der Gesetze, die für Kriegsgerichtsverfahren gelten, sowie des Kriegsrechts? Dass Sie nicht die Stimme oder die Meinung eines einzelnen Mitglieds dieses Gerichts enthüllen, weder bei einer Anfechtung noch bei der Urteilsfindung, es sei denn, dies wird im Rahmen der Gesetze erforderlich, so wahr Ihnen Gott helfe?«
    »So wahr mir Gott helfe«, wiederholte McMasters und atmete tief durch, während Aronoff auf seinen Platz zurückkehrte.
    »Dieses Gericht ist nun zusammengetreten. Wenn ihre Anwesenheit nicht aus anderen Gründen erforderlich ist, werden alle Personen, die damit zu rechnen haben, als Zeugen im Fall Imperiale Navy gegen Ivan Heetor Charles Marais, Admiral Lord Marais aufgerufen zu werden, nun den Gerichtssaal verlassen.«
    Marc und Sergei standen auf und verließen mit ein paar anderen den Saal, die in den Reihen hinter Aronoff gesessen hatten.
    »Commander«, sagte McMasters, »Sie können jetzt die Anklage verlesen.«
    Wieder stand Aronoff auf, stellte sich aufrecht hin und schaute nur hin und wieder auf die Tafel, die vor ihm auf dem Tisch lag. Dazwischen streiften seine Blicke durch den fast leeren Gerichtssaal, blieben mal an dem einen, mal an einem anderen Anwesenden hängen, wanderten dann aber gleich wieder weiter, während er redete.
    »Dem Angeklagten wird vorgeworfen, gegen das Militärgesetz verstoßen zu haben. Diese äußerst schwerwiegenden Vorwürfe werden vorgebracht vom Ersten Lord der Admiralität im Namen Seiner Imperialen Hoheit in seiner Funktion als Oberbefehlshaber aller bewaffneten Streitkräfte des Imperiums. Es sollte angemerkt werden, dass der Beschuldigte von sich aus die Bitte geäußert hat, vor ein Kriegsgericht zu treten, weil er offiziell von den Vorwürfen freigesprochen werden will, die sein Handeln als Admiral der Flotte im jüngsten Konflikt mit den Zor betreffen.«
    Aronoffs kühler Blick ruhte für einen Moment auf McMasters. »Wenn Sie gestatten, Sir, möchte ich als Anklagevertreter die Mahnung des Kriegsgerichtsrats zum Ausdruck bringen, dass diese Tatsache keine Auswirkung haben darf auf die Urteilsfindung des Tribunals … ganz gleich, zu wessen Gunsten.«
    Nach einer angemessenen Pause fuhr Aronoff fort: »Anklagepunkt eins, Verletzung des Militärgesetzes, Artikel 92, ›Missachtung eines Befehls oder einer Vorschrift, sowie Artikel 90, Missachtung eines vorgesetzten bevollmächtigten Offiziers‹. Admiral Lord Marais erhielt einen rechtmäßigen Befehl, der am 8. August 2311 vom Ersten Lord der Admiralität im Namen der Regierung Seiner Imperialen Majestät erteilt wurde und der besagte, er solle keine weiteren Kampfhandlungen gegen den Feind mehr vornehmen und stattdessen zur Pergamum-Raumbasis zurückkehren. Er ignorierte bewusst diesen Befehl und behandelte ihn mit der gleichen Verachtung wie alle nachfolgenden Befehle.«
    Aronoff hielt kurz inne. »Anklagepunkt zwei, Verletzung des Militärgesetzes, Artikel 104 Abschnitt D, Unterstützung des Feindes: Kommunikation, Korrespondenz und Umgang mit dem Feind‹. Um den 23. September 2311 herum führte Admiral Lord Marais private und vorschriftswidrige Verhandlungen mit einer feindlichen Macht, die durch

Weitere Kostenlose Bücher