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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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vor allem zur Wahl, es von einer naZora’e zurückholen zu lassen. Niemand im Rat hat von Letzterem gewusst. Sie – wir – waren uns dessen bewusst, dass der Feind in anGa’e’rem lauerte, doch niemand wusste, dass der Gyaryu’har ein solches Risiko eingehen würde. Und doch stehen wir nun hier …«
    »Wohin uns die Acht Winde wehten«, warf S’reth ein.
    »Und doch stehen wir nun hier«, wiederholte der Sprecher, dessen Flügel die Pose der Höflichen Beunruhigung einnahmen, »mit einem neuen Hohen Lord, ohne Gyaryu’har und ohne gyaryu, es sei denn, esLi will es so, dass die naZora’e in der Lage ist, es zurückzubringen. Wo genau stehen wir damit, se S’reth?«
    »Wir stehen dort, wo es von uns erwartet wird, Jüngerer Bruder. Ich war dort, wo Sie nun sind. Ich weiß, was der Rat der Elf macht, wie er arbeitet, se Byar wusste es, ha T’te’e wusste es. Ich wusste es, außerdem noch ein paar andere, hi’i Ke’erl – möge er in esLis Goldenem Licht verweilen – wusste, dass diese Sonne erreicht werden und er vielleicht nicht hier sein würde, um sie zu sehen.«
    »Und ha T’te’e …«
    »Ja?« S’reth nahm den Krug vom Tablett und goss dampfendes egeneh in zwei schmucklose Becher und auf den flachen Teller links daneben. Eine ausgefahrene Kralle tauchte er in den Teller und hob sie an, um tropfend esLis Zeichen in die Luft zu schlagen. Er und Rh’t’e brachten ihre Flügel für einen Augenblick in eine Pose der Ehrerbietung, dann nahm er die beiden Becher und reichte einen davon dem anderen Zor. »esLiHeYar, Jüngerer Bruder. Und nun trinken Sie.«
    Beide tranken sie. S’reth fühlte, wie das Getränk durch seine Kehle rann und dafür sorgte, dass er einen Moment ein Schaudern an den Schultern und den dünnen Flügeln verspürte.
    »Mein alter Freund ha T’te’e glaubt zu Recht, dass es für seinen Inneren Frieden höchst förderlich wäre, an der Seite seines Lords gewesen zu sein, als hi'i Ke’erl den Äußeren Frieden überwand und sein eigenes hsi an esLi übergab. Wenn es eine Sache gibt, die seine Ausbildung und seine Erfahrungen der letzten Jahre ihm deutlich machen sollten, dann ist es die Erkenntnis, dass es einfach nicht so sein sollte. Er wird sich noch viele Sonnen lang Sorgen machen, Jüngerer Bruder. Dann wird er erkennen, dass hi’i Ke’erl im Voraus wusste, wie wichtig seine Anwesenheit sein würde, solange sich Qu’u auf der Gefahrvollen Stiege befand. Darum wurde er zum Leben verdammt.«
    »›Zum Leben verdammte« Rh’t’e bewegte seinen egeneh- Becher leicht, sodass die Flüssigkeit darin wirbelte.
    »Lassen Sie zu, dass ich Sie in einem anderen Punkt beruhige, se Sprecher.« S’reth stellte seinen Becher auf das Tablett und wandte sich Rh’t’e zu. »Bevor der Hohe Lord die Nest HeYen zerstörte – und mit ihr die esGa’uYal –, schickte er noch eine Nachricht an den Hohen Kämmerer. Diese Nachricht sollten Sie sich sehr genau ansehen, se Rh’t’e, denn hi’i Ke’erl wahrte den Inneren Frieden, als er den Äußeren Frieden überwand. Er wusste, was er tat. Er war nicht in Ur’ta leHssa gefangen. Mit anderen Worten, se Sprecher: Der Hohe Lord starb nicht im Wahnsinn. Zwar von Dämonen verfolgt, von der Wahrheit erfasst, konfrontiert mit der Realität der Welt die Ist, gebeugt und vielleicht erdrückt von der Last, das Volk durch dieses shNa’es’ri zu führen -das mag alles sein, aber ganz sicher war er nicht wahnsinnig gewesen. Möge esLi uns Kraft geben«, sagte S’reth leise, dessen Flügel wieder eine Position der Huldigung angenommen hatten. »Möge esLi uns den Willen geben, einen solchen Weg mit dem Mut zu fliegen, wie hi’i Ke’erl ihn besaß.«
    Der Sprecher der Jungen schien über diese Worte einen Moment lang nachzudenken, während er mit seinen Flügeln den Wind testete.
    »Die Menschen werden das nicht verstehen.«
    »Die leichte Antwort lautet, mein Freund: ›Sollen die Menschen denken, was sie wollen.‹ Doch eine solche Einstellung wäre genau die, die es den esGa’uYal ermöglichen würde, uns zu vernichten. Die einzige Alternative wird darin bestehen, den Versuch zu unternehmen und es ihnen zu erklären. Sie müssen es erfahren. Sie müssen verstehen, dass hi’i Ke’erls Handeln nicht nur ein angemessen, sondern ein wahrhaftiges Opfer war. Es war, was esLi gewollt hatte.«
    Das Stanton-System wurde im frühen zweiundzwanzigsten Jahrhundert vom überbevölkerten terranischen Land Indien besiedelt. Eine Abordnung des indischen

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