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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Sie, wie es ist, wenn man sich so sehr danach sehnt, jemanden zu berühren, und es nicht kann? Wenn sie mich ja doch niemals lieben wird, sollte ich mich nicht selbst quälen.«
    Will seufzte. »Wann willst du es ihr sagen?«
    »Ich weiß nicht.« Mein Hals schmerzte fast zu sehr, um die Worte auszusprechen. Es wäre nicht fair, sie darum zu bitten, dass sie mich besuchen kommt. Sie könnte es aus Mitleid tun. Ich hatte meine Chance gehabt, sie dazu zu bringen, dass sie sich in mich verliebt, und ich hatte versagt. »Aber bald.«
     
    »Ich lasse sie gehen«, sagte ich zu Kendra im Spiegel.
    »Wie bitte? Bist du nicht mehr ganz dicht?«
    »Nein. Ich lasse sie gehen.«
    »Aber warum?«
    »Es ist nicht fair, sie gefangen zu halten. Sie hat nichts Böses getan. Sie sollte die Freiheit haben, zu tun, was sie möchte, ihr eigenes Leben zu leben und im blöden, stinkenden Schnee herumzulaufen.« Ich dachte an das Poster, das im Zimmer eines Mädchens hing, das ich mal gekannt hatte. Ein Schmetterling war darauf abgebildet, zusammen mit den Worten: Wenn du etwas liebst, dann lass es los . Versteht sich von selbst, dass ich das damals superbescheuert fand.
    »Schnee?«, fragte Kendra. »Du könntest das Gewächshaus abreißen, dann habt ihr Schnee.«
    »Ja, klar. Sie sehnt sich aber danach, hinauszugehen in die richtige Welt.«
    »Das ist dein Leben, Kyle. Es ist wichtiger als…«
    »Nicht Kyle, Adrian . Und nichts ist wichtiger für mich als das, was sie möchte. Ich sage es ihr heute beim Abendessen.«
    Kendra sah nachdenklich aus. »Das bedeutet, dass du den Fluch vielleicht niemals brechen wirst.«
    »Ich weiß. Aber ich hätte ihn sowieso niemals brechen können.«
     
    An diesem Abend ließ ich mir vor dem Essen Zeit, mir die Haare zu kämmen und mich zu waschen. Ich hörte, wie Magda mich rief, aber ich trödelte weiter. Ich wollte nicht zu Abend essen, weil es das letzte Mal sein könnte. Ich hoffte, dass Lindy die Nacht noch dableiben und erst morgen früh gehen würde, oder noch besser: sich ein paar Tage Zeit lassen würde, um ihre Sachen zu packen – die Bücher, Kleider und Parfüms, die ich für sie gekauft hatte. Was sollte ich tun, wenn sie alles hierließ, wenn sie wegging? Es würde mich nur an sie erinnern, so als wäre sie gestorben.
    Natürlich hoffte ich wirklich sehr, aus tiefstem Herzen, dass sie sagen würde: »Oh nein, Adrian, es würde mir nicht im Traum einfallen, dich zu verlassen. Ich liebe dich zu sehr. Aber es war so süß und selbstlos von dir, mich gehen zu lassen, dass ich dir jetzt einen Kuss gebe.« Und dann würde sie mich küssen, der Fluch würde gebrochen, und sie würde für immer zu mir gehören. Und genau das wollte ich wirklich – für immer mit ihr zusammen sein.
    Aber darauf konnte ich nicht hoffen.
    »Adrian!« Magda klopfte. Ich war fünf Minuten zu spät dran.
    »Komm rein.«
    Sie stürmte herein. »Adrian. Ich haben eine Idee.« Ich versuchte zu lächeln. »Du nicht müssen Lindy gehen lassen. Mir ist eingefallen, wie du sie mehr frei sein lassen kannst, wie du ihr mehr von allem, was sie möchten, geben kannst.«
    »Ich kann nicht nach draußen.« Ich dachte an das Mädchen auf der Halloween-Party. »Es ist nicht möglich.«
    »Nicht hier«, sagte sie. »Aber hör zu. Ich habe mir Möglichkeit ausgedacht.«
    »Magda, nein.«
    »Du sie lieben, oder?«
    »Ja, aber es ist hoffnungslos.«
    »Dieses Mädchen braucht auch Liebe. Das ich sehe.« Sie bedeutete mir, mich auf den Stuhl neben der Tür zu setzen. »Du zuhören diese eine Mal.«
     

4
     
     
    Zwei Tage später wartete ich um vier Uhr morgens unten, während Magda Lindy aufweckte und zur Tür brachte. Es war dunkel, also starrte ich aus dem Fenster, weil niemand zu sehen war. Um uns herum die Stadt, die niemals schläft. Die Straßen waren menschenleer. Über Nacht hatte es ein wenig geschneit, und auf dem Gehweg waren keine Fußspuren zu sehen. Noch nicht einmal die Mülltonnen standen draußen.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Lindy, als sie herunterkam.
    »Vertraust du mir?« Ich hielt den Atem an, während ich auf ihre Antwort wartete. Sie hatte allen Grund, mir nicht zu vertrauen. Ich war ihr Kidnapper, ihr Geiselnehmer, und doch wäre ich eher gestorben, als ihr auch nur ein Haar zu krümmen. Ich hoffte, dass sie das nach den fünf Monaten, die sie schon bei mir wohnte, gemerkt hatte.
    »Ja«, sagte sie und schien ebenso überrascht über diese Neuigkeit wie ich.
    »Wir gehen zu einem großartigen Ort. Ich

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