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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Er sah wieder zu Boden. »Ich weiß nicht, warum ich versuche, dir das zu erklären.«
    »Wir sollten jetzt reingehen«, sagte Jackie und hielt ihm ihren Arm hin. Dan nahm ihren Arm, schien aber nicht in der Lage zu sein, ihr in die Augen zu sehen.
    »Könntest du wenigstens über mein Angebot nachdenken, anstatt es einfach abzulehnen?«, fragte er. »Denk darüber nach, Jay. Du verpflichtest dich zu nichts, wenn du Ja sagst.«
    »Und wenn ich nachdenke und trotzdem Nein sage?«
    »Dann … na ja, ich schätze, dann werden wir unser Glück da draußen versuchen« – mit der freien Hand machte er eine Geste, die in Richtung Waikiki ging –, »so wie alle anderen auch.«
    »Also gut.« Obwohl sie sich Mühe gab, brachte sie bloß ein mattes Lächeln zustande. »Ich werde darüber nachdenken. Es wird Zeit für unseren großen Auftritt, meinst du nicht auch?«
    Er erwiderte das Lächeln. »Mit dem größten Vergnügen, Admiral.«
    Der Auftritt des jüngsten Flaggoffiziers der Flotte sorgte für einige Unruhe. Jackie wurde Dan förmlich aus den Händen gerissen, kaum dass sie den riesigen Saal betreten hatten, in dem der Empfang stattfand. Zahlreiche Namen und Gesichter galt es sich zu merken, aber sie erfuhr Unterstützung durch das gyaryu, das ihr ungefragt Informationen und Empfehlungen gab, wenn sich ihr eine besonders wichtige Person näherte.
    Nach einer Weile spielte sie mit dem Gedanken, ob es nicht besser sei, so wie se Sergei bei solchen Anlässen einen elektrischen Rollstuhl zu benutzen. Zwar würde es ihr damit nicht mehr möglich sein, vor einer anstrengenden Konversation schnell die Flucht zu ergreifen. Dafür bewirkte ein solcher Rollstuhl aber auch, dass viele Leute einen großen Bogen um ihn machten.
    Der Andrang der Medien war so immens, dass es sie Mühe kostete, das Büfett am anderen Ende des Saals zu erreichen. Dort konnte sie sich einen Moment lang sammeln, während sie auf ihren Drink wartete.
    se Jackie, hörte sie plötzlich Sergeis Stimme in ihrem Kopf. Seien Sie auf der Hut.
    Wovor?
    esHara'y. Einige Personen in diesem Raum sind Diener des Täuschers.
    Na, das ist ja fantastisch, dachte sie und sah sich nach Dan um. Ihre Nackenhaare richteten sich auf, als würde jemand direkt hinter ihr stehen. Abrupt drehte sie sich um, eine Hand in der Nähe des Schwerts …
    Zu ihrer Überraschung sah sie sich einem kleinen Mann mittleren Alters gegenüber, dessen Kleidung modisch und angemessen gewirkt hätte, wäre er zwanzig Jahre jünger gewesen.
    »Mr. Sharpe«, sagte sie so neutral, wie sie nur konnte.
    »Hansie – bitte, Madam.« Während sie ihren Drink gereicht bekam, nahm Hansie Sharpe sie am Ellbogen und dirigierte sie behutsam und geschickt durch das Gewirr aus Gästen hin zu einem kleinen Alkoven. Er erledigte das wie ein Shuttlepilot, der sein Fahrzeug durch einen ihm bestens vertrauten Asteroidengürtel steuerte. Der Mann wusste ganz genau, wann man ausweichen und wen man meiden musste. So wie K’ke’en, dachte sie und musste an den behinderten Zor auf Cle’eru denken.
    Schließlich ließ er ihren Arm los, schüttelte dafür aber mit großem Eifer ihre Hand. »Sie sehen wunderbar aus, werte Lady«, sagte er. Seine kleinen Augen funkelten. »Es tut mir leid, dass wir bei unserer ersten Begegnung nicht mehr Zeit miteinander verbringen konnten, aber die Pflichten als Gastgeber nehmen nie ein Ende.« Er lächelte gefährlich und spreizte die Hände zu einer sich selbst herabwürdigenden Geste.
    »Das kann ich gut verstehen, Mr. Sh … Hansie«, berichtigte sie sich in letzter Sekunde. »Was führt Sie her?«
    »Nun, wenn man eine Einladung des Imperators erhält, kann man schlecht absagen. Diese Soireen sind entsetzlich langweilig, aber man gewöhnt sich daran.«
    »Kann ich mir vorstellen … Was ich wissen wollte: Was führt Sie ins Sol-System?«
    »Geschäftliches, verbunden mit Vergnügen. Wissen Sie« – er beugte sich vor, um dann mit gesenkter Stimme weiterzureden –, »ich hoffe, dem Imperator meine Situation schildern zu können. Ich musste so viel zurücklassen.«
    »Zurücklassen?«
    »Auf Cle’eru. Einfach zurückgelassen. Das muss man sich nur vorstellen: Ein Juwel der Imperialen Krone, eine Welt, auf der Menschen und Zor harmonisch zusammenlebten, evakuiert und wehrlos. Ich konnte mich gerade noch in Sicherheit bringen.«
    »Und nun sind Sie hier.« Harmonisch zusammenlebten, ging es ihr durch den Kopf. Das glaubst du doch selbst nicht.
    »Und nun bin ich hier. Hawaii ist

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