Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
Vom Netzwerk:
jedenfalls, dich hier zu haben.«
    »Ich finde es großartig und weiß gar nicht, wie ich euch danken soll. Bekommt ihr vom Staat Geld dafür, dass ich hier wohnen kann?«
    »Ja, ein bisschen. Wir sollten dir übrigens ein paar Klamotten kaufen. Was meinst du?«
    »Ich schätze schon. Ich habe nichts.«
    »Ich weiß«, antwortete ich. »Hättest du Lust, heute Abend ein bisschen shoppen zu gehen?«
    »Klar. Wo ist Rick?«
    »Er ist Mitglied in einem Club und die treffen sich Donnerstags. Normalerweise fährt er direkt von der Arbeit dort hin. Ich denke, das wird er auch heute so machen.«
    Justin aß sein Eis. Für eine Weile schwiegen wir beide.
    »David und Alex sind also ein Paar?«, fragte er schließlich. »Das hat mich heute Morgen wirklich aus den Socken gehauen.« Er dachte einen Augenblick nach, bevor er weiter sprach. »Ich wünschte, ich hätte einen Freund.«
    »Vielleicht lernst du einen kennen?«, sagte ich optimistisch. »Du bist erst einen Tag lang hier. David und Alex haben viele Freunde. Ich denke, sie kennen auch ein paar andere schwule Jungs.«
    »Ich glaube nicht, dass ich weiß, wie man sich in einer Partnerschaft verhält. Ich hatte noch nicht mal einen normalen Freund, ganz zu schweigen von einem Partner.«
    »Jetzt hast du jedenfalls Freunde, Jus«, sagte ich. »Du wirst bald begreifen, wie viele du bereits hast. Rick und ich haben auch viele Freunde und sie werden auch deine Freunde sein.«
    »Weißt du, ich stehe irgendwie auf ältere Typen«, sagte er und lächelte verlegen.
    »Wie alt?«, fragte ich.
    »Ich weiß nicht genau. Zwischen 20 und 30 vielleicht? Hättest du ein Problem damit, wenn ich einen Freund hätte, der älter ist als du?«
    »Keine Ahnung«, gab ich zu. »Aber es gibt auch ein paar rechtliche Dinge, die man dann in Betracht ziehen müsste. Vor allem, wenn ihr Sex haben wollt. Hast du darüber schon einmal nachgedacht?«
    »Ehrlich gesagt, nein. Du meinst, dass ich ihn in Schwierigkeiten bringen könnte?«
    »Das meine ich. Du würdest deinen Partner nicht in Schwierigkeiten bringen wollen, nicht wahr?«
    »Woher soll irgend jemand wissen, dass wir Sex haben?«
    »Ich schätze, das würde niemand wissen, solange du es niemandem sagst«, antwortete ich. »Waren die meisten deiner Freier älter als du?«
    »Alle«, antwortete er. »Ich war noch nie mit jemandem in meinem Alter zusammen.«
    »Vielleicht solltest du es mal in Betracht ziehen?«
    Justin schwieg eine Weile und ich war mir sicher, dass er darüber nachdachte. Er wechselte dann aber unvermittelt das Thema.
    »Kevin, es tut mir leid, dass ich gestern so ein Arschloch war. Ich hätte nicht versuchen sollen, mich an dich ran zu machen. Danke, dass du deswegen nicht sauer auf mich bist und noch immer mein Freund sein möchtest.«
    Nachdem Justin aufgegessen hatte, legte er sich auf die Couch und schlief eine Stunde lang. Dann fuhren wir los, um ihn ein paar Sachen zu besorgen.
    Wir besuchten eine Reihe nicht all zu teurer Geschäfte und besorgten Justin für nicht wahnsinnig viel Geld eine komplette Garderobe. Für seinen Job brauchte er ein paar Badehosen und ich dachte darüber nach, wie Alex in nicht einmal 24 Stunden einen Job für Justin aus dem Hut gezaubert hatte. Alex schuldete ihm gar nichts, aber er hatte ihn trotzdem sofort unter seine Fittiche genommen und wollte uns mit ihm helfen. Hätte Justin diesen Job nicht gehabt, müsste er den ganzen Tag in unserem Haus rumhängen. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm bereits soweit vertraute, um ihn mit unseren Wertgegenständen alleine zu lassen. Deshalb machte ich mir eine mentale Notiz, mit Rick zu reden und Alex wissen zu lassen, wie sehr wir er schätzten, was er getan hatte.
    Wir brauchten ungefähr drei Stunden, um Justin komplett auszustatten. Wir erledigten nicht nur die Aufgabe, sondern wir hatten auch noch Spaß dabei. Wir waren beide entspannt und scherzten miteinander. Das ultimative Kriterium, nach dem Justin seine Sachen aussuchte, war, ob sie Typen anlocken konnten. Dabei ging es nicht darum, besonders auffällige oder ungewöhnliche Klamotten zu finden, sondern einfach darum, ob er darin gut aussah, ob eine Jeans seinen Hintern betonte oder ob man in einem Shirt seine Muskeln sehen konnte. Nachdem wir seine Garderobe zusammen hatten, kauften wir noch ein paar andere Dinge, die man braucht: Rasierer, Deo, After Shave, Zahnbürste und solche Sachen. Als uns nichts mehr einfiel, was wir noch brauchten, fuhren wir nach Hause.
    Rick saß im

Weitere Kostenlose Bücher