Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
Vom Netzwerk:
für dich zu machen.«
    »Bist du verrückt? Du hast mich gekidnappt! Du bist ein Kidnapper.«
    »Ich habe dich nicht gekidnappt. Dein Vater hat dich mir überlassen.«
    »Er war dazu gezwungen.«
    Das machte mich wütend. »Ja, klar. Er ist in mein Haus eingebrochen. Hat er das nicht erwähnt? Er wollte mich ausrauben. Ich habe das Ganze mit der Überwachungskamera aufgezeichnet. Und anstatt seine Strafe wie ein Mann auf sich zu nehmen, brachte er dich hierher, damit du sie an seiner Stelle verbüßt. Er war bereit, dich zu verkaufen, um sich selbst zu retten. Ich werde dir nichts tun, aber das konnte er nicht wissen. Wenn es nach ihm ginge, hätte ich dich auch in einem Käfig halten können.«
    Sie antwortete nichts. Ich fragte mich, was für eine Geschichte er ihr aufgetischt hatte, wenn das das Erste war, was sie von der Wahrheit erfuhr.
    »So ein Mistkerl«, brummte ich und wandte mich zum Gehen um.
    »Sei still! Dazu hast du kein Recht!« Sie schlug fest gegen die Tür, vielleicht mit der Faust, vielleicht auch mit etwas anderem, z. B. einem Schuh.
    Himmel, war ich bescheuert. Das war nun wirklich nicht das Schlauste, was ich hätte sagen können. Passierte mir neuerdings öfter. Hatte ich früher auch dauernd so total bekloppte Sachen von mir gegeben? Vielleicht schon, nur war ich damit immer ganz gut weggekommen. Bis Kendra kam.
    »Hör mal, es tut mir leid. So habe ich das nicht gemeint.« Doof, doof, doof.
    Sie antwortete nicht.
    »Hast du gehört? Ich sagte, dass es mir leidtut.«
    Immer noch nichts. Ich klopfte an die Tür, ich rief ihren Namen. Schließlich ging ich.
    Eine Stunde später war sie noch immer auf ihrem Zimmer. Ich ging auf und ab und überlegte, was ich hätte sagen sollen. Ich hatte sie gekidnappt, na und? Sie hatte sowieso nichts von Bedeutung hinter sich gelassen. Dieses Haus war schöner als alles, was sie je gehabt hatte, sich je erträumt hatte, aber war sie dankbar? Nein. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber das jedenfalls nicht.
    Ich ging zu Will. »Ich möchte, dass sie herauskommt. Können Sie sie irgendwie dazu bewegen?«
    »Was schlägst du vor, wie ich das anstellen sollte?«, fragte Will.
    »Sagen Sie ihr, dass ich es will. Dass sie es muss.«
    »Dass du es ihr befiehlst? Auf die Art, wie du ihrem Vater befohlen hast, sie zu übergeben? Das hat ja…hervorragend funktioniert.«
    Daran hatte ich zwar nicht gedacht, aber ja. Ich nahm an, dass das genau das war, was ich wollte. »Ja.«
    »Und wie glaubst du, wird sie sich dabei fühlen?«
    »Wie sie sich fühlt? Was ist damit, wie ich mich fühle? Ich habe die ganze Woche geschuftet, damit sie es gemütlich hat, damit sie es schön hat, und das undankbare … Mädchen …sie kommt nicht mal heraus, um mich kennenzulernen?«
    »Dich kennenlernen? Sie will die Person nicht kennenlernen, die sie aus ihrem Zuhause, von ihrem Vater fortgerissen hat. Adrian, du hast sie eingesperrt!«
    »Ihr Vater ist Abschaum.« Ich hatte Will nichts von dem Spiegel erzählt oder davon, wie ich sie vorher immer durch den Spiegel beobachtet hatte, wie ich gesehen hatte, wie ihr Vater sie schlug. »Ohne ihn ist sie besser dran. Und das heißt nicht, dass sie meine Gefangene ist. Ich will …«
    »Ich weiß, was du willst, aber sie will es nicht. Sie will nicht die Rosen in den Vasen sehen oder die Art und Weise, wie du die Wände gestrichen hast. Das Einzige, was sie sieht, ist ein Monster, und sie hat dich noch nicht einmal zu Gesicht bekommen.«
    Meine Hand flog zu meiner Wange, aber ich wusste, dass Will mein Verhalten meinte.
    »Ein Monster«, fuhr er fort, »das sie hierher gebracht hat, zu welchem Zweck auch immer – vielleicht um sie im Schlaf zu ermorden. Oder um sie als Sklavin zu halten. Sie hat Angst, Adrian.«
    »Okay, schon verstanden. Aber wie kann ich sie wissen lassen, dass ich sie nicht deshalb hierbehalte?«
    »Möchtest du wirklich meinen Rat hören?«
    »Sehen Sie hier sonst noch jemanden?«
    Will schnitt eine Grimasse. »Nein, ich sehe niemanden.« Dann streckte er seine Hand nach mir aus. Schließlich fand er meine Schulter und legte die Hand darauf. »Zwing sie nicht zu irgendetwas. Wenn sie in ihrem Zimmer bleiben möchte, dann lass sie. Mach ihr klar, dass du ihr Recht auf eine freie Wahl respektierst.«
    »Wenn sie in ihrem Zimmer bleibt, wird sie sich nie für mich interessieren.«
    Will tätschelte mir die Schulter. »Probier es doch einfach mal aus.«
    »Danke. Sehr hilfreich.« Ich wandte mich um und wollte

Weitere Kostenlose Bücher