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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Zeichen, auf das der Transmitter-Fingerhut an seinem kleinen Finger reagierte. Vor ihm im Raum entstand ein Diagramm, das den Herzschlag und eine Reihe von Zahlen anzeigte. »Puls erhöht, Blutdruck ist normal. Gönnen Sie Ihrer Schulter noch etwas Ruhe. Die Wunde an sich ist aber recht gut verheilt. Verdammt, Admiral, Sie werden mich mit diesen Heiltechniken der Zor noch arbeitslos machen.« Er legte ihre Hand zurück aufs Bett und tätschelte sie sanft. Egal, in welchem Jahrhundert man sich befand, am Verhalten eines Arztes gegenüber seinem Patienten schien sich nie etwas zu ändern.
    »esLiDur’ar«, gab Jackie zurück. »Man kann es lehren, aber ich glaube nicht, dass ich das weitergeben kann.« Vorsichtig berührte sie den Schulterverband. Es fühlte sich mehr wie eine starke Prellung an, nicht wie ein Treffer mit einem Laser … »Wie lange bin ich …«
    »Zweiundzwanzig Stunden. Das letzte feindliche Schiff wurde vernichtet, kurz nachdem McReynolds gemeldet hatte, Sie seien verletzt worden.« Dr. Callison hob eine Hand, als sie zur nächsten Frage ansetzen wollte. »Hören Sie, Sie sollten sich ein wenig ausruhen. Ich würde sogar vorschlagen, dass Sie jetzt erst mal eine Weile schlafen. Niemand im Josephson-System braucht im Augenblick Ihre Hilfe. Admiral Hsien ist mit den Gefechtsschiffen nach Adrianople gesprungen.«
    »Nach Adrianople? Sie werden …« Sie setzte sich auf und spürte einen stechenden Schmerz in der Schulter, sodass sie sich gleich wieder aufs Bett fallen ließ. Ihr wurde ein wenig schwindlig.
    »Vorsicht«, sagte Callison. »Sie können sich noch nicht aufsetzen … ja, genau, Adrianople. Hsien hat sich mit den Überlebenden der Schlacht auf den Weg gemacht. Er glaubt, es könnte keinen besseren Zeitpunkt geben, um das System zurückzuerobern.«
    »Er ist aber nicht … geschützt … vor …« Sie griff an ihre Seite, um das gyaryu zu ertasten. »Ich kann nicht …«, setzte sie an, brachte aber auch den Satz nicht zu Ende.
    Nach einem traumlosen Schlaf wachte Jackie auf und fühlte, dass jemand ihre Hand hielt. Sie schlug die Augen auf und sah Dan McReynolds, dem es kaum gelang, seine Angst und Sorge zu verbergen.
    Pyotr stand am Fußende des Betts, wo er irgendwie fehl am Platz wirkte.
    »Dan«, sagte Jackie.
    »Jay.«
    »Pyotr«, fuhr sie fort.
    »Schön, Sie zu sehen«, gab er schroff zurück. »Ich bin froh, dass es Ihnen gut geht.«
    »Ihr beide seht schrecklich aus.«
    »Taktvoll wie immer«, sagte Dan. »Du könntest auch nicht gerade den Titel der Miss Sol-Imperium gewinnen.« Er ließ ihre Hand los, griff in seine Tasche und zog einen Computer hervor, den er aufs Bett legte. Sie nahm ihn und beugte sich ein wenig vor, um einen Blick darauf zu werfen.
    Einen Sekundenbruchteil lang verursachte die Spiegelung der Deckenleuchten am Rand des Betrachters einen regenbogenfarbenen Lichtreflex, sodass Jackie sich zwingen musste, den Computer nicht von sich zu schleudern. Über dem Betrachter schwebte ein 3-V-Bild in der Luft, das ein Sonnensystem zeigte. Es änderte sich beständig, da die Planeten langsam um die Sonne kreisten. Eine Anzeige gab astrografische Daten und Daten der Imperialen Großen Aufnahme an.
    »Was ist das?«
    »Ich weiß nicht. Ich dachte, du wüsstest es vielleicht. Unser Navigationscomputer war auf diese Zielkoordinaten eingestellt, als …«
    »… als Sie es töteten«, warf Pyotr ein. »Was immer das auch für ein Ding war, das den Sultan ersetzt hatte.«
    »Pyotr, ich …«, begann Jackie, wusste aber gar nicht so recht, was sie sagen sollte.
    »Hören Sie. Bevor das jetzt noch lang so weitergeht, möchte ich gern etwas sagen.«
    Jackie verspannte sich und rechnete mit dem Schlimmsten.
    »Seit ein paar Monaten«, sagte Pyotr und hielt sich mit beiden Händen am Rahmen des Fußendes fest, »habe ich Ihnen nur Steine in den Weg gelegt. Ich habe widersprochen, ich habe gemeckert. Ich habe vorgeschlagen, Sie einfach abzusetzen und dann das Weite zu suchen. Und ich sah mit an, wie Sie einen meiner besten Freunde töteten. … Nein, Augenblick«, berichtigte er sich hastig, als Jackie und Dan protestieren wollten, »das Letzte war verkehrt ausgedrückt. Ich sah mit an, wie Sie etwas töteten, was einen meiner besten Freunde übernommen hatte. Auf jeden Fall hat dieses Etwas wiederholt versucht, Sie zu töten, als Sie zu unserer Crew gehörten. Jetzt wissen wir, was es war … ich … ach, verdammt, ich kann so was nicht sehr gut. Der Sultan ist fort, nicht erst

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