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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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mehr zurückhalten. Es war eine ziemlich emotionale Szene. Als Alex anfing, mein Bein zu streicheln, bin ich fast durchgedreht. Ich dachte wirklich, dass er versuchte, mich anzumachen. Er gab mir aber sein Ehrenwort, dass es nicht seine Absicht war und ich glaubte ihm.
    »Es tut mir leid, dass dein Dad dir nicht mehr schreiben kann«, sagte Alex.
    Wir lagen in meinem Bett und ich hatte meinen Kopf auf seine Brust gelegt.
    »Mir auch«, antwortete ich. »Sorry, dass ich vorhin ausgerastet bin.«
    »Kein Problem.«
    »Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«, fragte ich ihn, nachdem wir eine Weile geschwiegen hatten.
    »Du weißt, dass ich das kann.«
    »Ja, ich weiß. Ich glaube, ich wäre nicht sehr traurig, wenn mein Dad nicht wieder kommt.«
    »Wovon zum Teufel redest du?«
    »Ich war noch nie in meinem Leben glücklicher«, versuchte ich zu erklären. »Ich habe dich und ich habe Rick und Kevin. Ich fühle mich wie Scheiße, weil ich so denke. Verstehst du, was ich meine? Ich meine, vorher war ich okay. Aber ich war nicht wirklich glücklich.«
    »Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«, fragte Alex.
    »Natürlich.«
    »Bevor ich dich, Rick und Kevin kennengelernt hatte, ging es mir ziemlich beschissen. Ich schämte mich dafür, dass ich schwul war und ich hasste mich selbst. Jede Nacht betete ich, dass ich am nächsten Morgen nicht wieder aufwachen würde.«
    »Denkst du immer noch so?«
    »Nein«, versicherte er mir. »Seitdem ich euch kenne, bin ich sogar irgendwie stolz darauf.«
    »Ich weiß, was du meinst«, antwortete ich und drückte mich noch fester an ihn. Ich weiß nicht mehr wann, aber genau so schliefen wir irgendwann ein.
     
    Ich stürzte mich in mein Eagle-Scout-Projekt. Rick hatte mich davon überzeugt, dass ich es tun musste. Ich liebte Kevin wirklich, aber Rick war irgendwie mein Idol. Mein zweiter Dad sozusagen, während Kevin mein dritter Dad war. Irgendwie war zwischen Rick und mir etwas, das ich mit Kevin nicht hatte. Ich fühlte mich schuldig, weil ich einen Unterschied zwischen ihnen machte. Aber zum einen wusste ich nicht, was ich dagegen tun sollte und zum anderen hatte ich das Gefühl, dass Kevin es genauso sah wie ich und dass es ihn nicht wirklich störte.
    Ich arbeitete also an meinem Projekt und spannte Alex, Kevin und Rick mit in die Arbeit ein. Alex überredete zwei seiner Freunde, Philip und Ryan, uns zu helfen. Ich fragte ein paar andere Jungs, denen ich bei ihren Projekten geholfen hatte. Sie machten natürlich auch mit. Außerdem half uns Sam, einer unserer Gruppenleiter. Das Projekt lief richtig gut und ich war stolz auf das, was ich erreicht hatte. Und ich war froh, dass Rick mich dazu überredet hatte.
    In der Woche nachdem ich das Projekt beendet hatte, hatten wir Spring Break. Alex‘ Eltern hatten ziemlich viel mit ihren Hotels und Geschenkläden zu tun. Alex und ich bekamen Jobs in einem der Hotels. Alex arbeitete am Strand, wo er Sonnenschirme und Liegestühle vermietete und auch Sonnencreme, Wasser und Soft Drinks verkaufte. Ich hingegen war der Pool Boy. Zu meinen Aufgaben gehörte es, den Poolbereich aufzuräumen, Mülleimer und Aschenbecher zu leeren, Tische abzuräumen und solche Dinge. Außerdem war ich für einen kleinen Getränkestand verantwortlich. Ich hatte ziemlich viel zu tun in dieser Woche. Am Samstag wurden wir bezahlt. Wir hatten an 7 Tagen 48 Stunden gearbeitet und bekamen von Mr. Goodwin dafür 480 Dollar in bar.
    »Im Sommer bekommt ihr Schecks und dann müsst ihr auch Steuern bezahlen«, erlärte Alex‘ Dad, als er uns das Geld gab. »Aber das hier ist ein kleines Geschenk dafür, dass ihr eure Ferien geopfert habt, um mir zu helfen.
    »Danke, Dad«, sagte Alex.
    »Danke, Mr. Goodwin«, stimmte ich zu.
    »Habt ihr auch Trinkgeld bekommen?«
    »Ja, Sir«, antwortete Alex. »Ich habe 90 Dollar bekommen. Wie viel hast du gemacht, David?«
    »Ich habe 75 bekommen.«
    »Nicht schlecht. Alex, du übernachtest heute bei David?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut, seid brav und seid vorsichtig. Ich möchte nicht, dass hier jemand schwanger wird, okay?«
    »Daaaaaaad«, protestierte Alex und wurde rot.
    Ich glaube, ich sah nicht viel besser aus.
    »Ihr seid wirklich süß«, sagte Mr. Goodwin und zerzauste uns die Haare.
    Wir gingen uns umziehen und duschen.
    »Was möchtest du machen?«, fragte Alex.
    »Kevin meint, ich sollte mir die Haare schneiden lassen. Das mache ich dann besser mal.«
    »Gute Idee. Ich könnte auch einen Haarschnitt gebrauchen.«
    Wir

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