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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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ich melde mich zum Dienst.«
    »Ich weiß nicht, wohin das alles führen wird. Ich …« Ich muss allein gehen, überlegte sie.
    »Am Ende, mächtiger Qu’u«, hatte der Wächter der Gefahrvollen Stiege gesagt, »müssen Sie allein sein. Es ist Ihre Bestimmung.« Und er hatte sich ihr mit Abbas’ Gesicht gezeigt.
    »Damien, ich kann Ihnen – oder mir selbst – nichts versprechen. Ich tappe selbst fast völlig im Dunkeln und taste mich langsam voran.«
    »Wenigstens kommen Sie von der Stelle, Commodore. Das wäre mir immer noch lieber, anstatt hier festzusitzen.«
    Sie legte die Laserpistole auf den Tresen. »Ich kann jetzt noch keine Antwort geben. Kommen Sie morgen wieder her, dann weiß ich, was Sie für mich tun sollen. Bis dahin sollten Sie nicht über mich nachdenken, auch nicht über diese Begegnung oder irgendetwas, das damit zusammenhängt. Wenn die Overlords begreifen, wer ich bin, wo ich bin …«
    »Ich verstehe.«
    »Sie sollten jetzt besser gehen. Ich habe noch eine Menge zu tun.«
    Als habe sie ihn von irgendwelchen Fesseln erlöst, setzte er sich in Bewegung und ging zur Tür. »Bis morgen«, sagte er.
    »Gleiche Zeit«, fügte sie an.
    »Aye-aye, Ma’am.« Er salutierte knapp, die Tür glitt auf, und er verließ das Apartment.
    Sie betrachtete das Fenster, nachdem er gegangen war, und sah neben ihrem Spiegelbild Th’an’yas Ebenbild.
    »Entweder bin ich jetzt dem gyaryu einen Schritt näher, oder ich habe mich dem Täuscher ausgeliefert«, überlegte Jackie. »Oder sogar beides.«
    »Das gyaryu ist sehr nahe, se Jackie. Das Auftauchen von Captain Abbas ist ein Zeichen dafür, dass Sie sich auf der Gefahrvollen Stiege befinden und dass Sie das shNa’es’ri passiert haben. Nun bezwingen Sie die Stiege, an deren Ende die Feste liegt.«
    »In meinen Träumen«, erwiderte Jackie und wandte sich ab, um sich auf den Tresen zu stützen, »habe ich mich geweigert, die Legende bis zum Ende zu führen. Ich wollte nicht die Feste betreten. Ich glaubte, ich könnte nicht das tun, was Qu’u getan hatte: mich dem sicheren Tod stellen und daran zu glauben, von esLi gerettet zu werden. Ich bin nach wie vor keine vom Volk.« Wieder wandte sie sich dem Fenster zu. Th’an’yas Bild war verschwunden.
    »Und ich bin nicht Qu’u«, fügte sie leise an.
    »Am Ende, mächtiger Qu’u, müssen Sie allein sein. Es ist Ihre Bestimmung.«
    Während des Sprungs von Cle’eru zur Flottenbasis bei Stanton befragte Owen Garrett einen unerwarteten Passagier an Bord der Negri Sembilan – den Reporter Ian Kwan von Confederated Press, der ihn davon überzeugt hatte, es würde sich auszahlen, ihn von Cle’eru in einen zivilisierteren Teil des Imperiums mitzunehmen. Kwan war auf der Zor-Kolonie zurückgelassen worden, ohne Chance heimzukehren. Für die Passage hatte er die einzige Währung geboten, mit der Owen etwas anfangen konnte: Informationen über den Verlauf des Krieges.
    »Ich habe eine Nase für Neuigkeiten«, sagte er zu Owen einen Tag nach Beginn des Sprungs. »Ich hatte nur ein wenig Pech.«
    »Das«, gab Owen zurück, »ist eine blanke Untertreibung.«
    Sie saßen in der Hauptkombüse. Es hätte zwar auch die Messe sein können, doch Owen fand nicht, dass er wie der Captain der Negri Sembilan auftreten sollte. Und selbst wenn er es gewollt hätte, zählte lan Thomas Kwan nicht zu den Leuten, mit denen er sich in entspannter Atmosphäre unterhalten wollte. Etwas an diesem Mann störte Owen, doch er war sich nicht sicher, ob es an Kwan selbst lag oder ob es Reporter insgesamt betraf.
    Owen nippte an einem Kaffee, während Kwan lässig mit seinem Computer herumspielte.
    »Ich dachte, ich hätte einen Platz auf einem Schiff«, sagte Kwan. »Ich wollte mit Hansie Sharpe reisen, aber der kleine Drecksack ist ohne mich gestartet. Es gab kein Handelsschiff mehr im ganzen System, und auf ein Schiff der Flotte hätte ich gar nicht zu hoffen gewagt. Ich weiß das zu schätzen, allen Ernstes.«
    »Wir sind kein … kein ganz normales Schiff der Flotte.«
    »Ach ja?« Kwan beugte sich vor. Owen war sich sicher, dass der Mann alles aufzeichnete. Anstatt es ihm aber zu verbieten, konnte er immer noch dafür sorgen, dass den Computer ein früher Tod ereilte, falls irgendetwas aufgenommen wurde, das Kwan nichts anging.
    »Sagen Sie mir, was geschehen ist«, sagte Owen und wechselte damit das Thema.
    »Sie haben bestimmt von Thon’s Well gehört.«
    »Erzählen Sie mir mehr darüber.« Owen konnte den Namen nicht zuordnen. Es

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