Bd. 3 - Der dunkle Stern
eigenen Seite«, antwortete der Hohe Lord. »Die gefährlichste Position für einen unbekannten Gegner.«
»Und was werden wir nun machen?«, fragte der Hohe Kämmerer. Weder seine Stimme noch seine Flügelhaltung verriet, ob er den Hohen Lord oder Jackie damit meinte.
Jackie vermutete, dass die Frage an den Hohen Lord gerichtet war, doch Sa’a antwortete nicht, sondern brachte lediglich ihre Flügel in die Pose der Höflichen Resignation.
»Ich … habe das Gefühl«, sagte Jackie schließlich, »dass Sie mir irgendetwas verschwiegen haben.«
»Das ist richtig.« Der Hohe Lord atmete tief durch, »se Jackie, Ihren Beitrag zu unserem Verständnis wissen wir sehr zu schätzen, aber Sie sollten wissen, dass Ihre Beschreibung des Tunnels etwas ist, wovon wir bereits gehört haben.«
»Von wem?« Sie kannte die Antwort, doch sie wollte, dass jemand es bestätigte.
»Von se Owen Garrett«, sagte Sa’a und legte ihre Flügel in eine Pose, die Jackie nicht erkannte, die T’te’e aber sichtlich beunruhigte. »Er behauptet, er sei von ähnlichen farbigen Lichtbändern vor den esGa’uYal gerettet worden. Er nahm dem Feind die Negri Sembilan ab und brachte sie in das Gebiet des Imperiums zurück, se Garrett ist auf dem Weg hierher.«
»Er hat es geschafft.«
»Das Schiff erreichte Stanton«, erklärte der Hohe Lord. »Der Imperiale Geheimdienst beschäftigt sich derzeit mit den Computern der Negri.«
»Abbas erzählte mir davon, Garrett sei die Flucht von dem Schiff der Vuhl gelungen. Es war meinem Erlebnis ähnlich, aber angeblich haben sie sogar mit ihm geredet … Also gut, ich gebe es auf: Warum kommt er her?«, wollte sie wissen.
»Es ist ein Dsen’yen’eh’a«, erwiderte der Hohe Kämmerer. »se Kommandant Garrett hat die ungewöhnlichen Fähigkeiten eines Fühlenden unter Beweis gestellt …«
»Einen Moment«, unterbrach Jackie ihn irritiert. »Als das Hohe Nest das letzte Mal ein Dseriyen’ch’a durchführte, diente das dem Zweck, Shrnu’u HeGa’u auf die Welt die Ist loszulassen. Wenn ich mich nicht irre, wird Owen Garrett noch weniger als ich wissen, was los ist.«
»Wir werden diesmal keinen esGa’uYe anrufen, se Jackie.«
»Ich werde während der Zeremonie an seiner Seite sein, se T’te’e«, sagte Jackie. »Und ich erwarte von Ihnen, dass Sie Wort halten. Welche Fähigkeit hat er erkennen lassen?«
»anGa’riSsa«, antwortete Tte’e. »Der Schild des Hasses.«
»Das ist kein Teil der Legende von Qu’u.«
»Nein, es ist Teil von seLi'e’Yan – Der Platz im Kreis. Das ist eine ältere Tradition.«
»Wenn Sie die erste Stufe betreten, begehen Sie eine unumkehrbare Handlung, die damit endet, dass Sie im Kreis stehen.‹ Das sagte mir der Abbas-Zor auf Crossover. Er nannte es ein shNa’es’ri.«
»Ein Scheideweg«, fügte der Hohe Lord an.
»Ich bin auch ein Teil dieser Legende, obwohl mir das Wie nicht so ganz klar ist. si … Th’an’ya erzählte mir davon. Aber was hat Owen damit zu tun?«
»Die Geschichte erzählt von einem jungen Krieger, der die Einwohner von Sharia’a gegen die Diener von esGa’u mobilisiert. Wenn se Kommandant Garrett diese Fähigkeit entwickelt oder irgendwie erhalten hat, dann legt das Gesetz des gleichartigen Zusammentreffens …«
»Ich glaube, damit haben Sie mich überhaupt erst in diese Sache verstrickt«, warf Jackie ein.
»… des gleichartigen Zusammentreffens«, wiederholte der Hohe Lord, »die Vermutung nahe, dass er den Pfad von Dri’i fliegen könnte, jenes jungen Kriegers, der die Krieger von Sharia’a anGa’riSsa lehrte …«
»›Lehrte?‹«
»Das ist korrekt.«
»Owen sagte zu Abbas, diese … farbigen Bänder hätten ihm diese Macht gegeben, und er sollte jemanden etwas lehren.«
»Wissen Sie wen?«
»Nein. Das ist die Frage, die alle beantwortet haben möchten, hi Sa’a. Darum wird sich dieses Dsen’yen’ch’a drehen müssen.«
Antares hing tief über den fernen Bergen und schickte tieforangenes Licht durch die gläsernen Balkontüren. Jackie saß auf einem flachen Kissen in Sergeis … nein, in ihrer Suite, das gyaryu lag auf ihrem Schoß. Irgendwo auf dem Hof unterhielten sich zwei Zor in der Hochsprache. Hin und wieder war Flügelschlagen oder das Schaben von Krallen auf den Steinplatten zu hören, das ferne Summen eines Aircar, der Wind, ein Elf-Ton-Windspiel, das von einer Brise erfasst wurde, die sanften Klänge von te’e-Musik. Davon abgesehen war jedoch alles ruhig.
Jackie wusste, dies war die
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