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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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entspannt, ihr Gesicht war von Wind und Wetter gegerbt und gebräunt, was einen krassen Gegensatz zu der fahlen Haut darstellte, die Weltraumreisende meistens aufwiesen.
    Allerdings hatte sie den gleichen wachen, stechenden Blick, und Dan spürte sofort, wie der ihn förmlich durchbohrte und ihn von Kopf bis Fuß scannte.
    »Das reicht jetzt«, sagte Jackie plötzlich. »Also gut, Kris, raus mit der Sprache. Woher wusstest du, dass ich herkomme?«
    »Wir erwarten eine Lieferung für die Farm«, antwortete sie. »Ich sah mir heute Morgen auf dem Computer an, welche Schiffe für den Tag angemeldet waren, und dabei entdeckte ich, dass das Schiff des berühmten Captain McReynolds für Station IV angekündigt war, mit dem Hinweis, er befördere einen Diplomaten der Zor. Stand alles auf dem Flugplan. Ich dachte mir, das könntest du sein.«
    »Stimmt, sie ist deine Cousine«, meinte Dan.
    »Wie soll ich denn das verstehen?«, gab Kristen zurück.
    »Ich glaube, es sollte ein Kompliment sein«, warf Jackie lächelnd ein.
    Kristen schnaubte, setzte dennoch ein Lächeln auf. »Ich schätze, du bist hier, um Onkel Don zu besuchen. Er ist drüben am First Landing Hill am Grab deiner Mutter. Ich kann dich -euch alle – hinbringen, oder wir machen uns auf den Weg zur Farm, und dann siehst du ihn, sobald er nach Hause kommt.«
    »Glaubst du nicht, er wäre lieber allein?«
    »Ich weiß nur, dass ich nicht mitgehe«, sagte sie, während sie zum Parkhaus gingen. »Alle Sechstage geht er hin, meistens wenn er hier in der Stadt ist, um irgendetwas zu erledigen.« Sie gingen nach draußen, wo die lange Promenade über einer Ausfallstraße im Sonnenschein lag. Kristen sah in Richtung der Berge. »Natürlich läuft es immer auf die Tour: ›Wenn ich schon mal in der Stadt bin, kann ich auch noch das Grab besuchend Aber wir wissen beide, dass er seine Besorgungen nur macht, damit er zu ihr fahren kann.«
    »Sie waren zwanzig Jahre verheiratet, Kris.«
    »Deine Mutter starb vor fünfzehn Jahren, Jackie. Es ist nur noch eine Plastiktafel im Boden. Man sollte die Toten ruhen lassen.«
    »Das könntest du Dad niemals sagen«, gab sie zurück, während sie das Parkhaus betraten, in dem es schattig und angenehm kühl war.
    »Selbst wenn ich es könnte, würde es nichts ändern.«
    Jackie fühlte sich ein wenig schuldig, dass sie Dan und Sultan in den Klauen ihrer Cousine zurückließ, doch sie hatte längst entschieden, sich allein zum Friedhof auf dem First Landing Hill zu begeben. In den letzten Monaten hatte sie zu viele Leute wie Ch’k’te oder John Maisel hinter sich zurückgelassen, ohne sich um ein Begräbnis kümmern und wirklich um sie trauern zu können. Mit einem Mal hatte der Gedanke an eine letzte Ruhestätte etwas Tröstendes.
    Dass er für ihren Dad etwas Tröstendes hatte, daran bestand gar kein Zweifel. Don Laperriere saß auf einer Bank, die nur ein paar Meter von dem Kunststoffrechteck entfernt war, das das Grab ihrer Mutter markierte. Er schien in Gedanken versunken, so als denke er über etwas nach, was ihre Mutter gerade eben gesagt hatte. So war er stets gewesen: immer bereit, eine Bemerkung – und sei es nur eine beiläufig gemachte – in der Art zu würdigen, dass er darüber nachdachte.
    Er wirkte nicht überrascht, sie zu sehen.
    »Komm und setz dich zu mir«, sagte er lächelnd. Als sie neben ihm saß, ergriff er ihre Hände. »Kris sagte bereits, du könntest auf dem Weg hierher sein.«
    In der entfernt gelegenen Baumgruppe diskutierten zwei Dipper – auf Dieron heimische Aasfresser – kurz und lautstark, dann jagten sie als Schemen aus blaugrünen Federn davon.
    »Ich schätze, jeder auf dem Planeten war informiert. So viel zum Thema Überraschungsbesuch.«
    »Du warst lange fort.«
    »Ich hatte zu tun, Dad.« Sie zog eine Hand zurück und legte sie auf seine. »Tut mir leid.«
    »Deine letzte Kom-Mitteilung besagte, dass du in den Flottendienst der Zor versetzt worden bist.«
    »Seitdem ist eine Menge passiert. Ich weiß nicht mal so genau, wo ich anfangen soll.«
    Don Laperriere lehnte sich nach hinten und streckte die Arme aus. »Wir haben viel Zeit«, sagte er und machte eine Kopfbewegung hin zum Grab. »Am besten, du beginnst mit dem Anfang, Jacqueline.«
    »Ich habe zwei Probleme, Dad. Erstens glaube ich nicht, dass ich viel Zeit habe, und zweitens bin ich mir nicht so sicher, ob es überhaupt einen Anfang gibt. Ich habe das Gefühl, dass ich mitten in einem Akt die Szene betreten habe und seitdem

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