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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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stiegen ins Auto und machten uns auf den Weg.
    »Weißt du was?«
    »Was?«
    »Mit meiner Bräune wären blonde Haare cool.«
    »Blonde Haare?«, fragte ich ungläubig.
    »Klar, warum nicht? Du solltest das auch machen.«
    »Ich habe schon blonde Haare«, sagte ich das offensichtliche.
    »Ja, aber dunkelblond. Ich meine richtig blond. Machst du mit?«
    Ich dachte einen Moment darüber nach. Warum eigentlich nicht?
    »Okay«, stimmte ich zu.
    Der Haarschnitt und die Farbe kosteten uns am Ende 65 Dollar, aber ich fand, es hatte sich gelohnt. Wir waren zur selben Zeit dran und ich sah Alex erst wieder, als wir beide fertig waren. Verdammt, sah er heiß aus! Er war der Meinung, dass es bei mir auch gut aussah, aber ich fand eher, dass ich wie ein Achtjähriger aussah. Damals waren meine Haare zuletzt genauso hell wie jetzt.
    »Was hältst du von Tattoos?«, fragte Alex grinsend, nachdem wir gegangen waren.
    »Niemals! Rick und Kevin würden mich töten.«
    »Keine echten, du Idiot. Solche Fake-Teile zum Aufkleben. Am Strand ist ein Tattoo-Shop, der hat richtige gute. Die halten sechs oder acht Wochen. Noch länger, wenn du solange nicht duschst.«
    »Du bist ekelhaft«, sagte ich, griff mir an den Hals und tat so, als müsste ich mich übergeben.
    Alex lachte.
    »Also, was meinst du?«
    »Okay«, stimmte ich zu, also fuhren wir zu diesem Tattoo-Shop.
    Wir ließen uns die Tattoos auf den Oberarm machen und sorgten dafür, dass die Mitarbeiterin sie weit genug oben aufklebte, dass der Großteil vom Ärmel unserer T-Shirts verdeckt wurde. Ganz verschwanden die Tattoos aber nicht darunter. Sie sahen jedenfalls ziemlich echt aus und die 20 Dollar, die sie kosteten, waren sie wert. Nach unserem Abstecher zum Strand fuhren wir nach Hause. Rick und Kevin saßen im Wohnzimmer. Es sah so aus, als wollten sie ausgehen.
    »Was zum Teufel -«, begann Rick als er uns sah.
    Kevin blickte von seinem Buch auf, das er gerade las. Ihm klappte der Unterkiefer herunter. Alex und ich grinsten die beiden an.
    »Gefällt es euch?«, fragte Alex.
    Kevin und Rick standen auf und kamen zu uns.
    »Ich liebe es«, sagte Rick.
    »Ich auch«, stimmte Kevin zu und wuschelte mir durch die Haare. »Das steht euch wirklich. Vor allem mit der Bräune.«
    Rick entdeckte das Tattoo auf Alex‘ Oberarm.
    »Was ist das für ein Scheiß? Tinte?«, fragte er und deutete auf das Tattoo.
    »Er auch«, sagte Alex und zeigte auf mich.
    »Oh, Scheiße! Oh, mein Gott«, rief Kevin.
    Er sah aus, als ob er gleich einen Herzinfarkt oder so etwas bekommen würde.
    Rick zwinkerte uns zu.
    »Wenn der Laden morgen auf hat, hol ich mir auch so eins.«
    »Großer Gott, ich glaube es nicht«, sagte Kevin.
    Er klang verdammt ernst. Von dort, wo er stand, konnte er nicht sehen, wie Rick versuchte, sein Lachen zu unterdrücken.
    »Jungs, wie konntet ihr das nur machen? Ihr seid noch so jung! Ihr habt das für den Rest eures Lebens.«
    Rick konnte sich nun nicht mehr zusammenreißen und brüllte vor Lachen.
    »Was zum Teufel ist so verdammt lustig?«, wollte Kevin wissen.
    »Die Tattoos sind nicht echt«, sagte Rick.
    Kevin beruhigte sich ein bisschen.
    »Woher weißt du das? Sie sehen aber verdammt echt aus.«
    »Hatten sie die Tattoos heute Morgen schon?«, fragte Rick.
    »Nein, die haben sie offensichtlich heute machen lassen.«
    »Siehst du irgendwelche Rötungen oder Schwellungen von der Nadel?«
    »Nein, aber sie sehen wirklich echt aus.«
    »Sind sie aber nicht, Baby.«
    »David, sind die Tattoos unecht? Auf dein Ehrenwort.«
    »Du bist kein Scout«, warf Rick ein.
    »Halt deine verdammte Klappe«, sagte Kevin. »Bitte«, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.
    Rick hielt sich den Bauch vor Lachen und ich bemerkte zum ersten Mal, dass Kevin verdammt süß sein konnte. Rick war der lustigere und Kevin eher der ernste Typ von beiden.
    »Sie sind nicht echt, Dad«, antwortete ich. »Ehrenwort.«
    Niemand sagte etwas für einen Augenblick. Dann holte Kevin tief Luft.
    »Es ist 10 nach 6, Jungs. Um 10 vor 7 fahren wir zur Kirche. Zieht euch um.«
    Wir gingen für gewöhnlich am Samstag Abend zum Gottesdienst, weil Kevin und Rick den Sonntag Morgen gerne im Bett verbrachten. Alex war zwar kein Mitglied einer Kirche, aber er begleitete uns jeden Samstag - einfach nur um bei uns zu sein.
    »Warum ist die Messe heute so spät?«, fragte ich.
    Für gewöhnlich begann sie bereits um 18:00 Uhr.
    »Keine Ahnung«, sagte Kevin und zuckte mit den Schultern. »An der Pinnwand stand letzte

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