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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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mein Urgroßvater an Bord der Lancaster gewesen. Er ging später nach Zor’a, um zu studieren – und er wurde der erste Gesandte des Hohen Nests am Hof des Sol-Imperators. Er hatte nicht gelernt, sich abzuschirmen, deshalb teilte er seine Träume gelegentlich mit dem Hohen Lord. Er berichtete von einem Traum, in dem der Täuscher ihm sagte … oder besser: in dem der Täuscher hi’i Sse’e sagte, er würde keine vorhersehenden Träume mehr haben. Und er sagte ihm, es gebe eine Macht, die so stark sei, dass Zor oder Menschen ihr nichts entgegenzusetzen hätten. Es war esGa’u der Täuscher mit einem menschlichen Gesicht.« Er berührte den Computer und ließ das Porträt wieder in der Luft schweben. »Mit diesem Gesicht.«
    »Seine mysteriösen ›Auftraggeber<. Die angeblichen Verfasser der Qu’u-Legende, die ihm auftrugen, mir das gyaryu zu geben.«
    »Das denke ich auch. Aber woher sollten sie wissen, dass Sie dort sein würden, um das Schwert an sich zu nehmen?«
    »Wenn sie es so arrangierten. Wenn sie dafür sorgten, dass die Vuhl die falsche Person für Qu’u hielten. Wenn sie mich von Crossover nach Centerbrachten. Wenn sie Damien Abbas schickten, damit er sich mit mir trifft … Nein, es ist sogar noch hinterhältiger als das: Wenn sie die Voraussetzungen schufen, damit das Hohe Nest den Plan in die Tat umsetzen würde … Verdammt!« Sie wandte den Blick ab und sah, wie hinter den Bergen im Westen die Sonne verschwand. »Aber irgendwie passt es. Das Hohe Nest wurde so manipuliert, wie es mich manipuliert hatte.«
    »Ich glaube nicht, dass ich das verstehe.«
    »Trösten Sie sich – ich bin mir sicher, dass ich es nicht verstehe.« Sie wandte sich wieder dem Gesandten zu. »Danke für diesen Hinweis. Ich werde darüber nachdenken müssen.«
    Boyd hatte offensichtlich einen anderen Gesprächsverlauf erwartet, doch als Diplomat war er so gut geschult, dass er verstand, wann er sich zurückziehen sollte. »Sie können mich jederzeit anrufen«, sagte er und verbeugte sich leicht, dann ging er zur Tür und verließ die Suite.
    Jackie betrachtete für einen Moment Stones Bild, schließlich schaltete sie es ab und kehrte zu ihrem Kissen zurück. Da die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, sah es so aus, als würde der Horizont im Westen in Flammen stehen. Jackie bemerkte davon nichts, da sie die Augen schloss und sich konzentrierte.
    Es kostete sie kaum Mühe, auf die schwarze, gravierte Fläche des gyaryu-Konstrukts zurückzukehren.
    »si Sergei?«, fragte sie. Sergei Torrijos kam aus der Dunkelheit hervor und näherte sich der Stelle, an der sie mit dem Schwert in der Hand stand.
    »Hier bin ich, se Jackie.«
    »Ich benötige Führung.«
    »Ich bewundere Ihren Mut.« Sergei lächelte und trat noch ein Stück vor. »Ich benötigte viele Wochen, bevor ich es wagte, in das gyaryu einzutreten, nachdem es mir das erste Mal anvertraut worden war. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Sie steckte ihr Schwert weg. »Ich habe noch nicht alles zusammengetragen, was geschehen ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mir der Feind nicht viel Zeit lassen wird, alles Notwendige erst dann zu lernen, wenn ich es brauche.«
    »Das ist nicht zu erwarten.«
    »Sind Sie …« Sie machte eine ausholende Bewegung, die die Finsternis hinter Sergeis Bild einbezog. »Sie alle … sind Sie alle sich bewusst, wie ich in den Besitz des Schwerts gelangt bin?«
    »Nur so weit, wie Sie uns das mitteilen.«
    »Aber Sie verfügen über alles Wissen und alle Erinnerungen aus der Zeit, als Sie noch lebten?«
    »Das ist richtig.«
    »Erzählen Sie mir etwas über Captain Stone.«
    Sergei betrachtete sie neugierig. »Warum wollen Sie etwas über ihn erfahren? Er starb vor fast einem Jahrhundert.«
    »Er gab mir das Schwert.«
    »Stone?«
    »Richtig. Stone. Hagerer Zeitgenosse. Er war der Adjutant von Marais, wie ich hörte …«
    »Bis er mitten im Sprung verschwand.« Sergeis Blick wanderte in die Dunkelheit, als versuche er, in weiter Ferne etwas zu erkennen. »Ein Rätsel, das wir nie lösen konnten. Er war ein Nichts, wie ein Bühnenholo. Etwas, das man sehen, aber nicht berühren kann. Je genauer wir hinsahen, umso weniger konnten wir erkennen. Er half Admiral Marais dabei, das Buch Der totale Sieg zu schreiben. Sein Ziel war es, das Volk zu vernichten, aber nicht zu unterwerfen. Vergessen Sie nicht, se Jackie, sie wären ausgelöscht worden, wenn sie nicht ihren Flug geändert und Frieden geschlossen hätten. Als klar wurde, dass die

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