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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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ist, weiß ich sehr genau, wer meine Freunde und meine Feinde sind.«
    »Wenn ich Sie in irgendeiner Weise beleidigt habe …«
    »se T’te’e.« Sie legte ihre Hände mit den Innenflächen nach unten auf den Tisch. »Menschen und Zor haben seit ihrer ersten Begegnung unzählige Dinge getan, die den jeweils anderen beleidigten. Sie und ich, wir bilden da keine Ausnahme. Sie haben die Situation – mein Eindringen in das Geflecht des Hohen Nests – bemerkenswert gut gehandhabt, und es überrascht mich, dass ich nicht irgendetwas getan habe, das mir auf Dauer Ihren Zorn eingebracht hat. Als ich Cicero verließ, war ich über alle Maßen wütend – auf die Engstirnigkeit der Imperialen Navy, auf die Manipulationen durch das Hohe Nest, auf das Schicksal, das mir diese Bescherung eingebrockt hatte. Monatelang war ich im Unwetter unterwegs, und jetzt endlich habe ich ein trockenes Plätzchen gefunden und kann in Ruhe nachdenken.«
    Seine Flügel ließen erkennen, dass er ihrer Metapher nicht so ganz hatte folgen können.
    »Wir können es uns nicht leisten«, fuhr sie fort, »unsere Zeit damit zu verschwenden, dass wir überlegen, ob einer von uns den anderen beleidigt hat. Die gyaryu’e haben mich bestimmt, und wir beide werden lernen müssen zusammenzuarbeiten.«
    »Ich würde nicht auf den Gedanken kommen, gegen esLis Willen zu handeln«, entgegnete der Hohe Kämmerer. »Es war eine Frage der Ehre, nicht der persönlichen Befriedigung.« Er brachte seine Flügel in die Position des Kriegerrespekts gegenüber esLi.
    »se T’te’e, ich …«, setzte Jackie an.
    Der Gesandte räusperte sich, »se Gyaryu’har, wenn Sie erlauben«, sagte Randall Boyd. »se T’te’e. Ich glaube, Ihnen beiden ist bewusst, wie ernst die Situation ist und wie wichtig Geduld und Verständnis sind. Vielleicht können wir diesen Punkt als gegeben betrachten und fortfahren.«
    Jackie lächelte und nickte dem Gesandten respektvoll zu. »Dem kann ich nur zustimmen.«
    »Ich ebenfalls«, erklärte der Hohe Kämmerer.
    Der Hohe Lord brachte die Flügel in die Pose der Höflichen Annäherung, »se Jackie, würden Sie für uns den Pfad Ihrer Erlebnisse fliegen?«
    »Selbstverständlich«, gab sie zurück. »Ich schlage vor, ich fange bei Crossover an.«
    »Sie befanden sich an Bord des Schiffs von Captain McReynolds?«, fragte der Gesandte.
    Sie nickte, »se S’reth hatte Kontakt mit der Fair Damsel aufgenommen, um mich und si Ch’k’te« – ein Stich ging ihr durchs Herz, doch sie fuhr fort – »über die Grenzen des Imperiums hinauszubringen. Dan McReynolds behauptete, er habe die Negri Sembilan – eines der verschwundenen Schiffe – dort gesehen. Es war unser einziger Hinweis, um mit der Suche zu beginnen. Zu der Zeit waren se S’reth, si Ch’k’te und meines Wissens nach auch jeder andere fest davon überzeugt, dass ich Qu’us Avatar war. In einem sehr realen Sinn folgte ich Qu’us Pfad zur Ebene der Schmach, obwohl ich nicht die mindeste Ahnung hatte, was ich da tat und wohin ich unterwegs war.«
    Diese Bemerkung veranlasste den Hohen Kämmerer dazu, die Flügel anzuheben, doch Jackie redete unverdrossen weiter. »Auf Crossover konnte ich mit der Hilfe von Th’an’ya und Ch’k’te nach Ur’ta leHssa und an den Fuß der Gefahrvollen Stiege gelangen.« Die Erinnerung daran ließ sie schaudern. »Dort sagte mir der Wächter – der das Aussehen des Captains der Negri Sembilan besaß –, ich würde allein zur Feste der Schmach reisen. Und er sagte, wenn ich das Schwert an mich nehme, kann ich nicht wieder zurück.«
    »Fühlende träumen in Konstrukten, die für sie am ehesten einen Sinn ergeben«, warf Boyd ein. »Sie suchten nach der Negri Sembilan, darum war das Ebenbild des Captains für Sie am leichtesten zu erfassen, als Sie die Gefahrvolle Stiege erreichten.«
    »Ich glaube nicht, dass es so einfach war«, erwiderte Jackie. »Ich bin dem echten Damien Abbas auf Center begegnet. Er tauchte genau zum richtigen Zeitpunkt auf, um mir Informationen zu geben und um mich direkt dort hinzubringen, wo sich das Schwert befand … aber dazu komme ich noch. Als wir die Geistverbindung beendeten, begannen Ch’k’te und ich, nach einem realen Pendant zum Fuß der Gefahrvollen Stiege zu suchen. Als ich nach der Negri fragte, sagte man mir, ich solle mich nach Center begeben.«
    »Erinnern Sie sich an den Inhalt der Nachricht?«, wollte Boyd wissen, der sich mit seinem Stylus Notizen machte.
    »Der genaue Wortlaut?«, fragte sie. Als

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