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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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nicht aus dem Wagen springen. Sie wollte nicht weg. Als wir die George Washington Bridge erreicht hatten, schlief ich ebenfalls ein.
    Als ich wieder aufwachte, war es fast neun, und wir waren auf dem Northway. In der Ferne ragten schneebedeckte Berge auf. Lindy starrte aus dem Fenster.
    »Tut mir leid, dass wir nicht zum Frühstücken anhalten können«, sagte ich zu ihr. »Es könnte sein, dass ich eine Panik auslöse. Magda hat Brot und ein paar Sachen dabei.«
    Lindy schüttelte den Kopf. »Schau dir diese Hügel an. Es sieht aus wie in einem Film – The Sound of Music. «
    »Eigentlich sind es Berge, und wir kommen noch viel näher an sie heran.«
    »Echt? Sind wir immer noch in den USA ?«
    Ich lachte. »Ob du es glaubst oder nicht – wir sind noch immer im Staat New York. Ich bringe dich in den Schnee, Lindy, du wirst echten Schnee sehen anstatt grauen Schneematsch, der an die Straßenränder geschoben wurde. Und da, wo wir hinfahren, können wir rausgehen und uns im Schnee wälzen.«
    Sie antwortete nicht, sondern starrte einfach weiter auf die fernen Berge. Alle paar Kilometer sahen wir am Fuß der Berge ein Bauernhaus, manchmal mit einem Pferd oder ein paar Kühen. Ein Weilchen später fragte sie: »Und in diesen Häusern wohnen Menschen?«
    »Natürlich.«
    »Wow! Die haben es aber gut mit so viel Platz um sie herum, wo sie herumstreifen können.«
    Ich fühlte Gewissensbisse aufkommen, weil ich sie all die Monate nicht hinausgelassen hatte. Aber ich würde das wiedergutmachen. »Es wird großartig werden, Lindy.«
    Eine Stunde später verließen wir die Route 9 und gelangten zu einem einzelnen Haus, dem besten von allen, wie ich fand, das von schneebedeckten Kiefern umringt war. »Das ist es.«
    »Was?«
    »Wo wir wohnen.«
    Sie bestaunte das Dach mit den schneebedeckten Schindeln und die roten Fensterläden. Hinter dem Haus war ein Hügel, von dem ich wusste, dass er zu einem zugefrorenen See führte.
    »Gehört das dir?«, fragte sie. »Das alles?«
    »Eigentlich meinem Vater. Wir sind ein paarmal hierhergekommen, als ich klein war. Das war, bevor er anfing, so zu tun, als würde man ihn ersetzen, falls er auch nur einen einzigen Tag bei der Arbeit fehlte. Danach fuhr ich in den Weihnachtsferien immer mit Freunden zum Skifahren.«
    Dann schwieg ich. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich Skifahren mit Freunden erwähnt hatte. Bestien fuhren nicht Ski. Bestien hatten keine Freunde, und wenn ich welche hätte, dann würde das Fragen über Fragen aufwerfen. Es war merkwürdig, denn ich fühlte, dass ich ihr alles sagen konnte, dass ich ihr Dinge erzählen konnte, über die ich mit sonst niemandem reden und die ich nicht einmal mir selbst eingestehen konnte. Aber gleichzeitig konnte ich ihr überhaupt nichts sagen.
    Doch Lindy schien es nicht aufgefallen zu sein. Sie war schon ausgestiegen und lief in ihrem rosa Morgenrock und ihren flauschigen Hausschuhen über den frisch geschaufelten Pfad. »Oh, wie kann man einfach nicht mehr in dieses…dieses Wunderland zurückkommen?«
    Ich kletterte vor Will und Magda aus dem Auto und lachte. Pilot sah total verstört aus, so als wollte er zu jeder einzelnen Schneewehe rennen und sie anbellen. »Lindy, du kannst nicht im Morgenmantel rausgehen. Es ist zu kalt.«
    »Es ist nicht kalt!«
    »Du bist vom Auto noch aufgewärmt. Es sind Minusgrade.«
    »Wirklich?« Sie wirbelte herum – ein rosa Punkt in der weißen Pracht. »Wäre es also keine gute Idee, sich in diesem wunderbaren, weichen Schnee zu wälzen?«
    »Überhaupt keine gute Idee.« Ich stapfte zu ihr hinüber. Mir war nicht kalt, und wahrscheinlich würde ich auch nicht so schnell frieren. Mein dicker Mantel hielt mich warm. »Du wirst den Schnee bald nicht mehr wunderbar und weich, sondern kalt und nass finden, und wenn du krank wirst, können wir nicht draußen spielen.« Aber ich könnte dich wärmen. »Ich habe geeignete Kleidung mitgebracht.«
    »Geeignete Kleidung?«
    »Lange Unterwäsche.« Ich sah, wie der Fahrer die Koffer auslud, und zog mir meine Verkleidung um das Gesicht. Ich deutete auf den roten Koffer. »Das ist deiner. Ich bringe ihn auf dein Zimmer.«
    »Der ist ja riesig. Wie lange bleiben wir?«
    »Den ganzen Winter, wenn du willst. Wir haben keine Jobs, keine Schule. Das hier ist ein Sommerurlaubsgebiet. Manche Leute kommen am Wochenende zum Skifahren her, aber die übrige Zeit ist hier kein Mensch. Niemand wird mich sehen, wenn wir nach draußen gehen. Ich bin hier sicher.«
    Sie

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