Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt

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lediglich, was ich weiß. Ich glaube, Sie besitzen diese Begabung, und ich bete zu Lord esLi, dass ich mich nicht irre.«
    Wenn du Haare hättest, könntest du die auch noch spalten, dachte Owen.
    »Ich fühle mich richtig ermutigt«, sagte er.
    »Ihr Sarkasmus wurde zur Kenntnis genommen, se Owen.«
    Ihr Shuttle landete auf dem Hangardeck der Trebizond, einem Raumschiff der Byzantium-Klasse, der mittlerweile zwei neue Generationen gefolgt waren. Zwar war sie damit als Gefechtsschiff veraltet, genügte aber den Anforderungen der Imperialen Großen Aufnahme. Sie war ein deutliches Stück kürzer als die Negri Sembilan, jedoch fast genauso breit, und die Sprungreichweite beider Schiffe war in etwa die gleiche.
    »Man erwartet uns, wie ich sehe«, sagte Owen zu Byar, als sie den Außenlift betraten, der sie hinunter aufs Deck brachte. Alle Offiziere und die Crew der Trebizond hatten sich versammelt, um ihrer Ankunft beizuwohnen.
    Elf Zor-Krieger folgten ihnen nach unten, jeder von ihnen mit der Pistole in einer Hand, während die andere auf dem Heft des chya ruhte. Ganz gleich, wie das Hohe Nest Owens Fähigkeiten einschätzte, war man nicht bereit, irgendein Risiko einzugehen.
    Owen hatte den Bericht gelesen, der von der Duc d’Enghien weitergeleitet worden war. Die war als Eskorte bis zu den Innersten Welten der Zor gereist. Laut dem Captain der Trebizond war Adrianople von einigen Schwarm-Schiffen der Käfer eingenommen worden.
    Commodore Durant, von dem Owen schon gehört hatte, dem er aber nie persönlich begegnet war, hatte sich zur Kapitulation entschlossen. Vor gut zwei Wochen war dem Commodore zu Ohren gekommen, dass ein VIP der Käfer auf dem Weg war, woraufhin er die Trebizond losgeschickt hatte, damit die ihr Glück versuchte.
    Sie hatten eine von Käfern kontrollierte Auftankstation unbehelligt angeflogen und waren dann bis Denneva gelangt. Nach Informationen des Geheimdienstes gab sich der Captain des Schiffs keinen Illusionen hin – er wusste, es befanden sich Käfer an Bord. Ansonsten hätten sie nach ihrem Zwischenstopp nicht einfach Weiterreisen können.
    Das war schließlich auch der Grund für Owens Anwesenheit. Man ging – vielleicht zu Recht, vielleicht auch nicht – davon aus, dass die Käfer nicht wussten, wozu er fähig war. Owen hatte aber seine Zweifel. Denn seiner Ansicht nach musste den Käfern klar gewesen sein, dass er sich an Bord der Negri befand, als die das Center-System verließ. Zudem war ihm gesagt worden, er werde beobachtet.
    »Gefährlich«, hatte der Käfer zu ihm gesagt. »Ór … ordnete an, Sie zu … überwachen. Sie waren gegen das k’th’s’s immun.«
    Ihm war es lieber, wenn er von der Annahme ausging, dass er und seine Fähigkeit den Käfern bekannt waren.
    »Sie müssen Commander Garrett sein«, sagte der salutierende Mann, dessen Uniform die Rangabzeichen eines Captains schmückten. »Ich bin Richard Abramowicz, Captain der Trebizond.«
    Owen erwiderte den Salut. Obwohl der Captain der ranghöhere Offizier war, zeigt er sich ungewöhnlich ehrerbietig. Er schien sich unbehaglich zu fühlen, aber das mochte auch daran liegen, dass es eine unbehagliche Situation war.
    »Ich bin Garrett, Sir«, antwortete Owen. »Darf ich Ihnen Byar HeShri vorstellen – Meister des Sanktuariums und mein Lehrer?«
    Der Captain trat vor und ergriff die Unterarme des Zor, dessen Flügel sich leicht anhoben. Offenbar war der Mann mit Zor-Gebräuchen vertraut.
    »Und ich möchte Ihnen meine Crew vorstellen«, sagte Abramowicz, ließ die Arme sinken und wandte sich wieder Owen zu. »Ich bin mir nicht sicher, was …«
    »Es wird mir eine Freude sein, sie zu begrüßen«, gab Owen zurück. »Jeden Einzelnen von ihnen.«
    Abramowicz wusste darauf keine Antwort, sondern deutete auf die in Reih und Glied stehenden Offiziere. »Mein XO, Commander Kit Hafner.«
    »Commander«, sagte Kit zu Owen und salutierte ebenfalls.
    Owen entgegnete nichts, versuchte aber, einen geschäftigen Eindruck zu machen. Er nickte und musste an Damien Abbas denken, Captain der Negri – wie man ihn von der Brücke seines eigenen Schiffs entfernt und auf Center zurückgelassen hatte, wo ihn dann die Aliens schließlich töteten, die das Schwert an Commodore Laperriere zurückgaben.
    Der Gedanke genügte, um seinen Zorn darüber zu wecken, als Schachfigur benutzt zu werden, und jene Wut zu spüren, die seine Begabung aktivierte. Hinter sich hörte Owen das Rascheln von Zor-Flügeln. Er wusste, ohne die Abschirmung