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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Holzklotz. Mit einem Streichholz entzündete ich das Papier und schaute zu, wie alles Feuer fing. Ich blieb einen Augenblick stehen, dann nahm ich neben Lindy auf dem Sofa Platz. Am Tag zuvor hätte ich vielleicht einen Extrastuhl genommen. Aber heute hatte ich meine Arme um sie gelegt. Trotzdem hielt ich etwa dreißig Zentimeter Abstand von ihr und wartete ab, ob sie sich beschwerte.
    »Das ist schön«, sagte sie. »Winter und Schnee und ein loderndes Feuer. Ich hatte noch nie ein echtes Feuer in einem Kamin, bevor ich dich kennengelernt habe.«
    »Extra für Sie, Milady.«
    Sie lächelte. »Wo sind Will und Magda?«
    »Sie waren müde und sind schlafen gegangen.«
    In Wahrheit hatte ich angedeutet, dass sie auf ihren Zimmern bleiben sollten. Ich wollte mit Lindy allein sein. Vielleicht, dachte ich, nur vielleicht war das ja die Nacht der Nächte.
    »Hmm«, sagte sie. »Es ist so still. Ich war noch nie an einem Ort, an dem es so ruhig ist.« Sie wandte sich um und kniete sich auf das Sofa, um aus dem Fenster schauen zu können. »Und es ist so dunkel. Ich wette, man kann hier jeden Stern der Welt sehen. Schau mal!«
    Ich wandte mich ebenfalls um und war ihr nun noch näher als zuvor. »Es ist herrlich. Ich glaube, ich könnte hier für immer leben, ohne die Stadt zu vermissen. Lindy?«
    »Hmm?«
    »Du hasst mich nicht mehr, oder?«
    »Was glaubst du?« Sie betrachtete die Sterne.
    »Ich glaube nicht. Aber würde es dich glücklich machen, für immer bei mir zu bleiben?« Ich hielt den Atem an.
    »In gewisser Weise bin ich jetzt glücklicher, als ich es je war. Das Leben, das ich davor führte, war ein Kampf. Mein Vater hat sich nie um mich gekümmert. Seit ich ein Kind war, hat er Geld geschnorrt, und als ich älter wurde, sagte einer meiner Lehrer zu mir, dass ich klug sei und dass mir Bildung einen Weg aus meinem bisherigen Leben eröffnen könnte. Deshalb arbeitete und kämpfte ich immer an dieser Front.«
    »Du bist wirklich klug, Lindy.« Es war schwierig, zu sprechen und gleichzeitig den Atem anzuhalten.
    »Aber hier mit dir kann ich zum ersten Mal wirklich Spaß haben.«
    Ich lächelte. Das Hartholz im Kamin begann, Feuer zu fangen. Ich hatte es geschafft.
    »Dann bist du also glücklich?«, fragte ich.
    »Total glücklich. Außer…«
    »Außer was? Wenn es irgendetwas gibt, das du haben möchtest, Lindy, dann brauchst du nur Bescheid zu sagen, und ich schenke es dir.«
    Sie fixierte einen Punkt in der Ferne. »Mein Vater. Ich mache mir Sorgen um ihn und darum, was alles passieren könnte, wenn ich nicht da bin und ihm den Rücken freihalte. Er ist krank, Adrian, und ich war die Einzige, die sich um ihn gekümmert hat. Und ich vermisse ihn. Ich weiß, du findest es dumm, jemanden zu vermissen, der so fies war, der mich im Stich gelassen hat, ohne mit der Wimper zu zucken.«
    »Nein. Ich verstehe dich. Deine Eltern sind deine Eltern, egal was passiert. Auch wenn sie deine Liebe nicht erwidern, sind sie alles, was du hast.«
    »Richtig.« Sie wandte sich vom Fenster ab, setzte sich hin und schaute ins Feuer. Ich tat dasselbe. »Adrian, ich bin hier glücklich. Es ist nur…wenn ich nur wüsste, dass bei ihm alles okay ist .«
    War diese ganze Angelegenheit ein abgekartetes Spiel? War sie nur nett zu mir, weil sie irgendetwas von mir wollte? Mir fiel ein, wie sie sich auf dem Schlitten an meine Brust geschmiegt hatte. Das konnte nicht alles gespielt gewesen sein. Dennoch fühlte sich mein Kopf angespannt an, so als würde er gleich explodieren.
    »Wenn ich ihn nur einen Moment lang sehen könnte…«
    »Dann würdest du hier bei mir bleiben?«
    »Ja. Das will ich. Wenn ich nur…«
    »Das kannst du. Warte hier.«
    Ich ließ sie dort sitzen, ihre Blicke folgten mir. Die Haustür war nicht abgeschlossen. Das konnte ihr einfach nicht entgangen sein. Sie könnte in die Nacht hinaus verschwinden, und ich würde es zulassen. Aber das würde sie nicht tun. Sie hatte gesagt, dass sie glücklich war. Sie wäre glücklich hier bei mir, wenn sie nur nach ihrem Vater sehen könnte. Wenn sie erst einmal gesehen hatte, dass er fröhlich mit seinen Drogen-Freunden feierte, wäre alles gut. Ich wusste, wie sie sich fühlte. Ich hatte meinen Dad öfter im Fernsehen gesehen, als ich je zugeben würde. Sie konnte ihren auch sehen.
    Als ich zurückkam, war sie noch da. Ich gab ihr den Spiegel.
    »Was ist das?« Sie betrachtete prüfend die silberne Rückseite, dann drehte sie ihn um und sah ihr Gesicht.
    »Er ist magisch«,

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