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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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durchquerte, wurde die Beleuchtung gedämpft. Auf einem Wandschirm war eine Kopie eines Befehls der Admiralität zu sehen. »Mit Erlaubnis der Verteidigung«, begann er und sah zu Russ, »lege ich die folgende Depesche als Beweisstück eins vor.«
    Russ nickte.
    »Dieser Befehl«, fuhr er fort, »wurde am 8. August 2311 vom Hauptquartier der Admiralität abgeschickt. Gerichtet war er an den Angeklagten. Der Befehl trägt die Unterschrift und das Siegel des Ersten Lords der Admiralität und besagt unter anderem, dass die Flotte keine weiteren Aktionen gegen die Zor unternehmen und stattdessen zur Pergamum-Raumbasis zurückkehren soll, um auf die Ankunft eines bevollmächtigten Unterhändlers zu warten. Der Kom-Kode trägt das automatische Empfangssignal der IS Lancaster, des Flaggschiffs der Flotte. Die Anklage ruft als Zeugen Lieutenant Jan DeClerc auf, Kommunikationsoffizier der Lancaster.«
    Der Gerichtsdiener öffnete die Tür und rief Lieutenant DeClerc auf. Ein junger Mann in Galauniform kam herein, ging bis zum Richtertisch und salutierte. Während Aronoff ihn vereidigte, sah er zu Admiral Marais, der mit einem knappen Lächeln reagierte.
    »Nennen Sie Ihren vollen Namen, Dienstgrad, Organisation und Station.«
    »Lieutenant Jan Michel DeClerc, Kommunikationsoffizier der Mittleren Wache an Bord der IS Lancaster, Sir.«
    »Haben Sie unter dem Angeklagten gedient?«
    »Ich hatte die Ehre, Sir.«
    »Hatten Sie am 8. August 2311 Dienst, Lieutenant?«
    »Ja, Sir.«
    »Beschreiben Sie dem Gericht bitte, was sich abgespielt hat.«
    »Die Flotte schloss den Zor-Flottenstützpunkt bei A’anenu ein, Sir. Captain Hudsons Geschwader befand sich im Schwerkraftfeld, andere Teile unserer Streitmacht waren mit der feindlichen Flotte befasst. Wir erhielten eine Nachricht, die den Prioritätskode der Admiralität trug …«
    »Entschuldigen Sie bitte, Lieutenant. Betrachten Sie die Mitteilung, die als Beweisstück vorgelegt worden ist. Handelt es sich um die Nachricht, die Sie erhielten?«
    »Ja, Sir. Ich habe mich zum Zeitpunkt des Eingangs nicht mit dem Inhalt beschäftigt, wohl aber nach dem Gefecht.«
    »Übergaben Sie diese Nachricht an Admiral Marais?«
    »Ich informierte ihn über den Erhalt der Nachricht, Sir.«
    »Wie war seine Reaktion?«
    »Er befahl mir, die Nachricht zu speichern.«
    »Informierten Sie ihn über den Absender und die Prioritätsstufe?«
    »Ja, Sir.«
    »Was erwiderte er? Sagen Sie es ruhig mit Ihren eigenen Worten.«
    »Er … er befahl mir, die Nachricht zu speichern, Sir. Er sagte, die Nachricht würde ihn nicht mal dann interessieren, wenn sie den persönlichen Kode des Allmächtigen tragen würde, Sir.«
    »Gab er Ihnen zu diesem Punkt weitere Befehle?«
    »Ja, er befahl mir, alle weiteren eingehenden Nachrichten anzunehmen, ohne sie zur Kenntnis zu nehmen. Ich sollte Funkstille wahren.«
    »Danke, Lieutenant«, sagte Aronoff und kehrte zu seinem Platz zurück.
    Captain Russ erhob sich. »Sir, ich möchte ein Beweisstück vorlegen und danach Lieutenant DeClerc eine Frage stellen.«
    »Einverstanden.«
    Russ drückte eine Taste an ihrem Reader. Auf dem Wandschirm war nun ein anderes Dokument zu sehen, das das imperiale Siegel trug.
    »Das folgende Dokument wird von der Verteidigung als Beweisstück zwei vorgelegt: Spezielle Order 17 für das Jahr 2311, Titel: Ermächtigung des Admirals der Flotte‹. Es datiert vom 1. März 2311, ist an den Angeklagten adressiert und liest sich wie folgt: ›Durch die uns verliehene Macht als Oberbefehlshaber der imperialen bewaffneten Streitkräfte und durch die Bestimmungen der Allgemeinen Order 6 werden Sie hiermit ermächtigt, das Oberkommando über die Imperiale Flotte zu übernehmen und den Feind zu bekämpfen. Sie werden dazu autorisiert, für die Dauer der derzeitigen Notsituation jedwede Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um die Sicherheit Ihres Kommandos und die des Imperiums zu gewährleisten.«
    Sie sah kurz zu Aronoff, der nur mit den Schultern zuckte. Vor dem Zeugenstand blieb sie stehen. »Lieutenant, Sie erklärten, Ihnen wurde der Befehl erteilt, eine Nachricht zu ignorieren, die von außerhalb des A’anenu-Systems stammte, und Funkstille zu wahren. Würden Sie bitte die Dienstvorschrift zur Funkstille erklären, wie Sie sie verstehen?«
    »Der befehlshabende Offizier kann jederzeit Funkstille anordnen, Captain, wenn er glaubt, dass eine Missachtung der Funkstille die Mission gefährden könnte. Allgemeine Order 33 behandelt diesen

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