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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Falls du irgendetwas brauchst – sag einfach Bescheid, und es gehört dir.«
    Er ging hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
    Ich schaute Linda zu, wie sie im Zimmer herumging und einige Gegenstände berührte. Am längsten verweilte ihr Blick auf den Vasen mit Rosen. Sie nahm eine gelbe Blüte, von der ich fand, dass sie die schönste war. Sie hielt sie sich einen Augenblick ans Gesicht, roch daran und drückte sie dann an ihre Wange. Schließlich stellte sie sie wieder zurück in die Vase.
    Sie streifte durch die Wohnung, öffnete Türen und Schubladen. Der gut ausgestattete Kleiderschrank zeitigte keine Wirkung, aber an der Tür zur Bibliothek blieb sie stehen und schnappte nach Luft. Sie legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die aufgereihten Bücher, die bis zur Decke reichten. Ich hatte mir ihre Schulaufgaben angeschaut und versucht, Dinge zu kaufen, die sie mögen würde, nicht nur Romane, sondern auch Bücher über Physik, Religion, Philosophie sowie von allem noch eine Ausgabe für mich selbst, sodass ich selbst auch lesen konnte, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Ich hatte angefangen, eine Datenbank mit all den Büchern anzulegen, die nach Titel, Autor und Thema geordnet war wie eine richtige Bibliothek, aber sie war noch nicht fertig.
    Sie stieg auf die Leiter und suchte sich ein Buch aus und dann noch eins. Sie drückte sie an sich wie eine Sicherheitsdecke oder einen Schild. Immerhin ein Fortschritt. Sie nahm die Bücher mit zurück ins Schlafzimmer, legte sie auf den Nachttisch und brach dann schluchzend auf dem Bett zusammen.
    Ich wollte sie trösten, aber ich wusste, dass es nicht ging, nicht jetzt. Ich hoffte, dass sie es eines Tages verstehen würde.
     

5
     
     
    Mittags brachte Magda Lindy etwas zu essen. Ich schaute durch den Spiegel zu. An manchen Tagen holte Magda etwas zu essen, weil ich Fastfood vermisste. Aber heute hatte ich sie darum gebeten, etwas zuzubereiten, was ein Mädchen gern essen würde – Sandwiches ohne Kruste oder eine raffinierte Suppe. Das Porzellan war mit rosa Rosen verziert. Ihr Mineralwasser war in einem Kristallglas mit Stiel. Messer und Gabel waren aus Silber. Das Essen sah köstlich aus.
    Ich schaute zu. Sie aß es nicht, sondern gab es Magda zurück, als sie wiederkam. Dann ließ sie sich aufs Bett sinken und las ein Buch aus dem Regal. Ich warf einen Blick auf den Titel. Shakespeare – Sonette.
    Ich hatte Angst, an die Tür zu klopfen. Irgendwann musste ich mich rühren, aber ich wusste nicht, wie ich es anfangen sollte, ohne sie in Angst und Schrecken zu versetzen. Wäre es übertrieben »Bitte lass mich herein, ich verspreche auch, dich nicht zu fressen« zu rufen? Wahrscheinlich. Wahrscheinlich würde sie schon beim Klang meiner Stimme Angst bekommen. Aber ich wollte, dass sie wusste, ich wäre nett zu ihr, wenn sie nur herauskommen würde.
    Schließlich schrieb ich ihr eine Nachricht.
     
     
    Liebe Lindy,
    Willkommen! Hab keine Angst, ich hoffe, du fühlst dich
wohl in deinem neuen Zuhause. Was immer du dir wünschst – du brauchst nur Bescheid zu sagen. Ich werde dafür sorgen, dass du es sofort bekommst.
    Ich freue mich darauf, dich heute Abend beim Abendessen kennenzulernen. Ich wünsche mir, dass du mich sympathisch findest.
     
    Herzliche Grüße
    Adrian King
     
     
    Ich löschte den letzten Satz, druckte es aus, brachte den Brief hinauf zu ihrem Zimmer und schob ihn unter der Tür durch. Ich wartete, wobei ich Angst hatte, mich zu bewegen und dabei ein Geräusch zu machen.
    Kurze Zeit später kam der Zettel zurück.
    Quer über die Seite war in großen Buchstaben das Wort NEIN geschrieben.
    Lange Zeit blieb ich sitzen und dachte nach. Konnte ich ihr Briefe schreiben wie ein romantischer Held und sie dadurch dazu bringen, sich in mich zu verlieben? Keine Chance. Ich war kein Schriftsteller. Und wie konnte ich sie lieben, wenn ich sie nur im Spiegel gesehen hatte? Ich musste sie dazu bringen, mit mir zu sprechen. Deshalb ging ich zur Tür und klopfte zaghaft und leise. Als sie nicht antwortete, versuchte ich es etwas lauter.
    »Bitte«, kam die Antwort. »Ich brauche nichts. Geh einfach weg!«
    »Ich muss mit dir reden«, sagte ich.
    »Wer…wer ist da?«
    »Adrian…« Kyle … der Herr des Hauses … die Bestie, die hier lebt. »Ich heiße Adrian. Ich bin der…« Der, der dich gefangen hält. »Ich wollte dich gern kennenlernen.«
    »Ich dich aber nicht! Ich hasse dich!«
    »Aber…gefallen dir die Zimmer? Ich habe versucht, alles schön

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