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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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standen.
    Ein Geschenk für diesen ekelhaften, schmierigen Perversen – schön, das brauchte der auch! Ich hasste mich dafür, dass ich Phil zugesagt hatte und wusste im selben Augenblick, dass ich auch diese Erniedrigung gewollt hatte. Zumindest in der Theorie.
    Gut, Phil hatte dieses Geschäft abgeschlossen. Doch ich fragte mich, ob er sich tatsächlich zurückziehen wollte. Geld hatte er natürlich mehr als genug – und auch Macht. War die Gefahr, in der er sich befand, wirklich ausschlaggebend in diesem Moment? Und was drohte ihm, wenn er sich jetzt zurückzog? Solche Leute wie Sergio würden wohl kaum davor zurückschrecken, ihn kurzerhand umzulegen, dessen war ich mir sicher.
    Im Moment konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie das alles weitergehen sollte. Konnte ich mich jemals wieder in der Normalität zurechtfinden?
    Ich war wie betäubt, als er schließlich von mir abließ. Phil war wieder im Raum und unterhielt sich mit ihm, als sei nichts passiert. Ich hörte nicht, was sie sagten. Ich bewegte mich nicht.
    Phil trat hinter mich und zog mir die Hose wieder hoch. Sanft nahm er mich an den Schultern und richtete mich wieder auf. Ich ließ alles mit mir geschehen. Er knöpfte meine Hose zu – selbst wenn ich in der Lage gewesen wäre, meine Hände waren ja noch immer gefesselt.
    Sergio grinste dümmlich. »Ist er auf Crack oder so etwas?«
    Phil schüttelte den Kopf. Er zog mich hinter sich her, aus Sergios Büro hinaus, durch das Vorzimmer, in dem noch immer die hübsche dunkelhaarige Frau saß. Ich hatte das Gefühl, sie wusste, was gerade hinter der verschlossenen Tür passiert war – und schämte mich.
    Ich war wirklich eine Schlampe. Wie hatte ich mich nur darauf einlassen können?
    Wieder begleiteten uns zwei Bodyguards zum Fahrstuhl. Sie hielten einen erstaunlichen Sicherheitsabstand zu Phil.
    Ich folgte ihm wie in Trance. In meinem Kopf rasten die Gedanken.
    Als wir wieder draußen im gleißenden Sonnenlicht standen, setzte Phil seine Sonnenbrille auf und sah mich lächelnd an. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich weinte. Unsanft riss er den Klebestreifen von meinem Mund, und ich rang nach Luft.
    Er fasste mich mit einer Hand hart im Nacken und drückte seine warmen Lippen auf die meinen. Sein Kuss war hart und fordernd, erstickte jede Gegenwehr. Salzige Tränen mischten sich mit dem Geschmack seiner Zunge in unseren Mündern.
    Er küsste die Tränen von meinem Gesicht. »Du bist eine süße, kleine Heulsuse«, sagte er sanft. »Du bist in Falks Hand wirklich besser aufgehoben.«
    Er schob mich ins Auto und löste meine Fesseln. Ich schluchzte leise.
     
     

36
    FALK
     
    Ich sah die Gestalt schon lange, bevor sie sich der Hütte zuwandte. Im dämmrigen Licht der untergehenden Sonne erkannte ich erst, dass der Mann dunkler Hautfarbe war, als er sich bis auf zwei Meter genähert hatte. Ich trat von der Holzveranda hinunter, in den feinen, feucht werdenden Sand.
    Die Gestalt versetzte meinen Körper aus irgendeinem Grund sofort in Alarmbereitschaft. Ich dachte an Cieran, der sich irgendwo in eine der großen Felsspalten zurückgezogen hatte. Natürlich so weit entfernt vom Wasser, dass selbst eine Flutwelle ihn diesmal nicht überraschen konnte. Doch auch so weit von der Hütte entfernt, dass ich ihn nicht warnen konnte. Meine Nackenhaare sträubten sich unangenehm.
    Wer war dieser Mann? Wollte er zu uns? Und wenn ja – woher wusste er, dass wir hier waren?
    Ich war gespannt wie eine Raubkatze, die ihre Beute belauert, versuchte jedoch diese Anspannung zu verbergen. War der Schwarze bewaffnet, wollte ich ihm keinen Anlass bieten, mich sofort über den Haufen zu schießen.
    Er trat selbstsicher auf mich zu. Überrascht stellte ich fest, dass er mich um ein ganzes Stück überragte. Seine Haut war ungewöhnlich schwarz. Seine Haltung verriet den Stolz eines Herrschers und wollte so gar nicht zu einem angeheuerten Mörder passen. Er trug einen edlen schwarzen Anzug, der an diesem Strandabschnitt ein wenig deplatziert wirkte, und ein weißes Hemd, welches in hartem Kontrast zu seiner dunklen Haut stand.
    Abwartend sah ich ihn an. Irgendetwas erschien mir eigenartig an ihm. Irgendwas stimmte nicht mit seiner Erscheinung.
    Er begutachtete mich abschätzend – und nach einigen Sekunden war mir klar, dass es pure Lüsternheit war, die aus seinen Augen leuchtete. Ungezügelte Begierde, die sein unirdisch ebenmäßiges Gesicht ein wenig verzerrte.
    »Ich muss zu Phil«, sagte er mit tiefer, dröhnender

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