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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Laperriere auf, die ein kunstvoll verziertes Schwert in beiden Händen hielt. Kaum hatten ihre Füße die Steinplatten auf dem freien Platz berührt, stolperte sie und fiel nach vorn.
    »Jesus Christus«, flüsterte Dan McReynolds. Die anwesenden Zor murmelten alle etwas Unverständliches, aber Dan konnte sich vorstellen, dass ihre Reaktion der seinen ganz ähnlich war. Farben und Schwärze verblassten bereits rapide, während Maartens und zwei Zor einen Satz nach vorn machten, um zu verhindern, dass Jackie zu Boden ging.
    Sie nahm eine Hand vom Schwert und bekam Maartens’ Ärmel zu fassen.
    »Georg?«, fragte sie, die Augen weit aufgerissen. Ihr Blick wanderte von ihm zu den beiden Zor, dann zum Hohen Lord und zu Dan McReynolds, der ebenfalls einen Schritt auf sie zu gemacht hatte. »Dan?«
    »Melde mich zum Dienst«, antwortete Georg lächelnd. »Wir beide melden uns zum Dienst.«
    »Bitte um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen«, sagte Jackie und versuchte vergeblich, sich aus ihrer knienden Position zu erheben. Stattdessen kippte sie nach hinten und blieb auf dem Boden sitzen, ohne dabei das Schwert loszulassen.
    »Wir sind nicht auf der Pappenheim«, erwiderte Maartens und sah sich um. »Wissen Sie nicht, wo Sie sind?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Was ist geschehen? Wo zum Teufel waren Sie?«
    »Was geschehen ist?« Sie lachte los, verstummte aber gleich wieder, als sie T’te’e entdeckte, dessen Flügel sich in einer trauernden Haltung befanden.
    »Ich bitte achttausendmal um Verzeihung«, mischte sich der Hohe Kämmerer ein und trat vor. Die anderen Zor machten ihm Platz, »se Jackie, hi Sa’a«, wandte er sich an beide. »Ich bin aus den Gemächern des Gyaryu’har hergekommen. Vor weniger als einem Vierundsechzigstel einer Sonne hat er den Äußeren Frieden überwunden.«
    »Dann heißt das …« Sie schaute Georg und dann T’te’e an – und schließlich das Schwert, das sie unverändert fest umklammert hielt. »Es … es tut mir leid. Zu vieles ist in den letzten Tagen geschehen. Ich weiß nicht, was real und was nur ein Traum ist. Es erscheint mir so, als hätte ich eine Verantwortung geerbt.« Sie ließ das Schwert nicht aus den Augen. »Ich bin ihm begegnet … ich bin Qu’u begegnet.«
    T’te’e, der Hohe Lord und die anderen Zor veränderten ihre Flügelhaltung, um ihren Respekt auszudrücken.
    »Willkommen an Bord«, sagte Maartens.
    Nach mehreren Stunden traumlosen Schlafes, einer ausgiebigen Dusche und der Möglichkeit, etwas Sauberes anzuziehen, traf sich Jackie formell mit dem Hohen Lord. Ebenfalls anwesend waren der Hohe Kämmerer und der Abgesandte des Hohen Nests für das Sol-Imperium. Man empfing sie in einem ausladenden Saal mit hoher Decke, der vom esTle’e des Hohen Lords nicht weit entfernt war. In verschiedenen Höhen fanden sich Eingänge, die Wände wurden unten von Alkoven mit Sitzstangen gesäumt, doch außer diesen vier Personen war niemand anwesend.
    Das Universum hatte sich verändert. Für Jackie war nicht klar, ob das Hohe Nest das erwartet hatte, als es sie auf ihre Mission schickte. Die Nachricht von den Ereignissen bei Thon’s Well waren ein ziemlicher Schock, aber selbst sie besaßen eine Entsprechung im Opfer und Selbstmord von Ge’el, dem Lord von eTew, während des Zusammenschlusses. Hi'i Ke’erl war gar nicht verrückt gewesen, außer natürlich im Gesamtzusammenhang, denn jeder Aspekt des vom Hohen Nest geschaffenen Geflechts war völliger Wahnsinn. Der neue Hohe Lord Sa’a hatte das Amt ohne das Ritual Te’esWir angetreten, schien sich aber recht mühelos in diese neue Position hineinzufinden.
    Nun war Jackie ein Teil des Ganzen. Niemand auf Zor’a oder anderswo würde ihr das Recht streitig machen, das gyaryu zu tragen. Das war seit dem Moment, da sie es an sich genommen hatte, nie weiter als fünf Meter von ihr entfernt.
    »se Jackie«, grüßte der Hohe Kämmerer sie, als sie ihren Platz einnahm, der sich daraufhin an ihre Konturen anpasste. »Ich bin erfreut, Sie bei so guter Gesundheit zu sehen.« Seine Flügel unterstrichen diese Aussage, zeigten aber auch, dass er nervös war, was ihre zu erwartende Reaktion anging.
    »Danke«, erwiderte sie. »ha T’te’e …« Seine Flügel bewegten sich leicht vor Verlegenheit, und Jackie wurde bewusst, dass das Pränomen ihn gestört haben musste. »Entschuldigen Sie -se T’te’e. Da wir zusammenarbeiten werden, möchte ich Ihnen versichern, dass ich Ihnen nichts nachtrage. Nach allem, was geschehen

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