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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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anzufassen. Ich bemerkte, dass seine Hände zitterten.
    »Hast du das schon einmal gemacht?«
    »Nein«, sagte er leise.
    »Dann streng dich an.« Ich senkte meine Stimme drohend. »Wenn es mir nicht gefällt, kannst du was erleben.«
    Ich wusste nicht, ob es meine Drohung war, oder seine eigene Lust, die ihn zu dieser Leistung anspornte. Aber innerhalb weniger Minuten war ich kurz vor meinem Höhepunkt. Seine Hände krallten sich in die angespannten Muskeln meiner Rückseite. Ich hielt ihn fest an den Haaren, nicht um ihm mein Tempo zu zeigen – nur um seine Bewegungen noch intensiver zu spüren.
    Als ich kam, löste sich ein leiser, unterdrückter Schrei von meinen Lippen, ich ließ mich rückwärts fallen, spürte die kalten Steine an meinem Rücken.
    Cieran küsste mich weiterhin, jede Berührung seiner Lippen jagte eine Schockwelle durch meinen Körper.
    Ein leises Räuspern ließ mich heftig zusammenfahren.
    »Seid ihr fertig?« Phils spöttische Stimme.
    Ich war erleichtert und im selben Moment wütend. Phil. Gut, dass es nicht Nibo war...
    Ich strich Cieran sanft über den Kopf und machte meine Hose wieder zu.
    »Was willst du hier?«
    Es war mittlerweile so dunkel, dass ich nicht einmal seine Gestalt erkennen konnte.
    Er trat näher an uns heran. Cieran kniete noch immer vor mir.
    »Steh auf«, sagte Phil, fast sanft, und half ihm auf die Beine. »Wir müssen abhauen. Die Agency hat uns aufgespürt.«
    Ein eisiger Hauch strich über mich hinweg. »Woher weißt du das?«
    »Nibo wusste es«, sagte Phil schlicht. »Deswegen war er eben hier.«
    »Wer ist Nibo?« fragte Cieran jetzt leise.
    »Ein Bekannter von mir«, entgegnete Phil. Er hatte offensichtlich kein Interesse daran, dass Cieran die Wahrheit erfuhr. Aber Cieran ahnte doch schon lange, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
    Mittlerweile war es stockdunkel, und der Abstieg noch schwieriger als meine Kletteraktion von vorhin. Doch Phil schien besser zu sehen als ich – er zeigte uns den Weg, stützte Cieran, wo es nötig war. Das Meer klatschte gegen die Felsen, bildete zusammen mit dem aufkommenden Wind ein fast ohrenbetäubendes Rauschen.
    Ich hörte, wie Cieran abrutschte. Er fluchte leise, dann plötzlich: »Hey, was soll das?«
    »Was macht ihr da?« fragte ich.
    Phil lachte. »Ich nehm ihn auf die Schulter, dann fällt er mir wenigstens nicht in den Rücken.«
    Ich schloss wieder auf, und als wir schließlich im weichen, feucht gewordenen Sand standen, sah ich, dass Phil Cieran wie einen zusammengerollten Teppich über der Schulter trug. Cieran strampelte unmotiviert, doch Phil dachte offensichtlich nicht daran, ihn runterzulassen.
    »Lass mich runter«, fluchte Cieran. »Das muss ich mir nicht bieten lassen ...«
    Doch Phil lachte wieder. »Wüsste nicht, wie du es verhindern willst.«
    Trotz meiner inneren Anspannung konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Erst, als wir ein paar Meter von unserem Holzhaus entfernt waren, ließ Phil ihn auf den Boden.
    »Danke«, fauchte er ungehalten. Er gebärdete sich wie eine Katze, die man gegen den Strich gestreichelt hatte. Doch Phil ignorierte ihn.
    Schnell packten wir unsere Sachen zusammen und luden sie in den Ford Geländewagen, den Phil gegen meinen Jeep eingetauscht hatte. Wahrscheinlich mussten wir uns schon bald nach einem anderen Wagen umsehen. Cieran half mir mit zusammengebissenen Zähnen, die Taschen und ein paar Decken ins Auto zu tragen. Er war noch immer wütend auf Phil.
    Ich versuchte, seinen düsteren Blick zu übersehen; doch er lenkte mich ab. Ich spürte noch immer seine kleine, heiße Zunge, seine fordernden Hände. Das war wirklich gut gewesen.
    Als wir alles im Wagen verstaut hatten, stiegen wir ein. Phil saß am Steuer.
    »Wohin?« fragte ich.
    »Nach Norden«, kam die spärliche Antwort.
    Cieran schwieg. Ob es ihm mittlerweile gleichgültig war? Oder dachte er über seine Ahnungen nach? Ich kam mir mies vor, weil ich ihm nicht die Wahrheit sagte.
    Nach zwei Stunden Fahrt auf dem Highway fielen mir die Augen zu. Angestrengt versuchte ich, sie offenzuhalten. Ein Blick nach hinten verriet mir, dass Cieran schlief.
    »Sollen wir irgendwo übernachten?« fragte ich Phil. Dieser schreckte hoch, schien ganz in Gedanken versunken.
    »Ja, ich suche ein Motel. Morgen Mittag muss ich mich mit Sylvie Pralja treffen.« Er überlegte kurz. »Ich muss ihr noch einen neuen Treffpunkt durchgeben, aber ich weiß schon, welchen.« Es klang eher so, als hätte er laut gedacht.
    Ich

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