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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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wurden Stunde für Stunde und Tag für Tag vor allem von Jackies Vater und Cousine erledigt. Beide hatten sie einen Abschluss in Agronomie gemacht, vor allem aber besaßen sie das richtige Gespür für das Land, ohne das ein Landwirt keinen Erfolg haben konnte. Sie waren weit davon entfernt, Bauerntölpel zu sein, und sie liebten ihre Arbeit.
    Weder Jackie noch ihr Vater kamen während des Essens auf den interstellaren Krieg, das Hohe Nest oder die Aliens zu sprechen. Jedes Mal, wenn eines der Themen sich über einen Umweg in die Unterhaltung einschleichen wollte, wurde es von einem der Gastgeber dezent abgeblockt.
    Anschließend unternahmen Jackie und Kristen einen Spaziergang, während Don Laperriere Dan und dem Sultan auf der Veranda hinter dem Farmhaus sein selbst gebrautes Bier servierte. Die Sonne war inzwischen untergegangen, an ihrer Stelle stiegen zwei Monde über den fernen Hügeln auf.
    »Guter Stoff«, meinte der Sultan, nachdem er einen tiefen Schluck Bier genommen hatte. Dann stand er auf und murmelte etwas davon, er müsse sich die Beine vertreten, wobei er Dan schief angrinste und dann eilig die Veranda verließ. Dan war nun mit Jackies Vater allein.
    Dieser Mistkerl, dachte er und hielt seinen Becher in beiden Händen.
    »So«, sagte Don Laperriere.
    »So.«
    »Inzwischen Captain eines Handelsschiffs, wie ich gehört habe.«
    »Ja, Sir.« Warum bin ich bloß so nervös?, wunderte er sich. »Die Fair Damsel. Das beste Schiff im All.«
    »Besser als der Dienst auf einem Kriegsschiff, nehme ich an. Vor allem in Kriegszeiten.«
    »Verdammt richtig«, antwortete Dan lächelnd und sah Jackies Vater ins Gesicht, das vom silbrigen Mondlicht in tiefe Schatten getaucht wurde. Der Mann schaute ihn einfach nur an, vielleicht sogar ging sein Blick durch ihn hindurch.
    »Dan, wenn Sie meinen …«
    »Mr. Laperriere, wenn ich …«
    Kaum hatten sie gleichzeitig zu reden begonnen, verstummten sie beide wieder. Don Laperriere trank in Ruhe einen Schluck Bier, und als Dan keinen erneuten Anlauf unternahm, begann er sanft zu lächeln. »Ihr Freund mag es wohl, wenn Sie sich so winden«, stellte er fest.
    »Drew Sabah kann manchmal ein sadistischer Mistkerl sein«, pflichtete er Jackies Vater bei. »Aber er ist auch einer meiner besten Freunde. Er dachte … ach, ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, was ich erwarten soll.«
    »Sie meinen, vom Vater der Frau, die Sie verlassen haben? Sie haben diese Entscheidung getroffen, mein Sohn. Sie waren beide erwachsen. Ich werde Ihnen das nicht vorhalten, schon gar nicht nach so langer Zeit.«
    »Scheint so, als hätte Kristen damit ein größeres Problem.«
    »Kris unterteilt die Welt in Schwarz und Weiß, in Gut und Böse, in Richtig und Falsch. Dazwischen gibt es für sie nichts. Jackie dachte früher auch so, wie ich mich erinnere.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete Dan ihm bei und nippte an seinem Bier. »Als ich sie kennenlernte, und auch als ich sie für mein eigenes Kommando verließ. ›Ein glatter Trennungsstrichs sagte sie. ›Keine Trennung im Zorn.‹ Und als wir uns das nächste Mal über den Weg liefen, bekam ich von ihr eins aufs Maul.«
    »Niemals.«
    »Und ob«, beteuerte Dan, dann ahmte er nach, wie er einen rechten Haken abbekommen hatte. »Ich bin daraufhin auf meinem Hintern gelandet. Diese Frau hat einen guten Schlag.« Beide Männer mussten daraufhin lachen.
    »Ich weiß, ich habe es ihr selbst beigebracht. Ich schätze, an der Akademie hat sie noch dazugelernt.«
    »An der Akademie hat sie einiges dazugelernt«, meinte Dan und sah zum kleineren der beiden Monde, der tiefer am Himmel stand. »In den letzten Monaten musste sie das Meiste davon allerdings wieder vergessen. Der Imperator war bereit, sie an ihren Schulterklappen aufzuknüpfen, aber dann wurde sie Stellvertreterin des Hohen Nests, und prompt ließ die Navy sie in Ruhe. Es ist so, als sei ihr alles weggenommen worden, woran sie immer geglaubt hatte.«
    »Es wäre nicht das erste Mal«, gab Don zurück und stellte seinen fast leeren Becher neben seinem Stuhl auf die Veranda. »Als sie vor zwanzig Jahren darüber nachzudenken begann, zum Militär zu gehen, da ließ sie keinen Zweifel daran, dass Dieron ihr viel zu klein war.« Er machte eine vage Geste hin zu den Monden. »Sie wollte, dass wir von hier wegziehen, dass wir auf die Heimatwelt ziehen. ›Das hier ist meine Heimatwelt‹, sagte ich zu ihr. ›Nein, Dad, ich meine die Erde‹, gab sie zurück. ›Die Heimatwelt der Menschheit^ Wir

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